Der Ehrenkurator der Steinbeis-Stiftung, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Johann Löhn, war von 1983 bis 2004 Vorstandsvorsitzender der Steinbeis-Stiftung und bis 2006 Regierungsbeauftragter für Technologietransfer Baden-Württemberg. Löhn baute auf Basis der von ihm entwickelten LöhnMethode (L°°) und seines Modells der sogenannten Transferzentren mit dem damit verbundenen Transferunternehmertum die Steinbeis-Stiftung zu einem weltweit agierenden Wissens- und Technologietransferkonzern auf und aus.
Löhn wurde 1936 in der Nähe von Hamburg geboren. Seinem Physikstudium schloss er die Promotion an der Universität Hamburg (1969) an. Er wurde 1977 Rektor der damaligen Fachhochschule Furtwangen (FHF, heute Hochschule Furtwangen) und leitete in dieser Funktion 1982 auch den Arbeitskreis Technologietransfer der Forschungskommission Baden-Württemberg. Aus dieser Tätigkeit heraus und mit der Erfahrung in der Leitung eines sogenannten technischen Beratungsdienstes an der FHF, entwickelte Löhn das damals einmalige, integrative Modell des unternehmerischen Technologietransfers als eigenständige, privatwirtschaftliche Aufgabe. Vor diesem Hintergrund ernannte der damalige baden-württembergische Ministerpräsident Lothar Späth 1983 Löhn zum Regierungsbeauftragten für Technologietransfer in Baden-Württemberg.
Löhn nutzte als erster Vorstandsvorsitzender der neuen Steinbeis-Stiftung die vorhandene Stiftung bürgerlichen Rechts, die bis zur Neugestaltung über ein Stiftungskapital von damals 67.000 DM verfügte und als eine Hauptaufgabe die Betreuung der 16 sogenannten Technischen Beratungsdienste (TBD) an den Fachhochschulen Baden-Württembergs hatte. Um die Realisierung seines Konzeptes zu ermöglichen, wurde 1983 das Stiftungskapital mit Mitteln der Landeskreditbank Baden-Württemberg erhöht. Im Vertrauen auf sein Konzept des sich selbsttragenden Technologietransfers verzichtete Löhn im Gegenzug konsequent auf die bis dahin übliche institutionelle Förderung des baden-württembergischen Wirtschaftsministeriums.
Löhn führte die Steinbeis-Stiftung und ab 1998 in Personalunion die Steinbeis GmbH & Co. KG für Technologietransfer bis 2004 mit großem Erfolg. Er war von Gründung der Steinbeis-Hochschule 1998 an bis September 2018 deren Präsident. Als Würdigung seines Engagements vergibt die Steinbeis-Stiftung seit 2004 jährlich den Transferpreis der Steinbeis-Stiftung - Löhn-Preis für herausragende Projekte im Technologietransfer. 2018 hat Johann Löhn die Steinbeis-Auszeichnung für herausragende Verdienste um Steinbeis erhalten.