Professor Dipl.-Ing. Karl Schekulin erhält für seine langjährigen herausragenden Leistungen im Wissens- und Technologietransfer für den Steinbeis-Verbund den diesjährigen Sonderpreis des Transferpreises der Steinbeis-Stiftung.
Karl Schekulin begann seine berufliche Karriere als Ingenieur der Verfahrensentwicklung bei der Daimler-Benz AG in Stuttgart. Von dort zog es ihn in die Schweiz, wo er als Technischer Leiter bei der Inter AG tätig war, bevor er Ende der 1960er-Jahre als Versuchsingenieur der Firma Gebr. Heller Werkzeugmaschinen in Nürtingen wieder ins Schwäbische zurückkehrte. Es folgten weitere Stationen bei der AEG Elektrowerkzeuge in Winnenden sowie in den USA, zuletzt als Technischer Direktor. 1977 wechselte er als Professor für Konstruktionslehre an die damalige FH Reutlingen, heute Hochschule Reutlingen. Sein Fachgebiet waren die Maschinenelemente und Konstruktionssystematik. Den Unternehmen kehrte er aber keineswegs den Rücken: Kurz darauf wurde Karl Schekulin im Rahmen seiner Nebentätigkeit für Steinbeis aktiv, erst für den Technischen Beratungsdienst der FH Reutlingen, im Jahr 1986 gründete er sein eigenes Steinbeis-Transferzentrum Abtragende Fertigungsverfahren (heute Steinbeis-Transferzentrum Verfahrensentwicklung).
Im Steinbeis-Transferzentrum entwickelte er schwerpunktmäßig neue Fertigungsverfahren in vielen unterschiedlichen industriellen Bereichen. Das 5-achsige CNC-Senkerodieren beispielsweise, das sich zum weltweiten Standardverfahren entwickelt hat, oder das gepulste elektrochemische Senken mit getaktetem Gleichstrom. Er beschäftigte sich intensiv mit dem Wasserstrahlschneiden und vor allem mit der Entwicklung von innovativen Laserbearbeitungsverfahren, wie der Dispersion, bei der Diamant- und Hartmetallkörper in die umgeschmolzene Oberfläche eingemischt werden. Seine zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen sind Beleg für seine Innovationskraft. Was zunächst als Laborspielerei abgetan wurde, führt heute zu hochwertig bearbeiteten Bauteilen für die Luft- und Raumfahrtindustrie. Die Luftfahrt begeisterte Karl Schekulin so sehr, dass er sich den Traum vom Berufspilotenschein erfüllte und bis heute regelmäßig selbst fliegt.
Seitdem Karl Schekulin vor fünfzehn Jahren den Dienst an der Hochschule Reutlingen beendet hat, widmet er sich weiterhin mit Engagement, Tüftlergeist und seinem besonderen Sinn für Innovationen verschiedensten Steinbeis-Projekten. Steinbeis dankt Prof. Karl Schekulin für mehr als drei erfolgreiche Steinbeis-Jahrzehnte mit dem diesjährigen Sonderpreis.