Mit den Neuesten der Neuen Medien, Smartphones und Tablets, haben die Möglichkeiten des digitalen Publizierens ein weiteres Mal zugenommen. Nach den Vorgaben der jeweiligen Betriebssysteme müssen die Apps für die Geräte jedoch in der jeweils eigenen Programmierumgebung erstellt werden. Für die Produzenten von Inhalten bedeutet das mindestens den doppelten Aufwand. Internet- oder Desktop-Lösungen dazu genommen, stoßen Firmen schnell an ihre innerbetrieblichen Grenzen beim Versuch, ihre Botschaften mit möglichst geringem Streuverlust in die digitale Welt zu senden.
Die CeramTec GmbH, Weltmarktführer für keramische Hüftgelenke, steht vor der Herausforderung, rund 50.000 Chirurgen weltweit über die Eigenschaften ihrer Hochleistungskeramik namens BIOLOX® und über die speziellen Operationstechniken zu informieren sowie sie in deren Anwendung zu schulen. Mit den klassischen Medien allein kann dieses Publikum nicht mehr ausreichend zielsicher erreicht werden.
Zusammen mit dem Steinbeis-Transferzentrum Technische Kommunikation – Paracam an der Hochschule Aalen entwickelte CeramTec deshalb die BIOLOX®-App. Zahlreiche Animationen, Operationsfilme und weitere Medien zeigen die korrekte Implantation der BIOLOX®-Komponenten. Alle Animationen sowie die interaktive Oberfläche wurden vom Steinbeis-Transferzentrum Technische Kommunikation – Paracam produziert. Das Besondere daran: Das Steinbeis-Team baute einen plattformneutralen Workflow auf, der es erlaubt, Smartphone-, Tablet-, Web- und Desktop-Anwendungen weitgehend aus einer Programmierumgebung heraus zu erstellen – ein kosten- und zeitsparender Weg, der dem Ideal des sogenannten Cross-Media- und Single-Source-Publishing sehr nahe kommt.
Die prämierte Entwicklung der BIOLOX®-App erfüllte in hohem Maße die Erwartungen der Projektpartner, so dass bereits an der Betaversion einer zweiten App gearbeitet wird, die völlig neue Möglichkeiten bei der Visualisierung und Simulation von Hüftgelenken in Funktion bieten wird. Mit einer Motion-Capture-Anlage werden Bewegungsabläufe von menschlichen Akteuren im Studio aufgezeichnet und dann auf ein virtuelles Skelett übertragen. Besondere Belastungen und kritische Zustände der künstlichen Hüftgelenke lassen sich in der interaktiven 3D-Darstellung unmittelbar erkennen – eine wichtige Hilfe für Orthopäden, die es mit immer jüngeren und aktiveren Patienten zu tun haben.
Prof. Dr. Michael Bauer
Steinbeis-Transferzentrum Technische Kommunikation - Paracam (Salach)