An der Rostocker Augenklinik wurde ein konfokales Laser-Scanning-Mikroskop für die Abbildung der Mikrostrukturen des vorderen Augenabschnittes einschließlich der Linse auf der Basis des Heidelberg Retina Tomographen HRT II entwickelt. Dazu wurde der Tomograph mit einem aufsteckbaren Objektivsystem, dem Rostock Cornea Modul RCM, kombiniert.
Werden bei einem Laser-Scanning-Ophthalmoskop die brechenden Medien des Auges durch ein hochwertiges Objektivsystem ersetzt, kann der Laser-Fokus mit einem Durchmesser unter 1µm in den Augenvorderabschnitt verlagert werden. Dadurch entsteht ein schnelles, hochauflösendes, digital-konfokales Laser-Scanning-Mikroskop für in-vivo-Untersuchungen der Kornea.
Die Prozedur der Hornhautkontaktierung ohne Druck wird durch eine kleine CCD-Farbkamera überwacht. Das Kontaktverfahren garantiert einen festen Abstand zwischen Mikroskop und Kornea. Alle Mikrostrukturen der Kornea mit ihrem Epithel, den Nerven, den Keratozyten sowie dem Endothel der Conjunctiva bulbi des Auges, aber auch der Haut, der Zunge und der Mundschleimhaut können schnell und sicher dargestellt und bewertet werden. Erstmalig ist auch die Darstellung von dendritischen Zellen in vivo möglich.
Der Einsatz von Trockenobjektiven im Nonkontaktverfahren gestattet erstmals mit diesem Mikroskop auch die Abbildung der Strukturen der natürlichen Linse und des Nachtstares auf einer IOL. Erfolgreich konnte das Mikroskop auch in anderen medizinischen Fachbereichen wie der HNO und der Zahnklinik eingesetzt werden.
Prof. Dr. med. Rudolf Guthoff
Steinbeis-Transferzentrum Biomedizinische Technik und angewandte Pharmakologie in der Ophthalmologie (Rostock)