Wer Unternehmer ist, will gestalten. Doch irgendwann ist die Firma aufgebaut, das private Umfeld stabil. Dann stockt bei Vielen der Gestaltungsprozess, man hat sich eingerichtet. Jetzt werden Veränderungen oft nur noch eingeleitet, wenn der Leidensdruck hoch genug ist. Ein neues Werkzeug hilft, einen kontinuierlichen Gestaltungsprozess zu etablieren, der schnell und leicht vonstattengeht: die Transformation Map. Dr. Lars Öhler, Leiter am Steinbeis-Beratungszentrum Unternehmerexzellenz, bringt es in seinen Projekten zum Einsatz.
Franziska M. ist seit zehn Jahren selbstständig und arbeitet erfolgreich als Kommunikationsfachfrau und Systemischer Business-Coach. Sie möchte sich beruflich und persönlich weiterentwickeln. Franziska hat eine gute Vorstellung davon, in welche Richtung sie ihr Leben lenken möchte, aber sie schafft es nicht, ihre Vorstellungen im Alltag umzusetzen und verharrt auf der aktuellen Entwicklungsstufe. Warum auch nicht, das Business läuft ja gut? Aber durch ihren Beruf als Coach weiß Franziska, dass es nicht ausreicht, nur das Unternehmen zu entwickeln. Deshalb hat sie eine Beratung in Anspruch genommen.
Meistens gestaltet ein Unternehmer dann, wenn sein Unternehmen entweder den inneren oder äußeren Ansprüchen nicht mehr genügt. Der private Bereich jedoch bleibt außen vor. „Dafür kann ich nicht auch noch Zeit aufwenden. Das Wichtigste ist ja schließlich das Unternehmen, das mich nährt“, heißt es dann oft. Doch wer sein Unternehmen verbessern will, muss sich auch selbst weiterentwickeln. Schließlich ist die Arbeit nur einer von mehreren Lebensbereichen. Unternehmer sind gleichzeitig Vater oder Mutter, Partner, Familienmitglied, Freund und, und, und. Und diese Lebensbereiche stehen in Wechselwirkungen miteinander. Deshalb wirkt jeder Lebensbereich in alle anderen hinein.
„Bei dem Entwicklungsprozess geht es darum, wieder Selbstverantwortung für alle Lebensbereiche zu übernehmen, nicht nur fürs Unternehmen. Die Frage ist nur, wie“, erläutert Lars Öhler. Es ist nicht leicht, einen kontinuierlichen Entwicklungsprozess im Alltag zu etablieren. Das schaffen nur die Wenigsten. Deshalb hat der Steinbeis-Experte Werkzeuge entwickelt, mit denen man sich erreichbare Ziele setzen und die gesetzten Ziele mit mehr Freude und Leichtigkeit erreichen kann.
Ein wichtiges Werkzeug ist die Transformation Map. Damit bestimmt der Kunde zunächst seine Werte, denn das schönste Ziel bleibt unerreicht, wenn es nicht mit seinen Werten vereinbar ist. Mit Hilfe einer Ressourcenwolke werden wichtige Werte, Gefühle, Bedürfnisse und ihre konkrete Bedeutung für den Kunden ermittelt. Franziskas Werte sind „Unabhängigkeit“, „Toleranz“ und „Authentizität“. An diesen Werten muss sich jedes Ziel messen lassen.
Anschließend werden im Entwicklungspfad Lebensbereiche ermittelt, in denen Veränderungen stattfinden sollen. Franziska möchte ihre Ziele in den Bereichen „Berufung“, „Spiritualität“ und „Wohlbefinden in meinem Körper“ setzen. Im nächsten Schritt geht es darum, die Ziele interpretierbar zu machen. Die Frage lautet hier: Was will ich erreichen? Für Franziska bedeutet das im Bereich Berufung beispielsweise: wirkungsvolle Arbeitszeit; selbstentfaltende Coaching-Fähigkeiten; Freude und Erfüllung; sattes Einkommen.
Nun wird der Gestaltungsgegenstand einem Qualitäts-Check unterzogen mit der Frage: Fördert mein Ziel meine Werte? Hier werden die Ziele mit jedem einzelnen Wert abgeglichen. Dient ein Ziel weniger als zwei Werten, passt das Ziel nicht zu den Werten. Im nächsten Schritt werden aus den interpretierbaren Zielen konkrete Ziele, die erreicht werden sollen. Wieder auf den Bereich Berufung beschränkt, hieß das für Franziska:
Anschließend wird der Startpunkt für das Erreichen der Ziele gesetzt. Die Arbeitsfrage lautet: Was habe ich für mein Ziel bis heute erreicht? Den Status Quo überträgt Franziska als Startpunkt in eine Tabelle, wodurch sie auf einen Blick sehen kann, wo sie auf dem Weg zum Erreichen ihrer Ziele steht. In die Tabelle trägt sie regelmäßig das Erreichte – oder das nicht Erreichte – ein. So wird der Arbeitsaufwand gering gehalten. Damit sinkt die Schwelle, Veränderungen herbeizuführen. Nach diesem Muster können alle möglichen weiteren Ziele definiert und abgearbeitet werden.
Heute nutzt Franziska ihre Transformation Map selbstständig. Sie hat bereits einmal ihre Werte angepasst, viele Etappen hinter sich gebracht und sich nach deren Erreichen neue Ziele gesetzt. Franziska M. ist überzeugt: „Endlich habe ich für mich ein Werkzeug gefunden, das mir hilft, mich zu entwickeln und dabei leicht in den Alltag integriert werden kann.“