Die Jury hat entschieden: Der Kompetenzpreis für Innovation und Qualität Baden-Württemberg in der Kategorie Unternehmen geht 2015 an die Reichle GmbH Gravier- und Laserschweißzentrum. Als Unternehmerpersönlichkeit wird Eugen Hehl geehrt.
Auszeichnungen erhalten zudem die Roche PVT und die LÖSOMAT Schraubtechnik Neef GmbH. Der vom Ulmer Steinbeis-Unternehmen TQU Business GmbH und dem Messeveranstalter P.E. Schall GmbH & Co. KG initiierte Kompetenzpreis zeichnet bereits zum 8. Mal Produktinnovationen, innovative Geschäftsmodelle, Prozesse und Services sowie Organisations- und Marketinginnovationen aus. Der Preis steht unter der Schirmherrschaft der Steinbeis-Stiftung und wird in Kooperation mit dem Arbeitgeberverband Südwestmetall, dem Landesverband der Baden-Württembergischen Industrie e.V. (LVI) und dem Verband der chemischen Industrie (VCI) jährlich vergeben.
Der Preisträger 2015 in der Kategorie Unternehmen, die Reichle GmbH Gravier- und Laserschweißzentrum, hat sich unter mehr als 25 Bewerbern durchgesetzt. Das ausgezeichnete und innovative Verfahren im Bereich der Oberflächentechnik insbesondere für Werkzeuge und Formen für das Schäumen, Spritz- und Druckgießen ist neu und stellt die Innovationskraft der Reichle GmbH mit ihren knapp 50 Mitarbeitern eindrucksvoll unter Beweis. Für die Jury des Kompetenzpreises Baden-Württemberg war dabei überzeugend, dass die Innovation aus dem Unternehmen selbst kommt. Die Finanzierung für das über zwei Jahre dauernde Entwicklungsprojekt wurde aus eigenen Mitteln realisiert und die Innovation hat ein großes Marktpotenzial. Die Reichle GmbH verkörpert die Prinzipien des Baden-Württembergischen Mittelstands, ein Familienbetrieb, bei dem der Generationswechsel vorbildlich zu funktionieren scheint.
Als Unternehmerpersönlichkeiten ehrt der Kompetenzpreis Eugen Hehl, Gesellschafter der Firma ARBURG GmbH + Co. KG. Er erhält den Preis unter anderem für unternehmerische Weitsicht, Innovation, soziales Engagement und Nachhaltigkeit. Eugen Hehl, der auch heute noch als beratender Gesellschafter aktiv ist, hat zusammen mit seinem Bruder Karl Hehl das Familienunternehmen zu dem gemacht, was es heute ist: ARBURG gehört weltweit zu den führenden Herstellern von Maschinen für die Kunststoffverarbeitung. Als langjähriger Vorsitzender der Geschäftsleitung war Eugen Hehl maßgeblich am globalen Erfolg des Unternehmens beteiligt. Technisch ausgebildet, aber mit einem feinen Gespür vor allem im Vertrieb forcierte er mehr als sechs Jahrzehnte den Vertrieb der innovativen Maschinentechnik und die Internationalisierung des Familienunternehmens.
Erstmals vergibt die Jury des Kompetenzpreises Baden-Württemberg 2015 zwei weitere Auszeichnungen. Sie gehen an die Roche PVT GmbH und die LÖSOMAT Schraubtechnik Neef GmbH. Roche PVT ist innerhalb des Roche-Verbundes das Kompetenzzentrum für Systeme zur Automatisierung der Prä- und Postanalytik in klinischen Labors. Im Unternehmen wurde eine neue Prozessstruktur eingeführt und so vor allem in der Geräteentwicklung ein Innovationssprung ausgelöst. Beworben hat sich das Unternehmen mit der Entwicklung eines neuen Decappers in den LCP1 Systemen. Der Decapper öffnet – je nach Anforderung – die Probenröhrchen automatisch.
In einem gemeinschaftlichen Projekt zwischen LÖSOMAT und der Bahnbau Gruppe der Deutschen Bahn wurde ein komplett neues Gerät für die Verschraubung von Gleisen entwickelt: der LÖSOMAT Universal- Bahnschrauber. Die Anforderungen an ein Gleisverschraubungsgerät waren sehr hoch. Das Gerät muss leise, leicht und einfach zu bedienen sein. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Der Bahnschrauber der Serie LDB ist mit Akku betrieben und kann damit ein Drehmoment von 150-1.100 Nm und eine Drehzahl von ca. 160 U/min bei einem Gewicht von nur 17,2 kg aufbringen. Neu an dieser Serie ist, dass der Anwender am Farbdisplay direkt den Gleistyp auswählen kann, der verschraubt werden soll. Das spart Zeit.
„In diesem Jahr haben sich erneut Unternehmen aus allen Branchen für den Kompetenzpreis Baden-Württemberg beworben, vom Mittelständler bis zum Konzern. Keine leichte Aufgabe für die Jury“, erklärt Helmut Bayer, Geschäftsführer der TQU Business GmbH und Mit-Initiator des Kompetenzpreises. „Dies stellt einmal mehr unter Beweis, dass der Kompetenzpreis für Innovation und Qualität Baden-Württemberg nicht nur fest etabliert ist, sondern als eine der wichtigsten Auszeichnungen für exzellente unternehmerische Leistungen im Land gilt“, so Bayer weiter. Wer sich um den Kompetenzpreis bewirbt, muss modernes Innovations- und Qualitätsmanagement hervorragend in die Betriebspraxis umgesetzt haben und dadurch nachweislich messbare unternehmerische Erfolge erzielen. Ob diese Kriterien erfüllt werden, überprüft die Jury aus einem Expertengremium anhand der eingereichten Unterlagen und vor Ort in den Betrieben.
Ulla Bläsing
TQU Business GmbH (Ulm)
su1103@stw.de
Aller guten Dinge sind mehr als drei: Nach den erfolgreichen Durchführungen in Reutlingen, Pforzheim und Stuttgart, lädt Steinbeis zur 4. Ideenverwertungsmesse „Produkte suchen Produzenten“ ein. Am 16. Oktober stellt sie an der Hochschule Aalen Produkte, Verfahren und Dienstleistungen aus dem Bereich „Oberflächentechnik/ Neue Werkstoffe“ in den Mittelpunkt.
„Produkte suchen Produzenten“ steht für ein innovatives Veranstaltungsformat, das neue Produkte und Verfahren verschiedener Technologiebereiche konzentriert an einem Ort ausstellt. Das Format ermöglicht es, patentierte Ideen direkt mit möglichen Kooperationspartnern, Produzenten und Vertriebspartnern zusammenzubringen und ist Plattform für den schnellen, praxisorientierten Technologietransfer. Anbieter und Produzenten finden gezielt zusammen, Besucher erhalten daneben einen Einblick in den aktuellen technischen Stand des Schwerpunktthemas. Als Aussteller eingeladen sind Unternehmen, Hochschulen und Erfinder.
Veranstaltungspartner des Schwerpunktes Oberflächentechnik/Neue Werkstoffe in Aalen sind die Handwerkskammer Ulm, die Hochschule Aalen, die IHK Ostwürttemberg, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Region Ostwürttemberg sowie das Innovationszentrum an der Hochschule Aalen.
Sie möchten mit Ihrem Steinbeis-Unternehmen an der Ausstellung teilnehmen?
Dann wenden Sie sich bitte an Marina Tyurmina (marina.tyurmina@stw.de).
Die Messe öffnet von 9 bis 16 Uhr ihre Türen. Kostenfreie Ausstellungsstande sowie Besucheranmeldungen sind möglich über:
Patricia Hofmeier
Steinbeis-Innovationszentrum Wissen + Transfer (Villingen-Schwenningen)
Wegweisende innovative Konzepte für nachhaltige Energieversorgung, Mobilität und Informationstechnologie in den drei Städten Manchester (Großbritannien), Eindhoven (Niederlande) und Stavanger (Norwegen) stehen im Zentrum des EU-Projekts TRIANGULUM. Das „Leuchtturm-Projekt“ steht unter der Federführung des Fraunhofer IAO und des Steinbeis-Europa-Zentrums und wird mit 25 Millionen Euro für fünf Jahre von der Europäischen Kommission gefördert.
Herzstück des Projektes bildet eine Informations- und Kommunikationstechnik-Architektur, die die Grundlage für die Vernetzung und Abstimmung der einzelnen Technologien in der Stadt bildet und voneinander getrennte Kommunikationsinfrastrukturen, wie beispielsweise Sensor-, Informations- oder Mobilfunknetze vereint.
In Eindhoven können die Einwohner bereits über eine IKT-Lösung auf verschiedene Bereiche der Infrastruktur zugreifen, um elektrische Carsharing- Fahrzeuge zu buchen oder intelligente Parkraumkonzepte zu nutzen. Sensoren, die zum Beispiel in Laternen installiert sind, werden unter anderem Bewegungsdaten erfassen, so dass die Straßenbeleuchtung, der öffentliche Nahverkehr oder Carsharing-Angebote bedarfsgerecht gesteuert werden können. Stavanger verfügt europaweit über die höchste Dichte an Elektrofahrzeugen. Dies und die bestehenden Highspeed- IKT-Infrastrukturen bilden die Basis, um Energie- und Mobilitätslösungen besser zu vernetzen. Unternehmen, Einwohner, Forschungseinrichtungen und Ärzte sollen konsequent über IT-Netze vernetzt werden, um besser planen, effizienter Energie nutzen und medizinische Ferndiagnosen stellen zu können. In Manchester wird das studentische Viertel
„Manchester Corridor“ in ein Smart-City-Quartier verwandelt. Dazu werden die historischen Gebäude saniert. Zudem ist geplant, ein autarkes Energienetz aufzubauen, das das gesamte Stadtquartier mit Wärme und Strom versorgt. Das Stromnetz wird geothermische Energie, Brennstoffzellen und Fernwärme sowie Speicherung kombinieren.
Das Steinbeis-Europa-Zentrum hat das Fraunhofer IAO bei der Antragstellung begleitet und unterstützt den Koordinator beim administrativen Projektmanagement. Als Projektpartner ist es für Kommunikation und Marketing sowie für die Verbreitung der Projektergebnisse verantwortlich.
Alexandra Fezer, Saskia Heyde
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart/Karlsruhe)
su1216@stw.de