Herr Wulf, als Vorstandsvorsitzender des Vereins Baden-Württemberg: Connected e.V. (bwcon) fördern Sie IT in Baden-Württemberg. Welche thematischen Schwerpunkte verfolgt bwcon?
bwcon verfolgt satzungsgemäß das Ziel, die für den Wirtschaftsstandort und Lebensraum Baden-Württemberg strategischen Technologien zu fördern. Dabei hat bwcon unterschiedliche Rollen, die sich ergänzen und zu interessanten Synergien führen: Erstens ist bwcon ein landesweites und darüber hinaus wirkendes – Stichwort Globalisierung – Hightech- Netzwerk. Zweitens ist bwcon das größte regionale IT-Netzwerk im Mittleren Neckarraum mit den meisten IT-Arbeitsplätzen im Mitgliederbereich. Die Unternehmen IBM und HP stehen beispielhaft für die große IT-Industrie. Die Vielzahl kleinerer und mittlerer Spezialhardware-Hersteller, leistungsfähiger mittelständischer IT-Dienstleister und hoch innovativer Softwareentwicklungsfirmen jedoch stellen das Rückgrat dieses Netzwerks dar. Zum dritten ist bwcon das Netzwerk der Anwendernetzwerke mit der Aufgabe, die Ergebnisse der IT-Industrie und der Wissenschaft zeitnah – Stichwort First Adopters – zu den mittelständischen Anwendern aus Industrie und Kreativwirtschaft zu bringen und gleichzeitig eng mit anderen Netzwerken zu kooperieren. Die vier Anwendungsfelder Mobilität, Gesundheit, Produktion und Energie stehen dabei im Fokus. Und schließlich viertens arbeitet bwcon sehr engagiert in der Talente- und Gründerförderung.
Zusammen mit Steinbeis hat bwcon e.V. 2014 die bwcon GmbH gegründet. Welche Vorteile für Ihre Mitglieder versprechen Sie sich und welche sehen Sie für das Land Baden-Württemberg?
Wir wollten die Chancen nutzen, die sich aus der mit den Jahren deutlich gewachsenen Bekanntheit und Position von bwcon e.V. ergeben. Dazu war es erforderlich eine Einheit zu schaffen, die in der Lage ist auch größere Projekte durchzuführen. Mit Steinbeis haben wir den richtigen Partner dazu gefunden. Die bwcon GmbH übernimmt das gesamte ITK-Geschäft der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg und wird so zum operativen Arm des Vereins, kann aber durchaus auch Aufgaben für die Steinbeis-Organisation übernehmen. Die Vorteile für die Mitgliedsunternehmen des bwcon e.V. ergeben sich aus den jetzt entstehenden Synergien von bwcon und Steinbeis. Die Stärken von bwcon sind die Kontakte und die Zusammenarbeit mit der baden-württembergischen Industrie. Steinbeis wiederum hat einen hervorragenden Zugang zu Wissensquellen, wie bspw. Hochschulen. Gerade der Technologietransfer ist sehr gut bei Steinbeis positioniert, so wie die Förderung von Innovation und Gründertum besondere Stärken von bwcon sind. Zusammen ergibt sich das Portfolio eines Innovationsdienstleisters, von dem alle Beteiligten profitieren, also schlussendlich die Unternehmen und Arbeitnehmer und damit Wirtschaft und Gesellschaft von Baden- Württemberg.
Wo sehen Sie bwcon e.V. in fünf Jahren und wo steht die bwcon GmbH im gleichen Zeitraum?
Im Verein wird die Vernetzung der Firmen weiter voranschreiten, insbesondere auch thematisch übergreifend, um so die Innovationen und damit die Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Unternehmen im nationalen und internationalen Vergleich deutlich zu steigern. Der Verein will das stärkste technologieübergreifende Wirtschaftsnetzwerk in Europa werden und zwar nicht erst in fünf Jahren. Die gemeinsam mit Steinbeis betriebene GmbH wiederum soll den Zielen ihrer Mutterorganisationen dienen und sich wirtschaftlich stets selbst tragen. Gleichzeitig soll sie über Landes-, Bundes- und EU-Projekte unter Einbeziehung von und für unsere Mitgliedsunternehmen des Vereins und Steinbeis-Unternehmen die Leistungsfähigkeit und die Sichtbarkeit der baden-württembergischen Wirtschaft stärken.
Herr Wulf, Sie sind zusätzlich im Vorstand des BITKOM und des LVI, welche weiteren Synergiepotenziale sehen Sie hier?
bwcon e.V. ist in der Rolle des Netzwerks der Anwendernetzwerke nicht nur darauf angewiesen, sondern auch verpflichtet, eng mit anderen Netzwerken zu kooperieren. Dabei schließen sich Zusammenarbeit und Wettbewerb keineswegs aus, Stichwort Open Innovation, sondern ergänzen sich und helfen allen Gutwilligen gemeinsam mehr zu erreichen. In diesem Sinne sehe ich meine Tätigkeit in den Vorständen verschiedener Vereine.
Alf Henryk Wulf ist Vorstandsvorsitzender des Vereins Baden- Württemberg: Connected e.V. (bwcon), einer Wirtschaftsinitiative zur Förderung des Innovations- und Hightech-Standortes Baden-Württemberg. Der Verein ist Gesellschafter der zusammen mit Steinbeis gegründeten bwcon GmbH, deren Aufgabe darin besteht, Unternehmen, Organisationen und Personen bei der Nutzung strategischer Technologien zu unterstützen.
Alf Henryk Wulf
Baden-Württemberg: Connected e.V. (Stuttgart)
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