Ökologisch verpackt und innovativ aufgestellt

Steinbeis ist im EU-Projekt „DanubePIE“ aktiv

Durch ein verbessertes Produktdesign können Unternehmen Umweltbelastungen über den gesamten Produktlebenszyklus reduzieren. Ökodesign stellt dabei eine integrierte Betrachtung von Produkten und Prozessen in allen Lebensphasen dar und hat zum Ziel, Lösungen zu finden, die sowohl die Umweltauswirkungen von Produkten reduzieren, als auch ihre Herstellungskosten senken. Das Steinbeis-Europa- Zentrum unterstützt kleine und mittlere Unternehmen aus der Verpackungsherstellung dabei, ihre Produkte durch den Einsatz von Ökodesign zu optimieren. Zielgruppe sind KMU aus dem Donauraum, die durch Beratung und Trainings wettbewerbsfähiger werden sollen.

Ökodesign bietet die Möglichkeit, Produkte bereits in der Phase der Konzeption effizienter und innovativer zu gestalten. Insbesondere KMU können von einem direkten Austausch und der Zusammenarbeit mit Produkt- und Industriedesignern sowie technischen Experten im Bereich Ökodesign und Ressourceneffizienz profitieren. Europäische Fördergelder ermöglichen es dem Steinbeis-Europa-Zentrum individuelle, maßgeschneiderte Dienstleistungen und Produktanalysen anzubieten, die anhand des Ökodesign-Ansatzes ermittelt wurden. Sie stehen den Unternehmen kostenlos zur Verfügung.

Gefördert durch das EU-Projekt „DanubePIE“ und in Zusammenarbeit mit den Projektpartnern werden Unternehmensbesuche und Trainings für Unternehmen aus Deutschland, Bulgarien, Kroatien, Rumänien, Serbien und Ungarn durchgeführt. In Form von Unternehmensbesuchen, In-house Trainings und Workshops zum Thema Ökodesign und Ressourceneffizienz sowie durch Round-Table-Gespräche mit Experten werden die Kompetenzen vermittelt. Zielgruppen sind KMU und KMU-Verbände, Großunternehmen mit KMU-Zulieferern jeder Branche, die zum Beispiel Verpackungen herstellen, liefern, verkaufen oder weiterverarbeiten, Verpackungsmaschinen herstellen oder entwickeln, innovative Verpackungskonzepte suchen oder innovative Technologien und Materialien herstellen. Eine weitere Zielgruppe sind Umweltberatungsunternehmen. Und schließlich soll auch eine dritte Zielgruppe von den Trainings profitieren: die rund 600 Partner im Enterprise Europe Network. Die Berater des weltweit größten Technologietransfernetzwerks haben die Möglichkeit, ihre Kompetenzen mit Expertenwissen zu Ökodesign zu erweitern, um es danach in ihre Beratungen einfließen zu lassen.

Dass das Thema stark nachgefragt wird, zeigen die Zahlen nach dem ersten Projektjahr. Über 1.100 Unternehmen profitierten bisher von ei ner Erstinformation zum Ökodesign, 240 Unternehmen in Baden-Württemberg und im Donauraum wurden besucht und beraten. 138 Unternehmen nahmen an Inhouse-Trainings teil. 24 Berater aus dem Enterprise Europe Network nahmen an einem mehrtägigen Intensivtraining teil und sind nun in der Lage dieses Wissen an Unternehmen in ganz Europa weiter zu transferieren. Die Maßnahmen werden noch bis 2015 fortgesetzt.

Für die Produktanalyse nutzen die Berater ein IT-Tool der „Ecodesign Company“ aus Wien, einem Partner im Projekt „DanubePIE“. Das Tool ermöglicht die Berechnung des Kohlenstoff-Fußabdrucks eines Produkts (PCF Product Carbon Footprint), also die Menge an Kohlenstoffdioxid-Emissionen (gemessen in CO2), die direkt und indirekt verursacht wird oder über die Lebensstadien eines Produkts entsteht.

Von der Produktanalyse hat auch die Global Flow GmbH aus Reutlingen profitiert. Der Ingenieurdienstleister für Abfall- und Wertstoffmanagement ist darauf spezialisiert, Unternehmen bei der Optimierung der Entsorgungsstrukturen zu unterstützen und Verschwendungen zu vermeiden. Die Berater von Global Flow haben an einem Training zu Ökodesign und Ressourceneffizienz im Rahmen der „DanubePIE“-Trainingsaktivitäten teilgenommen und dabei das IT-Tool zur Bestimmung des Kohlenstoff-Fußabdrucks eines Produkts kennengelernt. Dieses IT-gestützte Instrument passt sich perfekt in das Unternehmensportfolio des kleinen Unternehmens ein und wird nun von der Geschäftsführung getestet. Vorteil des Ecodesign-Analyse-Tools ist, dass es das Ecodesign-Prinzip und die an sich komplizierte Lebenszyklusanalyse verständlich darstellt. Die Ergebnisse der Analyse sind als pdf-Datei anschaulich dargestellt: Es enthält den errechneten PCF des Produkts sowie als Balkendiagramm die CO2-Equivalente pro Kilogramm in jeder Lebensphase des Produkts. Das Tool bietet auch die Option, das analysierte Produkt mit ähnlichen Produkten zu vergleichen und den Emissionsvergleich grafisch darzustellen. KMU können auf diese Weise innovative, bereits gut aufgestellte Produkte messbar machen und verfügen so über Daten, die nach außen kommuniziert werden können.

Von Ökodesign profitieren Unternehmen vor allem dann, wenn sie ihre Aktivitäten und ihr Engagement nach außen hin vermarkten können. Darüber hinaus ist es für Unternehmen interessant, geplante Änderungen an zu optimierenden Produkten (z. B. anderes Material, andere Herstellungsmethode, andere Entsorgung) aber auch Neuentwicklungen zu berechnen und die PCFs zu vergleichen. Die Berater von Global Flow haben ihr Expertenwissen um dieses Analysetool erweitert und haben nun die Möglichkeit, das Ökodesign-Prinzip an KMU weiterzugeben.

Kontakt

Prof. Dr. Norbert Höptner, Dr. Petra Püchner, Maria Kourti
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
su2016@stw.de | www.steinbeis-europa.de

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