Prof. Dr. Michael Decker ist Leiter des Bereichs „Informatik, Wirtschaft und Gesellschaft“ und Professor für Technikfolgenabschätzung am Institut für Philosophie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Herr Decker ist Vorsitzender des Beirats „Innovations- und Technikanalyse“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und Vorsitzender des Fachbeirats „Technik im Dialog“ des Vereins der Deutschen Ingenieure (VDI) sowie Sprecher des Netzwerks Technikfolgenabschätzung (TA). Nach dem Studium der Physik promovierte Michael Decker 1995 zum Dr. rer. nat. an der Universität Heidelberg. 2006 wurde er an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg mit einer Arbeit zur interdisziplinären TA habilitiert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Konzeptionen der Technikfolgenabschätzung, Methodik interdisziplinärer Forschung und Technikfolgenabschätzung der Robotik und Nanotechnologie.
Tech-Stop „Personenbeförderung“
Und wenn wir einfach zur Arbeit fliegen? Fliegende Autos sind nicht nur schon lange in Science-Fiction-Filmen zu sehen, sie könnten auch das Stauproblem auf der Straße lösen! Ist das technisch überhaupt möglich? Und wie würde das unser Leben in der Stadt oder auch auf dem Land verändern? Und was sind eigentlich die Nutzungsszenarien? Private Flugautos? Oder doch eher Flugtaxis?
Bevor er 2017 Paul Benz, einen der Gründer von Emqopter, im Biergarten kennenlernte, arbeitete Marvin Bihl in der Wirtschaftsprüfung, Beratung und als Analyst im Finanzsektor. Paul konnte Marvin sofort von der Idee fliegender Roboter als „Alleskönner“ in zivilen Anwendungen begeistern. Nur zwei Wochen nach diesem ersten Treffen schloss sich Marvin dem Team an und ist mittlerweile Geschäftsführer eines der führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Drohnentechnologien mit Fokus auf präziser Umgebungswahrnehmung, effizienter Signalverarbeitung und zuverlässiger autonomer Flugsteuerung für professionelle Drohnen. Im vergangenen Jahr machte Emqopter durch die Entwicklung der vollautonomen Lieferdrohne auf sich aufmerksam. Dabei handelt es sich um das erste unbemannte Flugsystem, das regelmäßig im urbanen offenen Luftraum in Deutschland betrieben wird.
Tech-Stop „Lieferung“
Der Tech-Stop „Lieferung“ wird von dem jungen Unternehmen Emqopter präsentiert, das sich mit der Herstellung und Entwicklung autonomer Technologien für unbemannte Flugroboter beschäftigt. Hierzu gehört auch die Lieferdrohne von Emqopter, die erste ihrer Art im deutschen Luftraum, mit der ein autonomer, flexibler und effektiver Transport von Kleinteilen gewährleistet wird. Lassen sie sich von den Experten von Emqopter in die Welt der autonomen Lieferdrohnen abholen. Erfahren sie mehr über die komplexe Technik, die hinter einer Lieferdrohne steckt, um beispielsweise Kollisionen zu vermeiden und automatisch einen geeigneten Landeplatz zu finden und erleben sie selbst die Lieferdrohne hautnah.
Herr Simon Kennert, geboren 1986, studierte von 2007 bis 2016 Verkehrswesen im Bachelor sowie Luft- und Raumfahrttechnik im Master an der Technischen Universität Berlin. Seit 2016 ist er Referent im Referat Luftverkehr des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg.
Tech-Stop „Sicherheit und Regulierung“
Wer kontrolliert eigentlich den autonomen Drohnenverkehr, wo dürfen autonome Flugobjekte überhaupt fliegen und wie lässt sich das Ganze kontrollieren? Dazu muss man sich mit den Grundsätzen der Regulierung und der Risikobewertung auseinandersetzen. Hierfür informiert Sie der Tech-Stop „Sicherheit und Regulierung“ über den rechtlichen Rahmen für den Betrieb von unbemannten Flugobjekten.
Herr Dr. -Ing. Csaba Singer ist CEO, CTO und Mehrheitsgesellschafter der Hybrid-Airplane Technologies GmbH (h-aero®), einer Ausgründung der Universität Stuttgart. Nach seinem Studium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart und dem Master of Engineering mit Auszeichnung an der University of Exeter promovierte er am Institut für Solarforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Er ist spezialisiert auf Ultraleichtbau, Computertechnologie und erneuerbare Energien. Seine Arbeiten wurden bislang mehrfach ausgezeichnet, sei es durch den heimischen Welt der Wunder Innovationspreis 2006, durch eine persönliche Einladung zum NASA Hauptquartier in Houston, um das Konzept für die Marserkundung zu erläutern (Concepts and Approaches for Mars Exploration 2012), oder durch die Nominierung beim Innovationspreis der deutschen Luftfahrt in der Sparte Emissionsreduktion 2017.
Tech-Stop “Erdbeobachtung”
Klima- und Umweltschutz durch autonome Flugobjekte? Wie die Bewältigung umwelttechnischer Probleme mit einem auch an sich nachhaltigen Flugkonzept aussehen kann, erfahren Sie am Tech-Stop „Erdbeobachtung“. Erleben Sie wie der h-aero® die Vorteile eines Hubschraubers, eines Flugzeugs und eines Ballons kombiniert und dadurch anders als ein Flugzeug senkrecht starten, auf der Stelle drehen und schweben kann. Diskutieren Sie mit dem h-aero® Team die vielfältigen Nutzungsszenarien von der nachhaltigen Wetterbeobachtung bis zur frühzeitigen Erkennung von Waldbränden.
Vincenz Frenzel absolvierte sein Masterstudium in Luft- und Raumfahrttechnik im März 2019 mit Auszeichnung. Während des Studiums sammelte er viel Auslands- und Praxiserfahrung bei Praktika bei MTU in München und bei Rolls Royce in England. Während seines Studienaufenthaltes in Maryland, USA gründete und leitete er das Team „Autonomous Drone Racing“, welches als Neueinsteiger auf der IROS2018 in Madrid den zweiten Platz belegte. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Flugmechanik und Flugregelung der Universität Stuttgart koordiniert Herr Frenzel derzeit ein Projekt zum Aufbau des Testfelds für elektrisches, energieeffizientes und autonomes Fliegen. Zusätzlich arbeitet er an einem Industrieprojekt, bei welchem ein optional pilotiertes Flugzeug der allgemeinen Luftfahrt entwickelt werden soll. Bei der Entwicklung von autonomen Flugtaxis beschäftigt er sich mit der Kollisionsvermeidung im Landeanflug an Vertiports und der Überwachung der Kommunikations-, Navigations-, Überwachungsinfrastruktur und deren Einfluss auf die Flugsteuerung und Bahnplanung.
Tech-Stop „Allgemeiner Luftverkehr“
Von Stuttgart nach Atlanta ohne Pilot? Am Tech-Stop „Allgemeiner Luftverkehr“ erfahren Sie die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich der Automatisierung im allgemeinen Luftverkehr. Dabei werden zunächst die Gründe für die Automatisierung und die sich ergebenden Möglichkeiten betrachtet. Zusätzlich erfolgt die Betrachtung des Unterschieds zwischen autonomem Fliegen und hochautomatisiertem Fliegen. Die weiteren Schritte, welche derzeit zur Automatisierung geplant sind, werden dargestellt sowie einige der Technologien beschrieben. Ein kurzer Videoausschnitt hilft als Einblick in die derzeitigen Entwicklungen zum automatischen Landen mit Flugzeugen der allgemeinen Luftfahrt.
Dr. Olaf Theiler ist Historiker und Politikwissenschaftler. Er studierte an der Freien- und Humboldt-Universität in Berlin, wo er auch am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft über die NATO-Reform der 90er Jahre promovierte. Nach langjähriger Tätigkeit an der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation (AIK), zuletzt als Fachbereichsleiter Information, wurde er als Nationaler Experte von 2007 bis 2012 in den Internationalen Stab der NATO (Operations Division) entsandt. Anschließend war er bis März 2014 im Bundesministerium der Verteidigung in der Abteilung Strategie und Einsatz als Grundsatzreferent NATO und EU eingesetzt. Seit März 2014 ist er Referatsleiter Zukunftsanalyse im Planungsamt der Bundeswehr.
Tech-Stop „Militärische Nutzung“
Das „dritte Auge“ der Truppe: Militärische Nutzung von Drohnen und unbemannten Flugkörpern.
Der Einsatz von Drohnen im Militär wird von vielen Ängsten und Missverständnissen begleitet. Das liegt auch an der Komplexität des Themas und der Vielfalt möglicher Nutzungen. Drohnen sind für die Bundeswehr ein absolut notwendiges Schutzinstrument, bieten anderen, nicht durch das Völkerrecht und Grundgesetz gebundenen Akteuren, jedoch auch ein völlig neues Offensivpotenzial. Der Tech-Stop „Militärische Nutzung“ umfasst drei Themenblöcke: A) Komplexität des Themas: Von der gelenkten Aufklärungsdrohne zum Angriff „automatisierter“ Drohnenschwärme; B) Aktuelle Nutzung in der Bundeswehr und anderen Armeen: Aufklärung, Frühwarnung, Luftunterstützung; C) Zukunftsperspektiven: Stufen der Autonomie in der militärischen Nutzung
Sascha Seifert ist Professor für Medizin- und Bioinformatik an der Hochschule Pforzheim. Er lehrt an der Hochschule Pforzheim u. a. Softwareentwicklung, Mobile Computing und Big Data, Klinische Informationssysteme und Standards, Algorithmen für die Personalisierte Medizin und die rechnerbasierte Analyse medizinischer Bilder. Im Mittelpunkt seiner Forschungs- und Praxisprojekte steht die Entwicklung von Anwendungen und Verfahren der Künstlichen Intelligenz in der Medizin für die computergestützte Diagnose und Therapie im Bereich der Radiologie und Molekularen Diagnostik. Er ist Mitglied im gemeinsamen Lenkungsausschuss Medizinische Informatik der Gesellschaft für Informatik und der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie und unterstützt hierbei die Politik bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens. Weiterhin ist er als Gutachter für das Bundesministerium für Gesundheit tätig. Nach dem Studium der Informatik und der Promotion am Karlsruher Institut für Technologie forschte er bei Siemens AG, Corporate Research in Erlangen und Princeton, USA. Anschließend war er im Innovations- und Produktmanagement bei der Siemens AG im Bereich der computerbasierten Diagnostik tätig. Zuletzt leitete er die Entwicklung einer cloudbasierten Anwendung zum Flottenmanagement bildgebender Systeme in einem deutsch-indischen Team.
Tech-Stop 1 "Internet der Dinge – von Fitness-Uhren bis Herzschrittmacher"
Mit sogenannten Wearables, wie Armbändern oder Smartwatches, können Träger die eigenen Vitaldaten messen, um die eigene Gesundheit zu überwachen. Doch auch klassische Medizinprodukte, wie Hörgeräte oder Herzschrittmacher, fallen unter diese Definition. Die Vernetzung dieser Produkte geschieht über das Internet der Dinge, welches zunehmend im Zusammenhang mit dem Thema 5G-Netz in der Bevölkerung diskutiert wird. Fragen wirft auch das im November 2019 vom Bundestag verabschiedete Digitale-Versorgung-Gesetz auf. Ziel des Gesetzes ist es, das deutsche Gesundheitswesen digitaler und innovativer zu machen und u. a. Gesundheits-Apps auf Rezept zu verschreiben. Professor Seifert erläutert die technologischen Prinzipien, die ethische Problematik sowie Chancen für Deutschland und den Patienten, die sich daraus ergeben.
Tobias Preckel ist Professor für Medizintechnik an der Hochschule Pforzheim. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit vertritt er u. a. die Fächer Molekulare Diagnostik, Biochemie, Humanbiologie und personalisierte Medizin. Im Mittelpunkt seiner Forschungs- und Praxisprojekte steht die Entwicklung von Anwendungen und Verfahren zur molekularen Analytik und Diagnostik von Erkrankungen basierend auf der Analyse biologischer Markermoleküle. Nach dem Studium der Chemie an der Universität Freiburg und Promotion am Max-Planck-Institut für Immunbiologie forschte er bei Johnson & Johnson am R. W. Johnson Pharmaceutical Research Institute in La Jolla, USA. Anschließend war er für über 15 Jahre in unterschiedlichen Positionen (F & E, internationales Marketing, Applikationsentwicklung & Management) bei weltweit agierenden Herstellern für pharmazeutisch-chemische Analysentechnik und medizinische Gerätetechnik tätig. Zuletzt war Herr Preckel verantwortlich für Life-Science-Anwendungsentwicklung und leitete einen Forschungsstandort in Bangalore, Indien.
Tech-Stop 2 "Künstliche Intelligenz in der Diagnostik"
Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz unterstützen Ärzte zunehmend bei Therapieentscheidungen. Inwiefern sich selbstlernende Diagnoseassistenzsysteme insbesondere im Bereich der Onkologie bereits als wichtige Helfer im ärztlichen Alltag etabliert haben, erfahren Sie am Tech-Stop "Künstliche Intelligenz in der Diagnostik". Professor Preckel erläutert die heterogene Beschaffenheit von Tumoren und wie neue Technologien dabei helfen können, über optische Auswertungsverfahren schneller verschiedene Therapiemöglichkeiten abzuwägen und eine individuelle Behandlung der Patienten einzuleiten. Professor Seifert erklärt, wie die Technologie hinter Künstlicher Intelligenz funktioniert, wie die automatisierte Auswertung von Gewebeschnitten funktioniert, nach welchen Kriterien die Diagnoseassistenzsysteme vorgehen und welche weiteren Möglichkeiten sich daraus in der Zukunft ergeben können.
Professor Kruck leitet als Chefarzt der Urologie seit 2019 das bekannte minimal-invasive urologische Zentrum am Siloah St. Trudpert Klinikum in seiner Heimatstadt Pforzheim. Während seiner Tätigkeit am Universitätsklinikum Tübingen wurden seine Forschungsarbeiten mit zahlreichen Preisen, unter anderem dem „Forschungs- und Innovationspreis“ der deutschen Gesellschaft für Urologie, ausgezeichnet. Professor Kruck beschäftigt sich vor allem mit der Einführung innovativer Diagnostiksysteme sowie der Etablierung neuer minimal-invasiver und roboter-assistierter Behandlungsverfahren.
Tech-Stop 3 "Roboter im OP"
Die technologische Revolution in allen Bereichen des täglichen Lebens führt zwangsläufig auch zu neuen Formen der Unterstützung im Rahmen chirurgischer Eingriffe im OP. Diese Veränderungen sollen entsprechend der „Industrie 4.0“ zur Optimierung von peri- und intraoperativen Abläufen führen. Aktuelle Fragestellungen konzentrieren sich hierbei auf Verbesserungen des minimal-invasiven Zugangs zum Operationsgebiet, einer optimalen Rekonstruktion betroffener Körperregionen und einer erhöhten Patientensicherheit im Rahmen des Krankenhausaufenthalts. Begleiten Sie uns in den „intelligenten Operationssaal“ und sehen Sie „semi-live“ roboter-assistierte OP-Systeme im Einsatz.
Raphael Volz lehrt Kurse in Datenwissenschaft, maschinellem Lernen und Cloud Computing an der Hochschule Pforzheim, wo er ordentlicher Professor für angewandte Informatik ist. Er leitet außerdem die Volz Innovation GmbH, ein Beratungsunternehmen, das sich auf technologiebasierte Produktinnovation konzentriert. Er promovierte 2004 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) summa cum laude im Bereich des logischen Schlussfolgerns und ist Autor von über 40 wissenschaftlichen Arbeiten im Umfeld von Semantic Web. Er liebt das Programmieren und hat mehrere Open-Source-Projekte mitentwickelt, darunter die OWL-API, KAON und SocialGrails.
Tech-Stop 4 "Daten-getriebene Modellierung von Krankheiten"
Das neuartige Corona-Virus hat die erste weltweite Pandemie der Menschheitsgeschichte ausgelöst. Drastische Maßnahmen wurden zur Eindämmung des Infektionsgeschehens getroffen und zum Teil wieder gelockert. Wirtschaft und Gesellschaft können von vorausschauendem Handeln profitieren. Pandemieprognosen sind dabei ein wichtiges Instrument, um benötigte Ressourcen wie Intensivbetten zu bestimmen, Wiederaufnahme von wirtschaftlichen Tätigkeiten zu erwarten, aber auch anstehende Auslandsreisen abzuwägen. Professor Volz stellt Modelle zur Prognose, Anwendungsbeispiele sowie aktuelle Vorhersagen vor und zeigt deren Grenzen auf.
Stefan Lob ist seit über 20 Jahren in den unterschiedlichen Sektoren im Gesundheitswesen (Klinik und Präklinik) tätig. Seit einigen Jahren begleitet er mit seiner Firma Praxis Führung – X.0 junge Unternehmen, die digitale Lösungen für den Gesundheits- und Hausbereich einsetzen, um Patienten mit den Ärzten und Leistungserbringern zu vernetzen. Durch diese Lösungen werden Arbeitsprozesse vereinfacht oder automatisiert und schaffen beim Personal Ressourcen für die Arbeit am Patienten. Des Weiteren gehört die Arbeit am und mit Patienten im Rettungsdienst und der weltweiten Patientenrückholung zu seinen Schwerpunkten. Im Ehrenamt ist er ausgebildeter Verbandsführer, Organisatorischer Leiter Rettungsdienst.
Dr. Matthias Proske studierte Raum- und Umweltplanung an der TU Kaiserslautern und promovierte zu dem Thema "Demographischer Wandel und Daseinsvorsorge - Auswirkungen kommunaler Angebote auf die Wohnortwahl". Nach seinen Tätigkeiten, unter anderem im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie und bei der Industrie- und Handelskammer Ulm, arbeitet er mittlerweile als Verbandsdirektor des Regionalverbands Nordschwarzwald in Pforzheim. Ebenso hat er einen Lehrauftrag am Lehrstuhl Regionalentwicklung und Raumordnung an der TU Kaiserslautern.
Projektvorstellung „Digital Black Forest“
Wie sieht die Gesundheitsversorgung der Zukunft in ländlichen Regionen aus? Welche Anforderungen und Anliegen gibt es in der Bevölkerung? Dr. Matthias Proske und Prof. Joachim Fischer berichten aus dem Bürgerpartizipationsprojekt „Digital Black Forest“.
Dr. med. Thomas Wüst ist Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin mit einer Privatpraxis für Orthopädie in Ludwigsburg. Darüber hinaus ist er Geschäftsführer der PraeMedicon - Institut für Haltungs- und Bewegungsanalysen in Freiberg sowie Autor zahlreicher Fachartikel zu Wirbelsäulenerkrankungen, Haltungs- und Bewegungsanalysen.
Seit 2005 ist die Fachärztin für Allgemeinmedizin und Chirurgie, Angelika Walliser, niedergelassene Hausärztin im ländlichen Bereich. Notfallversorgung und Akutmedizin waren seit der Klinik ihr besonderes Interesse. 2013 übernahm sie das Amt der Kreisnotfallbeauftragten für Reutlingen und die Koordination der KV-Notfallpraxis in Reutlingen. Als weiterer Baustein in der ärztlichen Versorgung nimmt sie seit letztem Jahr an dem Modellprojekt docdirekt in Baden-Württemberg teil. Ihr Anliegen ist die Steuerung und Koordination der Patienten. Bei der Vielzahl an Möglichkeiten weiß der Patient heutzutage kaum noch, an welche Stelle er sich wenden soll. Telefonisch sind die Praxen oft nur schwer zu erreichen und es gibt lange Wartezeiten. Um dies aufzufangen kann die Telemedizin einen wichtigen Beitrag leisten.
Tech-Stop 5 "Telemedizin"
Telemedizin als Sammelbegriff zielt darauf ab, zeitliche und räumliche Distanzen zwischen Arzt und Patient zu überwinden, um die Zugänglichkeit zur medizinischen Versorgung zu erhöhen. In Baden-Württemberg gibt es eine Reihe telemedizinischer Projekte und digitaler Ansätze. Welche Rolle Telemedizin auch für Fachärzte spielt und wie sie eingesetzt werden kann, erklärt Ihnen der niedergelassene Orthopäde Dr. Thomas Wüst. Praxisbeispiele aus der Allgemeinmedizin stellt Ihnen die Chirurgin Angelika Walliser vor. Aufgrund ihrer Erfahrungen mit dem docdirekt-Projekt zeigt sie Ihnen, wie Ärzte bereits heute kostenfrei Diagnosen per App und Telefon stellen. Diskutieren Sie mit den #techourfuture-Experten, welche Chancen die Telemedizin für die Zukunft bietet und wo die Grenzen der Anwendung liegen.
Matthias Struck ist stellvertretender Abteilungsleiter im Bereich Smart Sensing and Electronics am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen in Erlangen, dem größten der 74 Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und eine führende anwendungsorientierte Forschungseinrichtung für mikroelektronische und informationstechnische Systemlösungen und Dienstleistungen. Die Schwerpunkte der Forschungsarbeiten von Herrn Struck liegen auf der Entwicklung alltagsgerechter und in die häusliche Umgebung integrierter Technologien zur Erfassung, Analyse und Vernetzung gesundheitsrelevanter Vitaldaten. Auf der Basis psycho-physiologischer Parameter können Krankheitsbilder und affektive Zustände von Menschen frühzeitig erkannt und bewertet werden. Durch den Einsatz offener und standardisierter Schnittstellen können diese Daten den unterschiedlichen Akteuren des Gesundheitssystems zur Verfügung gestellt werden.
Tech-Stop 6 "Roboter in der Pflege"
Der Mangel an Pflegepersonal in Anbetracht einer älter werdenden Gesellschaft wird vielfach diskutiert. Kann Technologie* bei der häuslichen Pflegeversorgung unterstützen? Matthias Struck stellt Ihnen aktuelle Konzepte und zukünftige Technologien vor – diskutieren Sie, unter welchen Bedingungen diese aus Ihrer Sicht zum Einsatz kommen könnten. Auch im Bereich der Gesundheitsversorgung, sowohl im Alter als auch nach einer Behandlung, könnte smarte Sensorik und Robotik in Zukunft den Alltag von Patienten erleichtern. Erfahren Sie, wie die zugrunde liegenden Technologien funktionieren und welche Möglichkeiten sich daraus ergeben.
Dr. Gruber gehört zum Gründungsteam der Print2Taste GmbH und ist seit Beginn des Start-ups verantwortlich für vielfältige Aufgaben vom Aufbau des unternehmerischen Auftragswesens bis hin zur Leitung von Forschungsprojekten. Sie verfügt als Wissenschaftlerin über weitreichende Erfahrung in der Planung und Umsetzung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Bereich der Lebensmitteltechnologie und hier insbesondere über spezielle Expertise im 3D-Food Printing Bereich.
Teil I "Speiseplan der Zukunft – Essen aus dem 3D-Drucker"
Essen aus dem 3D-Drucker? Mit den 3D-Food Printern der Print2Taste GmbH ist das in einigen Profiküchen und Privathaushalten bereits Alltag. Und für die Zukunft eröffnet uns die innovative Technologie des 3D-Lebensmitteldrucks die Herstellung von personalisierten Lebensmitteln, welche die individuellen Bedürfnisse in verschiedenen Phasen unseres Lebens erfüllen können. Dr. Helga Gruber berichtet über den aktuellen Stand dieser Technik, wirft mit Ihnen einen Blick in die Zukunft der Lebensmittelproduktion mittels 3D-Druck und beantwortet Ihre Fragen rund um die Funktionsweise und Einsatzmöglichkeiten dieser Technologie. Die Expertinnen und Experten zeigen Ihnen live, wie 3D-gedrucktes Essen mit dem Profigerät Procusini oder mit dem mycusini, seinem kleinen Bruder für die Privatküche, auf den Teller kommt. Und wie das schmeckt, können Sie anhand kleiner Kostproben direkt vor Ort oder Zuhause ausprobieren.
Apl. Prof. Dr. Thomas Miedaner ist Leiter der AG Roggen & Biotischer Stress der Landessaatzuchtanstalt und außerplanmäßiger Professor an der Universität Hohenheim, wo er Agrarbiologie studierte und im Fachgebiet Pflanzenzüchtung habilitierte. In agrarwissenschaftlichen Lehrveranstaltungen unterrichtet er BA- und MA-Studierende in „Spezieller Pflanzenzüchtung“ und „Resistance Breeding“. Er verfügt über langjährige Forschungserfahrung in der Schnittmenge von Pflanzenzüchtung und Phytopathologie, u. a. insbesondere im Bereich Resistenzgenetik bei Getreide und Mais. Neben zahlreichen Publikationen in internationalen Zeitschriften ist er u. a. Mitherausgeber der Zeitschriften „Frontiers in Plant Science“, „Plant Breeding“ und „Theoretical and Applied Genetics“.
Teil II "Pflanzenzüchtung der Zukunft – Von Mendel bis zur Genomeditierung"
Kein Brötchen ohne Pflanzenzüchtung – am Anfang der landwirtschaftlichen Produktionskette vom Landwirt über den Bäcker bis zum Verbraucher steht die Pflanzenzüchtung. Ziel der Pflanzenzüchtung ist es, auf Grundlage der genetischen Prinzipien nach Gregor Mendel immer neue Sorten zu züchten, die aus Sicht der Landwirtschaft eine höhere Qualität und eine größere Resistenz aufweisen. In Anbetracht der wachsenden Weltbevölkerung, des Klimawandels und der globalen Verbreitung von Krankheitserregern wird die Pflanzenzüchtung auch in Zukunft unverzichtbar sein. Neue Technologien, wie DNS-Markertechniken, Gentechnologie oder Genomeditierung können den langwierigen Prozess der Züchtung, der zwischen 6 und 10 Jahren dauern kann, beschleunigen und effizienter machen. Es kann auf der Basis des gesamten Genoms Auslese betrieben werden, einzelne Gene können aus der Natur in Kulturpflanzen eingebracht werden oder mittels Genomeditierung verändert werden, um beispielsweise die Krankheitsresistenzgene von „anfällig“ auf „resistent“ umzuprogrammieren. Wie das funktioniert und welche Auswirkungen das haben kann, erklärt Ihnen Professor Miedaner. Diskutieren Sie mit ihm Chancen und Risiken neuer Technologien im Bereich der Pflanzenzüchtung.
Prof. Dr. Kluger hat Technische Biologie an der Universität Stuttgart studiert und ist heute Professorin für Tissue Engineering und Biofabrication an der Hochschule Reutlingen. Ihre Forschung beschäftigt sich mit der Herstellung von menschlichen Gewebemodellen, z. B. als Alternative zum Tierversuch, und der Züchtung von Fleisch im Labor.
Teil III "Clean Meat – Fleisch aus dem Labor"
2013 stellte Prof. Mark Post den ersten im Labor gezüchteten Hamburger der Öffentlichkeit vor. Es ist also technisch möglich und viele Firmen arbeiten an der Entwicklung marktreifer sogenannter Clean Meat Produkte. Frau Prof. Kluger und ihr Team erläutern die verschiedenen Schritte der Herstellung von Fleisch im Labor und zeigen auch die Herausforderungen auf. Gemeinsam mit Ihnen erörtern sie, warum Fleisch aus dem Labor gut für das Klima sein kann und welchen gesellschaftlichen Einfluss es haben könnte.