Historie des Steinbeis-Verbunds

Tradition | Fortschritt | Zukunft: Von den Ursprüngen im 19. Jahrhundert bis heute

Steinbeis ist heute mit seinem Netzwerk weltweit im Wissens- und Technologietransfer aktiv. Den Grundstein dafür legte der Namensgeber Ferdinand von Steinbeis schon im 19. Jahrhundert: Sein Engagement als Wirtschaftsförderer dankten ihm Unternehmer mit einem finanziellen Beitrag, der die Gründung der ersten Steinbeis-Stiftung 1868/69 zur Förderung der gewerblichen Ausbildung von Jugendlichen möglich machte.

1969 | Grundstein

An fünf baden-württembergischen Hochschulen gründen Professoren die ersten Technischen Beratungsdienste (TBD) als Ansprechpartner für kleine und mittlere Unternehmen.

1971 | Gründung der Stiftung

Nachdem sich die Stiftung während der Inflation 1923 aufgelöst hatte, erwachte sie 1971 als Stiftung bürgerlichen Rechts zu neuem Leben. Die Stiftung hatte die Förderung der mittelständischen Wirtschaft in Baden-Württemberg zur Aufgabe und nutzte dafür die Technischen Beratungsdienste an baden-württembergischen Fachhochschulen, die Ansprechpartner für kleine und mittelständische Unternehmen waren. Sie vermittelten KMU Experten für technische Fragestellungen.

1983 | Meilenstein

Der wohl wichtigste Meilenstein folgte 1983 auf Betreiben des damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Prof. Dr. h. c. Lothar Späth mit der Ernennung von Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Johann Löhn zum ersten Regierungsbeauftragten für Technologietransfer. In dieser Funktion unterstützte Löhn die Landesregierung bis 2006 bei der Förderung der mittelständischen Wirtschaft. Zeitgleich übernahm Löhn in Personalunion den hauptamtlichen Vorstandsvorsitz der von ihm neu gestalteten Steinbeis-Stiftung. Diese operationale Einheit von Staatsamt und privatwirtschaftlich organisierter Umsetzung ermöglichte vielfältige Synergien und ein schnelles Wachstum der Stiftung. Löhn setzte dabei auf die Gründung von Transferzentren zunächst nur an den Fachhochschulen des Landes, die sich neben der Beratung vornehmlich der konkreten, spezialisierten Projektarbeit mit den Kunden widmen sollten. Heute gibt es Zentren an allen Hochschularten und zahlreichen Forschungseinrichtungen.

1990 | Deutsche Wiedervereinigung

Die Steinbeis-Aktivitäten in den neuen Bundesländern nehmen ihren Anfang. Der Europabeauftragte des baden-württembergischen Wirtschaftsministers wird in die Steinbeis-Stiftung eingegliedert.

1998 | Neustrukturierung

1998 wurde der Steinbeis-Verbund organisatorisch neu aufgestellt. Die Steinbeis GmbH & Co. KG für Technologietransfer wurde als neue operationale Einheit geschaffen, um die stark erweiterten wirtschaftlichen Aktivitäten organisatorisch von den Aufgaben der Stiftung zu trennen. In das selbe Jahr fällt die Gründung und staatliche Anerkennung der privaten Steinbeis Hochschule (SH). Erster Präsident wurde Johann Löhn, der das Amt bis 2018 innehatte.

2003 | Wissen publizieren

Steinbeis gründet mit der Steinbeis-Edition einen eigenen Verlag, der Fachpublikationen von Experten aus dem Steinbeis-Verbund veröffentlicht. Die Steinbeis-Edition setzt ganz wesentlich den Steinbeis-Stiftungsauftrag in die Tat um: der Wirtschaft wissenschaftliche Erkenntnisse zur Verfügung zu stellen.

2004 | Stabwechsel

Johann Löhn gab 2004 den Vorstandsvorsitz der Stiftung ab. Der neue, nun vollständig hauptamtliche Vorstand übernahm ebenfalls in Personalunion die Führung der Steinbeis-Stiftung wie auch der Steinbeis GmbH & Co. KG für Technologietransfer. Steinbeis vergibt erstmals den Transferpreis der Steinbeis-Stiftung – Löhn-Preis für herausragende Transferprojekte im wettbewerblichen Wissens- und Technologietransfer.

2005 | Bündeln von Kompetenzen

Die 2005 gegründete Steinbeis Beratungszentren GmbH und die Steinbeis Forschungs- und Innovationszentren GmbH bündeln die Kompetenzen für Beratung und Coaching sowie markt- und transferorientierte Forschung und Entwicklung. Neben Steinbeis-Transferzentren sowie -Transfer-Instituten werden von nun an auch Steinbeis-Forschungs- und Innovationszentren sowie Steinbeis-Beratungszentren als Ansprechpartner und Problemlöser für die Wirtschaft gegründet.

2008 | Fachwissen und Austausch

Steinbeis beginnt mit dem ersten Stuttgarter Kompetenz-Tag die Etablierung drei zentraler Foren zu den Bereichen Competence, Consulting und Engineering und deren Fachtagungen.

2015 | Digitalisierung und Konvergenz von Technologien

Das 2008 gegründete Ferdinand-Steinbeis-Institut der Steinbeis-Stiftung (FSTI) koordiniert von nun an Aktivitäten im Kontext von digitaler Transformation und Technologiekonvergenz und forscht transferorientiert im Themenbereich Digitalisierung und Vernetzung. Das FSTI ist außerdem An-Institut der Steinbeis-Hochschule.

2019 | Ferdinand-Steinbeis-Gesellschaft für transferorientierte Forschung

Als Weiterentwicklung der Forschung im Ferdinand-Steinbeis-Institut gründet Steinbeis die Ferdinand-Steinbeis-Gesellschaft für transferorientierte Forschung gGmbH der Steinbeis-Stiftung (FSG). Als gemeinnütziges Tochterunternehmen treibt die FSG kooperative und interdisziplinäre Forschung voran.

2024 | Steinbeis heute

Über 40 Jahre sind seit der Neuorganisation der Steinbeis-Stiftung 1983 als Start-up mit der Geschäftsidee einer Plattform für Unternehmensgründungen vergangen. Was mit fünf Technischen Beratungsdiensten an baden-württembergischen Hochschulen begann, ist bis 2021 zu einem Verbund aus mehr als 1.100 Unternehmen gewachsen. In ihm sind 5.100 Menschen mit Engagement und Leidenschaft im konkreten Transfer aktiv.

Zum Weiterlesen: Steinbeis-Unternehmenshistorie

Detaillierte Informationen zur Steinbeis-Historie liefert die Publikation „Steinbeis 1983–2008“, der 2023 erschienene Sammelband zeigt, was unseren Verbund bis heute ausmacht: Sinn zu stiften und Werte zu schaffen für Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft.

Unternehmenspublikationen
Publikation Steinbeis 1983-2008 (pdf)

Steinbeis 1983-2008: 25 Jahre

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Unternehmenspublikationen

Sinn stiften, Werte schaffen. Steinbeis 1983-2023

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