Im Zeitraffer: Steinbeis 1983-2013

Vor 30 Jahren begann die Entwicklung hin zum heutigen Steinbeis-Verbund

1971 gegründet, begann die Entwicklung der Steinbeis-Stiftung hin zum heutigen Steinbeis-Verbund mit einem markanten Meilenstein 1983. Professor Johann Löhn, damals Rektor der Fachhochschule Furtwangen, und Lothar Späth, zu dieser Zeit Ministerpräsident von Baden-Württemberg, gehen mit der Umstrukturierung der Stiftung den wesentlichen Schritt hin zum unternehmerisch umgesetzten Wissens- und Technologietransfer. Steinbeis wirft in der zum Steinbeis-Tag erschienenen Publikation „Steinbeis 1983-2013“ einen Blick zurück auf die entscheidenden Stationen der letzten drei Jahrzehnte. Einen Auszug dieser Wegmarken veröffentlichen wir an dieser Stelle in der TRANSFER.

Schon 1969 gründen Professoren an fünf baden-württembergischen Hochschulen die ersten Technischen Beratungsdienste (TBD) als Ansprechpartner für kleine und mittlere Unternehmen. 1971 entsteht die Steinbeis-Stiftung, die organisatorisches Dach für die Technischen Beratungsdienste wird. Stifter sind zehn Verbände, Forschungseinrichtungen und Privatpersonen. Bis 1982 bilden sich in ganz Baden- Württemberg 16 Technische Beratungsdienste, die die mittelständische Wirtschaft in fachlichen Fragen beraten.

1983
Wie können KMU bei der Bewältigung des Strukturwandels unterstützt werden? Diese Frage stellt Lothar Späth einer Forschungskommission. Auf Basis deren Empfehlungen wird Johann Löhn zum Regierungsbeauftragten für Technologietransfer Baden-Württemberg eingesetzt und übernimmt in Personalunion den Vorstandsvorsitz der Steinbeis-Stiftung. Der Aufbau des Steinbeis-Verbunds kann beginnen.

1986
Seit 1983 bietet Steinbeis vom Land finanzierte, für KMU kostenlose Kurzberatungen und ab 1984 ein sogenanntes Entwicklungsmanagement an. Beide Angebote unterstützen KMU bei der Optimierung ihrer internen Organisation. Der Verbund wächst, das wird auch deutlich im Wechsel des Standortes: 1986 bezieht die Stiftung Räume im Haus der Wirtschaft in Stuttgart und hat hier bis heute ihren Sitz. Die badenwürttembergische Koordinierungsstelle für neue Kommunikationstechniken wird Steinbeis angegliedert und berät Unternehmen im Umgang mit dem sich verändernden Kommunikationswesen.

1989

Im Jahr des Mauerfalls gründet Steinbeis das 100. Transferzentrum im Verbund und veröffentlicht die erste Ausgabe der Steinbeis Transferzeitung, Vorgängerin des heutigen Transfermagazins.

1990
Die Steinbeis-Aktivitäten in den neuen Bundesländern nehmen ihren Anfang, schnell entstehen in den Folgejahren Transferzentren vor allem an den technischen Universitäten in Sachsen, Thüringen und Sachsen- Anhalt. Der Europabeauftragte des baden-württembergischen Wirtschaftsministers wird in die Steinbeis-Stiftung eingegliedert und übernimmt gleichzeitig die Leitung des neu gegründeten heutigen Steinbeis-Europa-Zentrums.

1991

Neben Zentren in Technologiebereichen entstehen nun auch „Management- Zentren“, die Unternehmensberatung und „Management auf Zeit“ anbieten. Das erste Steinbeis-Transferzentrum außerhalb Deutschlands entsteht in Österreich.

1995
Steinbeis-Transferzentren werden nun auch an Universitäten und Berufsakademien in Baden-Württemberg gegründet, sogenannte „freie“ Zentren entstehen maßgeblich, die von Experten außerhalb von Wissens- und Forschungseinrichtungen geführt werden. Seit 1989 hat sich die Zahl an Transferzentren mehr als verdoppelt.

1998
Der Verbund ist seit 1983 stetig gewachsen und passt nun seine Struktur der Größe an: Die Steinbeis GmbH & Co. KG für Technologietransfer wird als operative Einheit für die erweiterten wirtschaftlichen Aktivitäten und alle Transferdienstleistungen gegründet. Dach des Verbundes bleibt bis heute die Steinbeis-Stiftung. Im selben Jahr gründet Steinbeis die private, staatlich anerkannte Steinbeis-Hochschule Berlin. Sie bietet Studierenden und Unternehmen auf Basis des „Projekt-Kompetenz-Konzepts“ berufsintegrierte und praxisorientierte Studienprogramme mit staatlich anerkannten Abschlüssen und forscht an anwendungsbezogenen Problemstellungen.

2000
Zur Ausgründung von Steinbeis-Unternehmen und zur Beteiligung an jungen Erfolg versprechenden Unternehmen gründet Steinbeis die Steinbeis Beteiligungs-Holding.

2003
Wissen will publiziert sein: Steinbeis etabliert mit der Steinbeis-Edition einen eigenen Verlag, der Fachpublikationen aus dem Steinbeis-Verbund veröffentlicht. Dazu gehören Einzel- und Reihentitel von Steinbeis-Experten zu Management- und Technologiethemen, Begleitpublikationen zu Tagungen und Fachveranstaltungen oder Dissertationen.

2004
Nach mehr als 20 Jahren Auf- und Ausbauarbeit gibt Johann Löhn den Vorstandsvorsitz ab. Er wird Ehrenkurator der Steinbeis-Stiftung und bleibt Präsident der Steinbeis-Hochschule Berlin, die er bis heute leitet. Als Würdigung der Leistungen von Johann Löhn vergibt Steinbeis erstmals den Transferpreis der Steinbeis-Stiftung – Löhn-Preis für herausragende Transferprojekte im wettbewerblichen Wissens- und Technologietransfer, der seitdem jährlich am Steinbeis-Tag verliehen wird.

2005
Der Verbund wächst, umso wesentlicher ist, dass das Dienstleistungsangebot der Zentren differenzierter wahrgenommen werden kann. Daher werden von nun an neben Steinbeis-Transferzentren sowie -Transfer-Instituten auch Steinbeis-Forschungs- und Innovationszentren sowie Steinbeis-Beratungszentren gegründet. Steinbeis bietet die in den Vorjahren vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg unterstützte kostenlose Kurzberatung nun eigenfinanziert wieder an. Bis heute wurden rund 2.000 Beratungen nachgefragt.

2008
Steinbeis beginnt mit dem ersten Stuttgarter Kompetenz-Tag die Etablierung drei zentraler Foren zu den Bereichen Competence, Consulting und Engineering und deren Fachtagungen. Das neu gegründete Ferdinand- Steinbeis-Institut unterstützt im Verbund bei der Koordination und Durchführung von Studien. Die enge Zusammenarbeit zwischen Steinbeis und den Hochschulen bringt an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft die erste gemeinsame Transfergesellschaft als Kooperationsunternehmen hervor.

2012
Steinbeis veranstaltet das erste Max Syrbe-Symposium mit dem Fokus auf Wissenschafts- und Forschungsmanagement. Namensgeber ist der 2011 verstorbene, langjährige Kuratoriumsvorsitzende der Steinbeis- Stiftung.

2013
Was mit fünf Technischen Beratungsdiensten begann, ist heute zu einem Verbund aus rund 1.000 Steinbeis-Unternehmen gewachsen, in dem mehr als 6.000 Menschen mit Engagement und Leidenschaft im unternehmerischen Wissens- und Technologietransfer aktiv sind.

Kontakt

Die in der Steinbeis-Edition erschienene Publikation gibt einen Überblick über die Meilensteine der vergangenen 30 Jahre im Verbund. Die Publikation ist kostenfrei auf deutsch und englisch auf www.steinbeis-edition.de erhältlich.

Steinbeis-Stiftung (Stuttgart)
stw@steinbeis.de

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