Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Oberschwaben ist eine der südlichsten Regionen Deutschlands und vorwiegend geprägt von kleinen und mittleren Städten sowie der Urlaubsregion Bodensee. Dennoch ist die Region auch ohne großstädtisches Flair bei der Betrachtung von Ökonomie, Sozialem und der Ökologie im bundesweiten Vergleich hervorragend positioniert. Dies zeigen in eindrucksvoller Weise die vom Regionalverband Bodensee-Oberschwaben veröffentlichten Rankings und Online-Erhebungen, was nicht überrascht, kann die Region doch auf enorme historische Erfinderleistungen zurückblicken. Weltweit bekannte Namen wie Graf von Zeppelin und Claude Dornier haben die Region nachhaltig geprägt. Auch steht die historische Zeppelin Arbeitersiedlung in Friedrichshafen beispielhaft für eine beeindruckende soziale Leistung ihrer Zeit.

Wirtschaftlich bedeutungsvoll sind aus den Leistungen dieser Pioniere der Technik weltweit erfolgreich operierende Unternehmen wie die ZF Friedrichshafen AG, die Tognum AG sowie die ehemalige Dornier Luftfahrt GmbH hervorgegangen. Diese und die vielen mittelständischen Unternehmen wie die Andritz Hydro GmbH, die Borg Warner Cooling Systems GmbH, die ifm electronic GmbH und viele weitere sind als wichtige Arbeitgeber für die hohe Lebensqualität der Menschen dieser Region unverzichtbar. Sie bilden die solide Basis für Innovation, Wirtschaftswachstum und Wettbewerbsfähigkeit der Region Oberschwaben in der zunehmenden Globalisierung der Märkte. Die Innovationskraft der mittelständischen Betriebe zeigt die aktuelle Verleihung des Innovationspreises 2011/12 durch die Wirtschafts- und Innovationsförderungsgesellschaft des Landkreises Ravensburg an drei Unternehmen aus der Maschinenbau-Branche.

Doch auch die Region Bodensee-Oberschwaben bleibt nicht von dem zunehmenden Fachkräftemangel verschont. Dies stellt auch deren Unternehmen vor eine große Herausforderung, die nur in enger Kooperation zwischen Ausbildungseinrichtungen und der Industrie zu bewältigen ist. Mit den Hochschulen Ravensburg- Weingarten und Albstadt-Sigmaringen sowie der DHBW Ravensburg in Friedrichshafen stehen der Region aber hervorragende Bildungseinrichtungen zur Verfügung, die sich am Bedarf der regionalen Industrie orientieren. Dies gelingt beispielsweise der Hochschule Ravensburg-Weingarten nicht nur durch eine Vielzahl von Praxisprojekten, die Studierende in Kooperation mit Unternehmen aus der Region bearbeiten. Das gute Klima zwischen der Industrie und der Hochschule spiegelt sich auch in einer bemerkenswerten Anzahl von Stiftungsprofessuren wider. Dank der öffentlich geförderten „Zentren für angewandte Forschung der Hochschule“ werden zukunftsweisende Forschungsthemen wie u.a. autonome mobile Service Roboter und Energieeffiziente LED Beleuchtung in Kooperation mit Universitäten und Hochschulen anderer Regionen bearbeitet. Ein weiterer Beweis der engen Verknüpfung von Hochschule und Industrie zeigt sich u. a. in den acht Steinbeis-Zentren, die sich an der Hochschule Ravensburg-Weingarten etabliert haben. Sie ermöglichen den Wissenstransfer zwischen Forschung und Wirtschaft und unterstützen damit eine praxisbezogene Lehre an der Hochschule. Dank des hierdurch entstehenden intensiven Wissens- und Technologietransfers profitieren die unterschiedlichsten Unternehmen vom Expertennetzwerk des Steinbeis-Verbunds.

Beim Lesen der vorliegenden Ausgabe des Steinbeis Transfermagazins wünsche ich Ihnen viel Spaß!

Ihr Prof. Dr. Reinhold Holbein

Kontakt

Prof. Dr. Reinhold Holbein lehrt und forscht an der Hochschule Ravensburg-Weingarten und ist Leiter des Steinbeis- Transferzentrums Korrosion und Korrosionsschutz in Friedrichshafen. Zu Steinbeis mit seinen 31 Zentren in der Region Oberschwaben.

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