Besser Lernen mit SALT

Steinbeis-Konzept unterstützt „Sparda Sales Training mit Web 2.0“ (SALT 2.0)

Die School of Management and Innovation der Steinbeis-Hochschule Berlin hat zusammen mit dem Verband der Sparda-Banken ein Konzept entwickelt, wie Web 2.0 Anwendungen den nachhaltigen Erfolg von vertriebsorientierter Weiterbildung fördern können. Das Projekt basierte auf vier Arbeitsschritten: Zunächst wurde der Weiterbildungsbedarf in verschiedenen Vertriebsprojekten der Sparda-Banken ermittelt. Im Anschluss daran leitete das Projektteam Lernlösungen für ausgewählte Sparda-Banken ab und erstellte Kurskonzepte. Nach der Durchführung verschiedener Bildungsmaßnahmen wurden diese evaluiert.

An der Bedarfserhebung beteiligten sich 693 Mitarbeiter der Sparda-Banken und deren Verbundpartner, die DEVK-Versicherung. Die Befragten sollten einschätzen, wie wichtig und nützlich bestimmte Web 2.0 Anwendungen für die betriebliche Bildung sind. Es zeigte sich, dass sowohl gering Verdienende als auch Auszubildende Web 2.0 zwar für wichtig halten, nicht jedoch für besonders nützlich. Als wichtig und nützlich wird Web 2.0 bei der höchsten Altersstufe (ab 60 Jahren) eingeschätzt. Dies legt die Schlussfolgerung nahe, dass Auszubildende in Web-Anwendungen eher ein Freizeit- als ein Arbeits- oder Lernangebot sehen. Hingegen sehen Ältere im Technologiewandel die Notwendigkeit, sich daran zu beteiligen. Im Gegensatz zu diesen beiden Gruppen scheinen besser verdienende Führungskräfte kaum Interesse an Einführung und Einsatz neuer Technologien zu haben.

Auf Basis der Bedarfserhebung wurden drei Lernszenarien entwickelt: ein Training für Auszubildende zur Verbesserung der Teamarbeit, ein Training für Vertriebsmitarbeiter zur Verbesserung ihres Umgangs mit der Betriebssoftware Prisma und ein Training für gehobene Individualkundenberater, die in der Weiterbildung anderer Mitarbeiter tätig sind. Die Lernumgebung orientierte sich stark an der Gestaltung sozialer Netzwerke wie XING oder Facebook.

79 Mitarbeiter aus drei Sparda-Banken nahmen an den Kursen, 41 davon an der abschließenden Evaluation teil. Anhand eines Online-Fragebogens wurden die Bewertungen der Kursteilnehmer im Hinblick auf die Vorbereitung des Kurses, die Durchführung und die Gestaltung des Lerntransfers in den Arbeitsalltag erfasst: 39% der Befragten sahen den Kurs als eine Verbesserung bisheriger Lernangebote und 41% wünschten sich, dass diese Lernform vermehrt eingesetzt werden sollte. Die Beurteilungen der Kursvorbereitung und der Kursdurchführung hinsichtlich Zufriedenheit und Weiterempfehlung zeigen eine interessante Wechselwirkung: Schätzten die Teilnehmer die Vorbereitung der Kurse als positiv ein, konnte ihr Gesamturteil zum Kurs durch gute Erfahrungen im Lernprozess kaum noch verbessert werden. Bewerteten sie hingegen die Kursvorbereitung als negativ, wurde das Gesamturteil durch eine positive Lernerfahrung während des Kurses deutlich verbessert. Positive Lernergebnisse sind in hohem Maße durch gute Vorbereitung bestimmt, die eigentliche Lernzufriedenheit und die Bereitschaft zur Weiterempfehlung entwickeln sich jedoch vor allem während des Lernprozesses.

Sehr positiv schätzt der Verband der Sparda- Banken die Ergebnisse des Projekts ein: Der kundenorientierte Einsatz der Vertriebssoftware stieg durch die Pilotkurse um 29%, die direkten Bildungskosten sanken von 6.000 Euro auf 2.900 Euro und die Abwesenheit für die Teilnahme am Training von 60 auf 30 Tage. Die Begeisterung der Auszubildenden und ihrer Ausbilder für die neuen Lernszenarien war so groß, dass der Verband der Sparda- Banken beschlossen hat, den Einsatz Web 2.0 in der Ausbildung verbindlich festzuschreiben.

Kontakt

Die Evaluations- und Rechercheergebnisse sind in einem Bericht mit Empfehlungen zum Einsatz von Web 2.0 in der betrieblichen Bildung festgehalten, sie wurden in einem Praxishandbuch vertieft, das bei der School of Management and Innovation angefordert werden kann.

Prof. Dr. Joachim Hasebrook
School of Management & Innovation (SMI) der Steinbeis-Hochschule Berlin Berlin/Stuttgart
joachim.hasebrook@stw.de

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