Mobile Marketing - Hype oder die Zukunft des Marketings?

Steinbeis-Student baut neuen internationalen Kommunikationskanal auf

Mit der Einführung von Smartphones hat Mobile Marketing, also die Nutzung mobiler Endgeräte für Marketing-Zwecke, für viele Unternehmen an Bedeutung gewonnen. Der Geschäftsbereich Gewerbliche Elektrowerkzeuge der Robert Bosch GmbH erkannte im Jahr 2011 die Chancen der Zeit. Claudius Pscheidl, Absolvent der School of International Business and Entrepreneurship der Steinbeis- Hochschule Berlin und heute eMarketing Manager bei Bosch Power Tools Asia Pacific, leitete im Rahmen seines Studienprojekts den Aufbau von Mobile Marketing als innovativen Kommunikationskanal.

Für Unternehmen wie Google ist „Mobile“ bereits ein integraler Bestandteil der Geschäftsstrategie – andere Unternehmen betreten hier jedoch Neuland. Allen Unternehmen ist allerdings die Frage gemein, wie es gelingt, über mobile Endgeräte die eigenen Produkte zu vermarkten, die Marke im mobilen Umfeld förderlich darzustellen oder die Bindung der Kunden an das Unternehmen zu vertiefen. Und dies alles für eine Zielgruppe, deren sozio-demographischen Merkmale nicht denen der Early Adopter entsprechen. Dies waren, neben der komplexen Projektorganisation mit internationalen internen wie externen Stakeholdern, die eigentlichen Herausforderungen für Claudius Pscheidl in seinem Projekt. Mobile Marketing zeigt sich heute in vielfältigen Maßnahmen in allen Bereichen des Marketing-Mixes. Dies reicht von der Nutzung als Kommunikationskanal mittels Werbung in mobilen Angeboten Dritter über eigene mobile Webseiten bis hin zu eigenständigen mobilen Produkten in Form von zum Beispiel einer App. Das Ziel von Claudius Pscheidls Steinbeis-Projekt war es, das Medium Mobile als neuen Kommunikationskanal aufzubauen und den Brückenkopf für eine Ausweitung auf weitere Bereiche des Marketing-Mixes zu bilden.

Das berufsintegrierte Studium an der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule Berlin half Claudius Pscheidl dabei, den strategischen Ansatz des Projekts zu definieren. Der hochgradig User-zentrierte Ansatz der Ausgestaltung des Kommunikationsangebotes basierte auf der Grundidee des Utility Marketing. Durch die Bereitstellung von nutzenstiftenden Angeboten, die für den User Relevanz haben, wird eine positive Wirkung auf die Marke erzielt werden. Besonders im Mobile Marketing gilt dieses Relevanz-Paradigma als Erfolgsfaktor, sind Smartphones doch die persönlichsten täglichen Begleiter der heutigen Gesellschaft geworden.

Claudius Pscheidl setzte im Projekt wesentliche Maßnahmen um: Er analysierte den Bedarf seiner Zielgruppe und des Marktes und definierte potentielle nutzenstiftende App-Angebote. Diese Angebote wurden durch Marktforschung mit Handwerkern auf ihre tatsächliche Relevanz hin untersucht und die Hypothesen verifiziert. Claudius Pscheidls zentrales Projektergebnis ist die Bosch Toolbox App: die erste digitale Werkzeugkiste für Handwerker, die auf sie zugeschnittene professionelle Tools umfasst, wie beispielsweise eine digitale Aufmaßkamera.

Das Projekt von Claudius Pscheidl kann als Erfolg bezeichnet werden: Über eine Millionen App Downloads innerhalb eines Jahres bedeuten die Etablierung eines neuen, eigenen Kommunikationskanals. Dies ermöglicht Bosch die Zielgruppe der Handwerker und professionellen Verwender zielgerichtet mit relevanten Informationen, wie Produktneuheiten, anzusprechen.

Durch die Bosch Toolbox App entstanden zudem positive Nebeneffekte, wie die Aufwertung des Markenimages als Innovationsführer sowie die Schaffung von Differenzierungsmerkmalen zu den Wettbewerbern. Dieser Brückenkopf wird zukünftig zu einem umfassenden Marketingtool weiterentwickelt werden. Bosch Elektrowerkzeuge ist in der Zukunft des Marketing angelangt. Den Grundstein hierfür hat Claudius Pscheidl in seinem Studium an der Steinbeis-Hochschule Berlin gelegt. 

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