Kinderwunsch und Datenverarbeitung – dass beides in engerer Verbindung steht, als auf den ersten Blick offensichtlich, zeigt das Steinbeis-Transferzentrum Technische Beratung an der Hochschule Karlsruhe. Es hat für das Kinderwunschzentrum Mittelbaden, das in Kürze in Rastatt eröffnet wird, ein an die spezifischen Kundenanforderungen angepasstes Datenverwaltungssystem entwickelt.
Das Kinderwunschzentrum Mittelbaden hat sich zum Ziel gesetzt, seinen Patienten mit den modernsten medizinischen Methoden bei der Erfüllung ihres Kinderwunsches zu helfen. Um eine realistische Erfolgseinschätzung einer Behandlung zu erreichen, werden hier Ärzte und Biologen mit modernsten Laboreinrichtungen Hand in Hand arbeiten. Genau darin liegt aber auch die Problematik, denn bekannte Softwaresysteme, die üblicherweise in medizinischen Einrichtungen eingesetzt werden, können die besonderen Anforderungen des Praxisteams an die Dokumentationsablage nicht erfüllen. Diese muss zum einen patientenspezifisch erfolgen, aber auch allgemein als Information dem Team zugänglich gemacht werden. Zu berücksichtigen ist dabei selbstverständlich die Vertraulichkeit von Patienteninformationen.
Mit dieser Problemstellung wand sich das Kinderwunschzentrum an das Steinbeis- Transferzentrum Technische Beratung an der Hochschule Karlsruhe. In mehreren Workshops haben die Steinbeis-Experten gemeinsam mit den Mitarbeitern der Praxis die Anforderungen an eine geeignete Datenverarbeitung und -verwaltung erarbeitet. Das Ergebnis war ein umfangreicher Anforderungskatalog, dessen Einzelpunkte nach Prioritäten geordnet wurden. Daraus wurden ein Konzept für die Organisation der Praxis entwickelt und die Datenstrukturen definiert, die die Anforderungen an eine größtmögliche Information aller Kollegen und auch die Vertraulichkeit der Patienten erfüllen.
Mit dem Ergebnis hat das Steinbeis-Transferzentrum geeignete Partner gesucht, die auf der Basis einer vorhandenen Lösung einer Praxisverwaltung die Zusatzanforderungen spezifisch für das Kinderwunschzentrum Mittelbaden erfüllen können. Für die Praxisleitung war es auch wichtig einen Partner aus der Region zu finden, der den Support für die Hard- und Software übernehmen kann. Unter Berücksichtigung dieser Anforderungen, nach ausführlichen Präsentationen der Standardanwendungen und nach Begutachtungen von Referenzsystemen dreier Softwarehäuser entschieden sich die Projektbeteiligten für die Setronic GmbH aus Waldbronn.
Unter der Projektleitung des Transferzentrums werden derzeit die Praxisräume mit Hardwarekomponenten ausgestattet. Parallel dazu wird die Software installiert, Stammdaten erfasst und das System getestet. Hier arbeiten bereits die Mitarbeiter des Kinderwunschzentrums Mittelbaden aktiv mit, um die Bedienung des Systems frühzeitig trainieren zu können. Pünktlich zur Praxiseröffnung steht dem Team des Kinderwunschzentrums Mittelbaden eine leistungsfähige DV-Unterstützung zur Verfügung.
Dipl.-Ing. (FH) Ingo Tillhon
Steinbeis-Transferzentrum Technische Beratung an der FH Karlsruhe (Karlsruhe)
Dr. med. Markus Knoll
Kinderwunschzentrum Mittelbaden (Rastatt)