Lounge-Chair aus nativen Werkstoffen

Individualmöbel effizient und kostenoptimal herstellen

Im Rahmen eines von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen geförderten Forschungsvorhabens entwickeln das Steinbeis-Innovationszentrum Anwendungsorientierte Material-, Fertigungs- und Prozesstechnik und die HL Kunststofftechnik GmbH ein neues effizientes Herstellverfahren eines Faserverbundbauteils aus nativen Werkstoffen und erforschen dessen Anwendung am Beispiel eines Lounge-Chairs.

Der als Prototyp vom mehrwerk designlabor in Halle entwickelte Lounge-Chair ist ein zukunftstauglicher, leichter und zugleich hochwertiger Sessel. Der Grundgedanke basiert auf der Idee, dreidimensionale Objekte auf eine rechtwinklige Abwicklung zurückzuführen, um so verlustfrei, also ohne Materialverschnitt, zu produzieren. Mit nur 5 kg Eigengewicht trägt der Sessel bis zu 120 kg. Das ermöglicht die innovative Verwendung von Papierwabe im Sandwichverbund mit armierender Naturfaser. Dekorschichten entfallen, da die textile Gestaltung der Armierung integraler Bestandteil des Werkstoffkonzeptes ist.

Das Ziel des Forschungsvorhabens besteht darin, den Lounge-Chair einerseits durch optimalen Werkstoffeinsatz in seiner Funktion zu optimieren sowie andererseits eine hierauf abgestimmte Fertigungstechnologie zu entwickeln, um eine effiziente und kostenoptimale Herstellung unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu ermöglichen.

Hierfür soll sowohl eine native Harzmatrix als auch eine native Faserverstärkung eingesetzt werden, wobei die Faser nicht nur die Funktion der Verstärkung und Kraftaufnahme übernehmen, sondern gleichzeitig durch die Bestimmung und Einstellung des Feder/ Dämpfer-Verhaltens zum komfortablen Sitzen beitragen soll. Über eine spezielle zu erarbeitende Gestalt- und Falttechnologie ist der äußerst ressourcenschonende Einsatz der Naturfasern vorgesehen, wobei diese gleichzeitig als dekorative Oberfläche genutzt werden sollen. Dies kann über den unterschiedlichen Einsatz textiler Halbzeuge erfolgen, jedoch soll im Forschungsvorhaben vorrangig der Einfluss der spanenden Nachbearbeitung durch z.B. Fräsen oder Schleifen auf die Oberfläche untersucht werden. Parallel dazu wird auch die Entwicklung einer geeigneten kosteneffizienten Herstellung untersucht. Am Beispiel des Lounge-Chairs soll eine optimierte Fertigungstechnologie zur Herstellung von Individualmöbeln entwickelt werden. Ein weiteres Ziel ist die material- und ressourcenschonende Produkterzeugung durch eine speziell zu entwickelnde Falttechnologie bei gleichzeitiger Nutzung der Textilien sowohl als Sitz- als auch als Polsterfläche.

Kontakt

Dipl.-Ing. (FH) Oliver Hecht | Dipl.-Ing. Alexandru Söver |
Prof. Dr.-Ing. Lars Frormann

Steinbeis-Innovationszentrum Anwendungsorientierte Material-, Fertigungs- und Prozesstechnik (Zwickau)

Dipl.-Ing. Armin Hlady
HL Kunststofftechnik GmbH (Queis)

Dipl.-Designer Stefan Oßwald
mehrwerk designlabor (Halle)

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