BAD-Banks sind längst Realität

Banken nutzen schon heute die Möglichkeit, schlechte Engagements abzutreten

Die momentane wirtschaftliche Krise ist in aller Munde, ob bei Unternehmern, Verbrauchern oder der Politik. Was die Finanzkrise angeht, wird immer häufiger eine Lösung angestrebt, die es den Banken ermöglicht ihre Problemfälle an eine sogenannte „BAD-Bank“ abzugeben. Kreditinstitute können sich auf diese Weise von Problemengagements trennen. Für Kunden aber wird es teilweise noch schwieriger, die ohnehin kritische Situation zu überstehen und zu überwinden. Das Steinbeis- Beratungszentrum Konzepte und Lösungen für den Mittelstand unterstützt vor allem kleine und mittlere Unternehmen mit fachlicher Expertise.  

Vor einigen Monaten bat ein mittelständisches Autohaus die Steinbeis- Mitarbeiter, es bei einem anstehenden Bankengespräch zu unterstützen. Das Autohaus hatte aufgrund negativer Ergebnisse in den letzten Jahren sein Eigenkapital restlos aufgebraucht und verzeichnete in seinen Büchern zwischenzeitlich ein „negatives Eigenkapital“. Die Folge waren permanente Liquiditätsprobleme, die immer wieder über Darlehen sowie Erhöhungen der Kontokorrent-Kreditlinie abgefangen wurden.

Bei dem Gespräch mit der Hausbank stellte sich heraus, dass diese das Engagement zwischenzeitlich innerhalb der Bankengruppe an eine andere Bank abgegeben hat, die ausschließlich solche Problemfälle übernimmt und bearbeitet. Bei dieser „BAD-Bank“ liegen nun alle Entscheidungskompetenzen, was die weitere Beziehung zum Kunden angeht. Die Hausbank hatte das Engagement abgeben müssen, da sie nicht in der Lage war, die vorhandenen finanziellen Probleme mit dem Kunden zu beseitigen.

Um für alle Beteiligten Klarheit zu schaffen, erstellte das Steinbeis-Beratungszentrum eine Unternehmensanalyse zur Fortführungswürdigkeit und -fähigkeit des Unternehmens. Zudem sollten die Steinbeis-Mitarbeiter im Anschluss an die Analyse die Restrukturierung mit dem Unternehmer umsetzen und begleiten.

Nachdem die Steinbeis-Mitarbeiter das umfangreiche Fortführungsgutachten erstellt und den beteiligten Kreditinstituten die möglichen Handlungsoptionen aufgezeigt hatten, entwickelten alle Beteiligten einen klaren Fahrplan mit Verantwortlichkeiten für die anstehende Restrukturierung. Zusätzlich zu der Analyse wurde ein Umfinanzierungsvorschlag ausgearbeitet und den beiden Banken vorgelegt. Die Entscheidungsphase wurde vom Steinbeis-Beratungszentrum moderiert, der Informationsfluss zwischen den Beteiligten gesteuert. Um das Unternehmen bis zur Finanzierungsentscheidung handlungsfähig zu halten, übernahm das Beratungszentrum für diesen Zeitraum die Liquiditätssteuerung.

Die Finanzierungsentscheidung ist inzwischen zugunsten des Kunden gefallen, während der nun anstehenden Restrukturierung wird das Steinbeis-Team den Kunden aktiv bei der Maßnahmenumsetzung vor Ort im Unternehmen begleiten.

Trotz unterstützender Maßnahmen seitens der Bundesregierung, sind aus heutiger Sicht die negativen Auswirkungen der Finanzkrise in der Wirtschaft noch nicht vollständig angekommen. Es ist zu befürchten, dass viele kleine und mittelständische Unternehmen Ertrags- und Liquiditätsprobleme bekommen werden. Hier muss dann schnell und unbürokratisch geholfen werden. Ein kompetentes Bankencoaching ist deshalb in solchen Fällen einer der wesentlichen Beratungsbausteine, die der Unternehmer benötigt.

Seite teilen