Wenn die Luft zum Atmen fehlt

Wegweisendes Verfahren in der Atemgasklimatisierung

Bei der künstlichen Beatmung und Atemtherapie von Patienten werden teilweise unnatürlich trockene kühle Gase in die Atemwege geleitet. Das hat zur Folge, dass die Schleimhäute extrem stark abkühlen und austrocknen. Die Notwendigkeit zur Erwärmung und Befeuchtung von Atemgasen bei invasiver Beatmung ist daher unumstritten. Auch bei der nicht-invasiven Beatmung können kalte und trockene Gase zu Nachteilen führen: die Schleimhäute der oberen Luftwege können anschwellen, die oberen Luftwege können austrocknen und Schmerzen und Blutungen verursachen. Die Gründler GmbH hat ein neues technologisches Verfahren zur aktiven Erwärmung und Befeuchtung der Atemgase vorgestellt.

Für die Atemgasklimatisierung stehen dem Anwender sowohl passive als auch aktive Systeme zur Auswahl. Bei den passiven Systemen wird ein Großteil der ausgeatmeten Feuchte und Wärme im Beatmungsgerät zurückgehalten und den Einatemgasen wieder zugeführt. Bei den aktiven Befeuchtungsverfahren wird dem Atemgas unter Einsatz von beispielsweise elektrischer Energie Wärme und Feuchte von extern zugeführt.

Die Gründler GmbH, ein medizinisches Unternehmen, an dem Steinbeis beteiligt ist, hat mit HumiCare® einen neuartigen technologischen Ansatz zur aktiven Erwärmung und Befeuchtung entwickelt. Mit dem System HumiCare® wird das natürliche Funktionsprinzip des Nasen-/Rachenraumes nachgebildet. Dadurch wird eine sichere und hocheffektive Erwärmung und Befeuchtung der Atemgase erreicht. Durch die große Oberfläche und den vollständigen Energieausgleich wird sichergestellt, dass das Gas am Befeuchterausgang stets nahezu die Temperatur des umgewälzten Wassers und Sättigung aufweist, weitgehend unabhängig vom aktuellen Gasfluss und weiteren Einflussgrößen. Die durch die Flüssigkeitsumwälzung realisierte Oberflächenvergrößerung der Gas-/Wasser-Austauschoberfläche entspricht einer Nachbildung des natürlichen Systems im Mund-/Nasen-/Rachenraum, eine Überhitzung des Befeuchterwassers ist nicht erforderlich.

Das Funktionsprinzip von HumiCare® 200 basiert auf dem Prinzip der Kaltverdunstung durch eine große, konstant temperierte feuchte Oberfläche. Dies kommt der Funktionsweise des natürlichen Nasen-Rachenraumes in Bezug auf dessen Befeuchtungsprinzips recht nahe. Durch die Verdunstungsvorgänge wird das Wasser in den gasförmigen Aggregatzustand überführt, bei dem die dann im Gas enthaltene Feuchte in Form molekularer Teilchen vorliegt. Diese Tatsache ist für hygienische Betrachtungen von enormer Wichtigkeit, da molekulare Feuchte aufgrund ihrer geringen Teilchengröße nicht als Vehikel für den Transport von Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren in Frage kommen kann.

Dies ist ein ganz entscheidender Unterschied zu anderen Befeuchtungsverfahren. Eine weitere effektive hygienische Barriere gegen den Transport von Mikroorganismen sind die optimal gegen Kondensat geschützten glatten Oberflächen der außen beheizten Heizschläuche von HumiCare® 200. Befeuchterkammern und Schlauchsysteme sind funktionsidentisch wahlweise in autoklavierbaren Mehrwegausführungen oder als Einwegprodukte erhältlich. Diese funktionellen und hygienischen Vorteile von HumiCare® 200 bieten gute Anhaltspunkte für die Hoffnung, dass die bekannten Nebenwirkungen der Beatmung durch HumiCare® 200 besser als mit herkömmlichen Systemen verhindert werden können, momentan wird dies in klinischen Studien weiter untersucht.

Kontakt

Dr. med. Christoph Gründler
Gründler GmbH (Freudenstadt)

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