Ran an die Infos!

SHB -Student entwickelt Informationsportal für Musiker aus der Region Stuttgart

Seitdem die illegale und kostenlose Verfügbarkeit von Musik im Internet in den letzten zehn Jahren das Konsumverhalten der Verbraucher grundlegend verändert hat, kämpft die Musikbranche gegen den stetigen Rückgang der Tonträgerverkäufe: Zwischen 1999 und 2011 sind die globalen Verkaufszahlen von 26,9 auf 15,9 Milliarden Dollar gefallen. Um als Musiker wirtschaftlich erfolgreich zu sein, reicht es nicht mehr aus, nur gute Lieder zu schreiben – Image, Marketing und Networking sind wichtige Schlüssel zum Erfolg. Die Mehrzahl der Künstler befindet sich nicht oder noch nicht auf einem professionellen Level und ist auf Basisförderung und grundlegendes Know-how angewiesen. Steffen Geldner hat im Rahmen seines Master-Studiums an der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule Berlin die digitale Informations-Plattform artistguide entwickelt, auf der Basisinformationen rund um die Musikbranche gesammelt und kommuniziert werden.

Steffen Geldner ist Mitarbeiter des Popbüros, die einzig öffentlich getragene Einrichtung zur Förderung populärer Musik in der Region Stuttgart. Das Popbüro greift im Entwicklungszyklus eines Künstlers vor allem in der Einführungs- und Wachstumsphase ein. Ein Großteil des Tagesgeschäfts des Popbüros besteht aus der Vermittlung von Basiswissen. An dieser Stelle ist auch der artistguide angesiedelt. Seine Vision ist es, einen Teil dazu beizutragen, die Musikregion Stuttgart nachhaltig zu fördern, die Wissensbasis der ansässigen Künstler zu erhöhen und den wirtschaftlichen Erfolg der regionalen Musikunternehmen zu unterstützen. Indem Hilfethemen für Musiker online kommuniziert werden, soll zudem das Tagesgeschäft aller Mitarbeiter des Popbüros um 20% entlastet werden. Das Projekt gilt als erfolgreich, wenn die monatlichen Zugriffe nach einem Jahr bei mindestens 10.000 liegen, 50% dieser Nutzer sollen aus der Region Stuttgart und Baden-Württemberg stammen.

Steffen Geldner garantiert mit einem klaren, übersichtlichen Design und einer hohen Qualität der Texte eine maximale Usability des artistguide. Durch den regionalen Bezug unterscheidet sich die Plattform grundlegend von vergleichbaren Portalen, Steffen Geldner hat in der Konzeption Wert darauf gelegt, regionale Musikschaffende stets in die Inhalte der Website einzubinden. Bis auf die Programmierung wurde vom Web- und Printdesign bis hin zur Redaktion das gesamte Projekt inhouse umgesetzt.

Die Online-Marketing Kampagnen des artistguide realisierte Steffen Geldner durch den Einsatz von Social Media Marketing und Werbung, vor allem über Facebook und Google. Das Marketing wird durch den Einsatz von Suchmaschinenmarketing und -optimierung, Cross-Marketing sowie Pressearbeit ergänzt. Dabei spielen der Einsatz von Google- Werbung und die Optimierung der Website, um in den Suchergebnissen der Nutzer prominent gelistet zu sein, eine tragende Rolle. Die Online- Maßnahmen werden durch Printmedien mit einer regionalen Verbreitung unterstützt.

Die Zugriffszahlen des artistguide liegen inzwischen bei 37.000 pro Monat und haben so das ursprüngliche Ziel von 10.000 fast um das Vierfache überstiegen. 67,37% der Nutzer stammen aus Baden-Württemberg. Die Anfragen von Musikern an das Popbüro sind im Laufe des Projekts minimal zurückgegangen. Allerdings ist der Arbeitsaufwand gesunken, da das Niveau der Anfragen deutlich gestiegen ist und die Anfragen eher in die Richtung kurzer Detailfragen gehen. Die Künstler scheinen aufgrund des artistguides über ein größeres Basiswissen zu verfügen. Die persönlichen Beratungen sind individueller und dadurch hochwertiger. Während die Zahl der Anfragen annähernd gleich geblieben ist, ist der Arbeitsaufwand um durchschnittlich 13% gesunken.

Der Einfluss des artistguide ist auch an der gestiegenen Anzahl der Aufrufe der Popbüro-Präsenz erkennbar. Der monetäre Nutzen des Projekts lag im Projektzeitraum von zwölf Monaten bei rund 50.000 Euro. Hinzu kommt der finanzielle und geistige Mehrwert, den die Plattform für seine Nutzer geschaffen hat. Mit dem artistguide hat Steffen Geldner gezeigt, dass auch Einrichtungen ohne großen finanziellen Spielraum, dafür aber mit viel Eigeninitiative, ihre Angebote erfolgreich und spannend darstellen können, um so den sozialen Nutzen zu maximieren.

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