Mit bewährten Methoden zum integrierten System

Steinbeis unterstützt bei der Prozessoptimierung

Top-Produkte, internationale Projekterfolge – alles bestens bei gwk, der Gesellschaft Wärme Kältetechnik mbH im nordrhein-westfälischen Kierspe. Das mittelständische Unternehmen hat bei seinen Kunden weltweit einen ausgezeichneten Ruf als Spezialist für hochwertige Kühl- und Temperiertechnik. Das Produktportfolio umfasst vom kleinen, universell einsetzbaren Temperiergerät, das in Serie gebaut wird, bis zur individuellen zentralen Kühlanlage in Einzelfertigung alle denkbaren Lösungen im Bereich Kälte und Wärme in Zusammenhang mit industriellen Produktionsprozessen der Kunststoffverarbeitung, Metallverarbeitung oder chemischen Prozessen. Das Steinbeis-Transferzentrum Innovation und Organisation unterstützte das Unternehmen bei der Optimierung seiner Engineering-Prozesse.

Die IT im Engineering des Mittelständlers war in die Jahre gekommen, sie sollte grundlegend erneuert werden. „Wer mit der vom Markt geforderten hohen Innovationsgeschwindigkeit mithält, sichert langfristig sein Unternehmenswachstum“, erklärt Ingo Brexeler, Geschäftsführer Technik der gwk. Sowohl veränderte Kundenanforderungen, als auch die neue Maschinen- und Druckgeräterichtlinie stellen Technische Dokumentation und Konstruktion vor Herausforderungen. Dies erfordert neben einer vollständigen Beschreibung des Produktes in 3D auch die Vermeidung von Medienbrüchen durch automatisierte Schnittstellen.

Im Zuge der geplanten Maßnahmen sollte auch die Elektrokonstruktion der gwk auf ein aktuelles E(lectrical)CAD-System wechseln. Mit einem Produktdatenmanagement (PDM) sollte die Verwaltung ganzheitlich organisiert und alle Engineering-Prozesse durchgängig und hochflexibel unterstützt werden. Im Hinblick auf die Engineering-Prozesse und die dazu eingesetzte IT bedeutete das eine komplette Umstrukturierung der Entwicklungsabteilung. Nachdem in der Vergangenheit punktuelle interne Anläufe nur Teilerfolge geliefert hatten, holte sich das Unternehmen mit den Experten des Eislinger Steinbeis-Transferzentrums Innovation und Organisation externe Projektbegleitung ins Haus.

Fokus des umfassenden Projektes sollten vor allem verbesserte Engineering-Prozesse im Zusammenspiel von Mechanik und Elektrik, aber auch die abteilungsübergreifende Leistungsverbesserung in Konstruktion, Dokumentation und Fertigung auf Basis eines durchgängigen, gesamtheitlichen Systems sein. Bei den optimierten Produkten der gwk ist es eher die Regel als die Ausnahme, dass bei konstruktiven Änderungen in einem der beiden Bereiche der andere Bereich konstruktiv nachziehen muss. „Um in der Konstruktion auch nur ansatzweise mechatronische Prozesse zu definieren, die hinterher auch ‚gelebt‘ werden, ist es notwendig, die Sprache der elektrischen und mechanischen Konstruktion gleichermaßen zu sprechen“, erläutert Oliver Brehm vom Steinbeis-Transferzentrum. Aus der umfassenden Standardisierung von Geräte- und Anlagengrundgerüsten ergaben sich weitere komplexe Anforderungen an die Nutzung und Verwaltung von Standardkomponenten – auch in das ERP-System hinein.

Damit war der Projektumfang definiert: die gleichzeitige Auswahl und Einführung von M(echanical)CAD, ECAD und PDM, sowie eine ERP-Kopplung der neuen zur kommerziellen Systemwelt – ein Projekt, das in der Breite kaum zu überbieten war.

Für die einzelnen Komponenten der Gesamtlösung waren die Favoriten aufgrund der generellen Anforderungen des Unternehmens schnell klar. Alternativ waren entweder die bestmöglichen Einzelkomponenten zu integrieren oder die Auswahl auf die wenigen Anbieter einer durchgängigen Systemlösung zu beschränken.

gwk ging gemeinsam mit den Mitarbeitern des Steinbeis-Transferzentrums das Projekt an. Die unterschiedlichen Kenntnisstände der Akteure und die individuellen Interessen stellten kein Hindernis dar, schnell war aus einer faktenbasierten Auswahl verschiedener Alternativen eine allseits akzeptierte Lösung erarbeitet.

Die ergebnisoffene Auswahl fand bewusst unter zwei gegensätzlichen Szenarien in einem breit besetzten Projektteam statt: Die integrierte Lösung versus die Komposition von Top-Komponenten. Damit konnten alle Facetten der Auswahlentscheidung berücksichtigt und alle relevanten Akteure ins Projektteam integriert werden. Der gesamte Auswahlprozess erfolgte innerhalb von vier Monaten und mündete in einer Entscheidungsvorlage an die Geschäftsführung. Bemerkenswert war dabei das einstimmige Votum, auch von Teilnehmern, die punktuell andere Alternativen bevorzugt hätten, aber vor dem transparent gemachten Benchmark- Gesamtszenario einer anderen Lösung guten Gewissens zustimmen konnten.

Im Laufe der Projektarbeit war aus den Vertretern verschiedener Abteilungen mit speziellen Interessen ein motiviertes Projetteam geworden, das die weitere Projektumsetzung mit dem Blick fürs Ganze und hoher Motivation forcieren und begleiten wird. Der integrative Ansatz des Steinbeis-Transferzentrums Innovation und Organisation hatte sich einmal mehr bewährt.

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