TransNetAero nimmt Fahrt auf

Steinbeis ist Initiator eines transnationalen Luft- und Raumfahrtnetzwerks

Die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittelständiger europäischer Unternehmen in der Luft- und Raumfahrtbranche stärken und die transnationale Kooperation im Aerospacebereich fördern – diese Ziele hat sich die Ende 2012 vom Steinbeis-Innovationszentrum Akademie für Luft- und Raumfahrt German Aerospace Academy (ASA) ins Leben gerufene INTERREG-Initiative TransNetAero gesetzt. In Kooperation mit fünf weiteren Luft- und Raumfahrtregionen Nordwesteuropas finden im Rahmen des Projekts von 2013 bis 2015 in den Partnerländern Veranstaltungen statt. Diese ermöglichen es den europäischen Zulieferern, neue Technologien von Systemfirmen kennenzulernen und Kontakte untereinander und zu den Global Playern der Branche zu knüpfen. Der zweite Projektschwerpunkt ist die Entwicklung eines anspruchsvollen Aus- und Weiterbildungsprogramms. Die Zertifikatslehrgänge und der EU Aerospace Master sollen nicht nur Fachkräfte für die Luft- und Raumfahrtbranche sichern, sondern künftig auch die Innovationskraft der Zulieferindustrie steigern.

Gut ein Jahr ist vergangen, seit das Projekt TransNetAero von der ASA und den fünf Partnerregionen Midlands (UK), Wallonien (BE), Normandie und Pays de Loire (FR), Niederlande und Schweiz den Startschuss erhielt, und seither hat sich einiges getan. Am Steinbeis-Tag 2013 waren Strategie und Ziele erstmals vor einem interessierten Publikum in Deutschland vorgestellt worden.

Unter Führung der Midlands Aerospace Alliance (UK) werden in den jeweiligen Mitgliedsregionen im Rahmen des Projektes F&E-Einrichtungen und Unternehmen mit ihrem speziellen Markt- und Forschungswissen identifiziert. Aus diesen Exzellenzzentren gründet sich anschließend eine Education Task Force, die die TransNetAero Partner bei der Entwicklung des Aus- und Weiterbildungsprogramms berät.

Auf Basis einer in allen Partnerregionen durchgeführten Umfrage zum Aus- und Weiterbildungsbedarf in der Branche werden bedarfsgerechte und praxisorientierte Zertifikatslehrgänge entwickelt. Diese umfassen ein breites Themenspektrum und dienen gleichzeitig auch als Module für ein EU Aerospace Master Programm. Sowohl die Zertifikatslehrgänge als auch der Master beruhen auf dem Projekt-Kompetenz-Studium der Steinbeis-Hochschule Berlin und richten den Fokus auf den Wissenstransfer und die praktische Anwendung bzw. unternehmerische Relevanz. Weiterhin werden im Zuge des Projektes individuelle Business Pläne und Technologie Roadmaps entwickelt und an die Bedürfnisse und Möglichkeiten der kleinen und mittelständigen Unternehmen angepasst. Veranstaltungen in den einzelnen Mitgliedsregionen sollen die jeweiligen lokalen Kompetenzen sichtbar machen und deren Bekanntheit erhöhen. Dabei sollen die Anforderungen der OEMs aufgezeigt werden, um den KMU den Zugang in die Supply Chain zu erleichtern. Durch die Vernetzung zwischen den Unternehmen soll ein transnationales Luft- und Raumfahrtnetzwerk etabliert werden.

Den Anfang machten im November 2013 die Midlands mit der ersten Veranstaltung des Projektes im Manufacturing Technology Centre in Coventry. Die zweitägige Veranstaltung bot teilnehmenden Zulieferern aus ganz Europa die Möglichkeit, nicht nur globale Systemfirmen, sondern auch die zwei Aerospace Entwicklungszentren The Manufacturing Centre und das Institute for Aerospace Technology (University of Nottingham) näher kennenzulernen und Kontakte zu den Global Playern der Branche zu knüpfen. Im selben Monat fand die zweite Veranstaltung statt, dieses mal in Rouen, Frankreich. Bei diesem Treffen stellten Systemfirmen ihre neuen Technologien vor und führten den Teilnehmern die zukünftigen Anforderungen an die Zulieferer der Luft- und Raumfahrtindustrie vor Augen. Ende März fand mit dem alljährlichen Bodensee Aerospace Forum eine weitere Kontaktmöglichkeit statt. Im Mai schließlich steht in Wallonien/ Belgien die nächste Veranstaltung auf dem Plan. In der zweiten Jahreshälfte werden TransNetAero-Zertifikatslehrgänge in den Exzellenzzentren erstmals angeboten werden. Die Schwerpunkte dieser Angebote liegen im Bereich Technologie und Management, darunter aktuelle Themen wie Aerospace- und Riskmanagement, Innovationsmanagement, Verbundmaterialien und Produktdesign.

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. habil. Monika Auweter-Kurtz
Steinbeis-Innovationszentrum Akademie für Luft- und Raumfahrt German Aerospace Academy (ASA) (Böblingen)

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