Forschung kompakt

Erst simulieren, dann optimieren

Software zur automatischen Optimierung

Optimieren möchte jeder, der ein Produkt auf dem freien Markt anbietet. In Zeiten sinkender Margen und turbulenter Märkte erhöht sich der Druck auf Anbieter, das eigene Produkt zu verbessern. Die daraus resultierenden Bemühungen, es durch Ausprobieren zu „optimieren“, führen zwar zu Verbesserungen, reizen jedoch das mögliche Potenzial nicht aus. Das Ziel moderner Simulationsrechnungen ist nicht nur der Erkenntnisgewinn über reale Systeme, sondern die Verbesserung eines gegebenen Zustandes. Wer aber immer nur verbessert, optimiert nicht.

Mit WORHP (We Optimise Really Huge Problems) hat das Steinbeis-Forschungszentrum Optimierung, Steuerung und Regelung Methoden der mathematischen Optimierung in eine moderne Software umgesetzt, die Freiheitsgrade eines Simulationsmodells ausnutzt, um unter allen Lösungen automatisch die bestmögliche zu finden. Hochdimensionale Modelle sind eine Spezialität von WORHP und werden ebenso wie kleine Probleme robust und effizient gelöst. Das Potenzial dieser Software bei der Entwicklung von Hochtechnologie hat auch die europäische Weltraumbehörde ESA erkannt, die WORHP als europäischen NLP-Solver ausgewählt hat.

Smart Grids für Krisensituationen

Netzsicherheit und -zuverlässigkeit

Auf die elektrische Energieversorgung der Zukunft kommen Anforderungen wie die Integration von erneuerbaren Energien zu. Durch den Ausstieg aus der Atomenergie steht das elektrische Versorgungsnetz bereits heute vor Herausforderungen, die nur mittels neuer Konzepte, die unter dem Begriff „Smart Grid“ diskutiert werden, gelöst werden können.

Eine Realisierung der neuen intelligenten Energieversorgung in der Breite gilt nur als möglich, wenn auch die sicherheitstechnischen Anforderungen frühzeitig definiert und in Normen, Richtlinien oder Gesetze verankert werden. Das Steinbeis-Forschungszentrum Elektrische Netze und Regenerative Energiequellen untersucht in einem Projekt der Deutschen Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE (DKE), wie die Netzsicherheit und -zuverlässigkeit des elektrischen Versorgungsnetzes in einem Smart Grid beeinflusst werden. Aufbauend auf einer Analyse der aktuellen Versorgungssicherheit mit den beeinflussenden Parametern und Maßnahmen soll der Normungsbedarf zur langfristigen Sicherung der Versorgung im Smart Grid identifiziert werden. Dabei werden zum Beispiel Maßnahmen beschrieben, die das Netz im stabilen Zustand halten oder in diesen zurückführen. Abschließend erarbeiten die Experten einen konkreten Normungsbedarf.

Kontakt

Prof. Dr. Zbigniew Styczynski
Ines Hauer

Steinbeis-Forschungszentrum Elektrische Netze und Regenerative Energiequellen (Magdeburg)

Sprachtechnologie hört Emotionen

Call-Monitoring

Contact-Center und Betreiber von Telefon-Hotlines investieren eine beträchtliche Menge an Geld und Zeit, um die Kundenzufriedenheit zu maximieren. Dies geschieht primär durch Training der Call-Center Agenten. Um die Qualität sicher zu stellen, untersuchen Gruppenleiter dazu aufgezeichnete Anrufe. Da üblicherweise mehrere Tausend Anrufe pro Tag in einem Contact-Center abgewickelt werden, muss das Monitoring auf eine geringe Stichprobe beschränkt werden.

Das Steinbeis-Forschungszentrum Dialogue Systems ist spezialisiert auf Forschung und Entwicklung von Sprach- und Sprachdialogtechnologie und in diesem Bereich führend. Sprachtechnologie hilft, beim Filtern großer Mengen von Anrufen kritische Dialoge mit Hilfe von spezialisierter Emotionserkennungssoftware aufzufinden. So kann ein Großteil der kritischen Anrufe identifiziert werden. Die Kosten für die Qualitätssicherung können damit erheblich gesenkt werden.

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