Forschung kompakt

Chirurgische Navigation mit dem Tablet

Steinbeis-Team entwickelt System zur Produktreife

SurgeryPad ist ein computergestütztes Navigationssystem, das eine gezielte Gewebepunktion und Therapie, beispielsweise zur Entfernung von Tumoren, ermöglicht. Die zentrale Idee dahinter: die Verwendung eines herkömmlichen Tablet-Computers als mobiles Aufnahme- und Wiedergabegerät im Operationssaal. Das System entstand im Rahmen einer Forschungsarbeit am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und wird nun von den Experten am Steinbeis-Transferzentrum mbits zur Produktreife weiterentwickelt.

Das SurgeryPad unterstützt Chirurgen bei minimal-invasiven Operationen, bei denen der Operateur eine möglichst exakte, räumliche Vorstellung von der Patientenanatomie einschließlich Tumor- und Risikostrukturen benötigt. 2D-Bildgebungsmethoden wie Ultraschall und Röntgen stellen eine nur unzureichende Unterstützung aufgrund schlechter Bildqualität und nicht vorhandener räumlicher Darstellung dar. Surgery- Pad verwendet daher die Augmented Reality-Technologie, die die Einblendung von dreidimensionalen Strukturen direkt am Patienten erlaubt. Diese Strukturen werden präoperativ aus Computertomographie- oder Magnetresonanztomographie-Daten in 3D rekonstruiert. Während des Eingriffs filmt das Tablet die Patientenoberfläche und überlagert diese Videodaten in Echtzeit und passgenau mit den dreidimensionalen Strukturen. Der Arzt kann so noch vor dem ersten Schnitt erkennen, wo sich der Tumor und die Risikostrukturen befinden. Auf diese Weise können Komplikationen vermieden, Operationszeiten verkürzt und die Strahlenbelastung durch Röntgen verringert werden.

Das Steinbeis-Transferzentrum mbits ist spezialisiert auf die mobile Radiologie von morgen und entwickelt neben SurgeryPad auch das Basissystem MITK pocket, einen sicheren, mobilen, radiologischen Bildbetrachter, der eine Bildbewertung und -analyse auch außerhalb der Klinik oder Praxis erlaubt.

Kontakt

Dr. Michael Müller
Steinbeis-Transferzentrum mbits (Heidelberg)

Mehr Sicherheit für die Umweltrechtskonformität

Steinbeis-Softwarelösung um Risikoradar erweitert

Die hohe Regelungsdichte und starke Änderungsfrequenz im Bereich des Umweltrechts stellt für Unternehmen eine Herausforderung dar. Zur Sicherstellung der Umweltrechtskonformität und für das erfolgreiche Bestehen von Umweltaudits sind daher häufig enorme Kraftanstrengungen erforderlich. Mit der vom Steinbeis- Innovationszentrum IT-gestützte Prozesse virtueller Organisationen (IVO) entwickelten Softwarelösung Compliance Center Professional (CCPro) lassen sich die wichtigsten betrieblichen Informations- und Dokumentationsmanagementaufgaben und Entscheidungen effizient und nachweisgesichert erledigen, die zur Sicherstellung der Umweltrechtskonformität anfallen.

Mittels Standardauswertungen und Analysen kann jederzeit der aktuelle Bearbeitungsstand von Compliance Management Aufgaben ermittelt werden. Im firmenspezifischen Rechtskataster sind alle für das Unternehmen relevanten Rechtsnormen sowie deren aktuelle Relevanzbewertung für das Unternehmen erfasst. Durch den Einsatz von CCPro können die Mitarbeiter die erforderlichen Steuer,- Kontroll-, Datenmanagement- und Dokumentationsaufgaben auf Basis einer zentralen Datenbank sicher und zugriffsgesteuert durchführen.

Aus einer umfassenden Erprobung von CCPro bei einem in Heilbronn ansässigen Produktionsunternehmen der Chemiebranche sind zahlreiche Ideen für Erweiterungen der Basisversion entstanden. Die Steinbeis- Experten erforschen daher in den nächsten Monaten neuartige Datenanalyseansätze, die für die Weiterentwicklung von CCPro um einen Risikoradar verwendet werden sollen. Das Risikoradar soll bei den Anwenderunternehmen für noch mehr Sicherheit bei der Einhaltung aller relevanten Umweltrechtsauflagen beitragen und das Unternehmen, aber auch alle anderen Anspruchsgruppen vor Schaden bewahren. In einem anpassbaren Dashboard werden künftig wichtige Kennzahlen sowie Risikoindikatoren grafisch dargestellt. So können Schwachstellen, Versäumnisse und Fristverletzungen auf einen Blick erkannt und erforderliche Maßnahmen rechtzeitig eingeleitet werden.

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