Ein Unternehmen ist so gut wie die Zusammenarbeit seiner Beschäftigten

Probleme im operativen Tagesgeschäft durch Personal- und Organisationsentwicklung lösen

Der Südwesten Deutschlands ist nicht nur stark, weil hier überzeugende Ideen entstehen, sondern auch wegen seiner Umsetzungsstärke. Und weil die wirtschaftlich gesunden Unternehmen keinen Wettbewerb scheuen müssen, da sie mit Weitsicht und Nachhaltigkeit gepflegt werden. Auf allen operativ relevanten Ebenen haben diese Unternehmen heute ein nie dagewesenes Professionalitätsniveau erreicht. Doch gerade im technisch geprägten Mittelstand Baden-Württembergs gehört die Gestaltung von Zusammenarbeit häufig noch nicht zu den Kernaufgaben vieler Geschäftsführer und Führungskräfte. Dabei haben sie unwillkürlich tagtäglich mit Entwicklungen auf genau diesen Ebenen zu tun. Das Steinbeis-Beratungszentrum Accentus unterstützt Unternehmen dabei, diese Herausforderung anzugehen.

Die Professionalisierung der Zusammenarbeit durch Instrumente der Personal- und Organisationsentwicklung ist ein Bereich, der sich in den letzten Jahren deutlich entwickelt hat. Kaum ein Unternehmen behauptet heute noch von sich in diesem Bereich nicht aktiv zu sein und dennoch fristet dieser Aufgabenbereich ein stiefmütterliches Dasein. Denn im Gegensatz zu den Bereichen Finanzen, Fertigungstechnik, IT und Prozessgestaltung haben die Bereiche Personal- und Organisationsentwicklung oftmals nur einen indirekten Effekt auf den Unternehmenserfolg.

Mit dem steigenden Einfluss der Professionalisierung von Zusammenarbeit müssen deshalb auch neue Ansätze entstehen, die einen direkten und unmittelbaren Effekt auf die Wertschöpfung in einem Unternehmen haben. Das Ziel muss sein durch die Professionalisierung von Zusammenarbeit akute Probleme und aktuelle Herausforderungen direkt zu bearbeiten und unmittelbar zu lösen.

Die Experten am Steinbeis-Beratungszentrum Accentus haben bei einem mittelständischen Unternehmen ganz konkrete Probleme im Alltagsgeschäft mit Hilfe des Modular Design-Ansatzes gelöst. Das zentrale Problem des Produktionsbetriebs mit mittlerweile mehr als 70 Mitarbeitern war der eigene wirtschaftliche Erfolg. Der Betrieb ist in den letzten Jahren stetig größer geworden ohne dass die Strukturen, das Führungsverhalten oder die Organisationsform entsprechend angepasst wurden. Rein praktisch ergaben sich folgende Probleme:

  • Die Geschäftsführer und Führungskräfte sind extrem überbelastet,
  • die Mitarbeiter agieren wenig eigenständig,
  • der Ablauf ist stark abhängig von einzelnen Akteuren,
  • die Übersicht und Voraussicht der Fertigungsplanung sind zu gering und
  • die Schwankungen in Termin- und Liefertreue sind zu groß.

Nachdem die Geschäftsführer einen groben Überblick über ihre Problemlagen gegeben hatten, startete eine kurze intensive Analysephase, in der beobachtet wurde, wie sich diese Themen im Arbeitsalltag zeigen. Am Ende der Analysephase stand eine klare Aussage, ob die benannten Probleme im operativen Tagesgeschäft durch die Professionalisierung der Zusammenarbeit in einem sinnvollen Kosten-Nutzen-Verhältnis lösbar sind. Daran schlossen sich eine fundierte Einschätzung über Zusammenhänge und Überthemen und ein konkreter Ziel- und Maßnahmenplan an.

Um die Probleme im operativen Tagesgeschäft zu lösen, arbeitete das Projektteam gleichermaßen auf den Ebenen Person, Struktur und Routinen. Es ist von zentraler Bedeutung für diesen Ansatz, dass alle Herausforderungen dort bearbeitet werden, wo sie auch im täglichen Tun stattfinden. Damit werden unweigerlich auch alle Mitarbeiter involviert, die tangiert sind. Die Auswirkungen der Veränderungen werden im operativen Tagesgeschäft unmittelbar sichtbar, was die Reaktions- und Anpassungsgeschwindigkeit um ein Vielfaches erhöht. Zum einen werden tragfähige Lösungen schnell und geräuschlos ins alltägliche Tun integriert, zum anderen lassen sich Knackpunkte und Fehleinschätzungen direkt aufgreifen und bearbeiten, ohne dass dies zu nachhaltigen Störungen führt.

Im Projekt des Mittelständlers identifizierten die Steinbeis-Experten als Überthema „Das Unternehmen ist in den letzten Jahren größer geworden, ohne zu wachsen“. Das Unternehmen wird noch geführt wie ein kleiner Familienbetrieb, der wegen der Geschäftsführer erfolgreich ist, und nicht wie ein Industriebetrieb, der mit seinen Geschäftsführern Erfolg hat.

Veränderungen müssen auf struktureller und kultureller Ebene passieren:

  • Tragfähige Führungsstrukturen: Das Unternehmen braucht Abteilungsleiter und klare Stellvertreterregelungen. Führungskräfte benötigen Unterstützung, um diese neuen Strukturen sinnvoll auszufüllen, sodass Führungshandeln zu einer eigenständigen Arbeitsaufgabe werden kann.
  • Tragfähige Kommunikationsstrukturen: Die Geschäftsführung muss mit dem Unternehmen sprechen können. Mitarbeiter und Führungskräfte brauchen Orte und Zeiten, an denen sie ihre Probleme besprechen und eigenständig lösen können. Führungskräfte und Mitarbeiter müssen einen Modus finden in dem sie diese Strukturen nutzen, um verbindliche Absprachen und tragfähige Besprechungsergebnisse zu erreichen.
  • Tragfähige Prozesse und Abläufe: Die „wild“ gewachsenen Abläufe müssen in verlässliche Prozesse überführt werden. Wenn alle Beschäftigten eigenständiger arbeiten sollen, dann muss die Geschäftsführung ihren Führungskräften und Mitarbeitern ermöglichen Verantwortung zu übernehmen. Bisher hat die Geschäftsführung alles für die Mitarbeiter entschieden, nun muss sie einen Weg finden, wie die Mitarbeiter eigenständig anfangen in Lösungen zu denken.

Strukturelle und kulturelle Veränderungen sind miteinander verwoben – aus diesem Punkt entsteht der unmittelbar spürbare Benefit für das operative Tagesgeschäft und der begründete Anspruch, dass die Professionalisierung von Zusammenarbeit einen Wettbewerbsvorteil darstellt. Der Mehrwert dieses Vorgehens zeigt sich an zwei entscheidenden Punkten: Zum einen beim Erkennen der Zusammenhänge und Überthemen in der Analysephase. Zum anderen bei der Umsetzungsbegleitung, die durch die Arbeit an Routinemustern dauerhaft tragfähige Lösungen schafft.

Kontakt

Christian Wißmann
Steinbeis-Beratungszentrum Accentus (Tübingen)

Seite teilen