Ganz schön effizient!

Steinbeis schult Auszubildende und Lehrkräfte in Sachen Energieeffizienz

Viele Unternehmen aus Handel und Industrie beschäftigen sich inzwischen aktiv mit ihren CO2-Emissionen, der Umsetzung von umweltbewussten Lieferketten oder mit dem Einsatz von alternativen Antrieben. Die Transport- und Logistikbranche fasst diese Aktionsfelder unter dem Begriff der grünen Logistik zusammen. Meist geht es dabei um individuelle Aktivitäten von logistischen Dienstleistern oder Speditionskooperationen zur betrieblichen Prozessoptimierung im Transportbereich. Das vom Steinbeis-Innovationszentrum Logistik und Nachhaltigkeit (SLN) aus Sinsheim initiierte Projekt „Energieeffizienz Logistik“ geht weiter und hebt auf das Zusammenwirken verschiedener Akteure aus Betrieb, Berufsschule und Ausbildung ab: Es geht um die Qualifizierung von Ausbildern, Lehrkräften und Auszubildenden zur Erhöhung der Energieeffizienz in der Transport- und Logistikbranche. Das Vorhaben wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, Osnabrück, gefördert.

Die Aktivitäten konzentrieren sich auf verschiedene Arbeitsfelder. Zum einen werden Lehrkräfte im Rahmen von Fortbildungsveranstaltungen nach dem Konzept „Train-the-trainer“ qualifiziert, zum anderen werden an den Schulen Unterrichtssequenzen auf Grundlage eines entsprechenden Schulungskonzeptes durchgeführt. Ein drittes Aktionsfeld setzt seinen Schwerpunkt auf die Bildung und Betreuung von Nachhaltigkeitsteams, bestehend aus dem Ausbildungsleiter, einem oder mehreren Auszubildenden sowie der Lehrkraft.

Bei den Fortbildungsveranstaltungen mit den Lehrkräften stehen Themenfelder wie „Ökocontrolling“, „CO2-Footprint“ oder auch „umweltbewusste Lieferketten“ auf der Agenda. Ziel ist es, bei den Teilnehmern die Wissensdefizite bei Nachhaltigkeit und Energieeffizienz abzubauen oder zu schließen. Bislang haben rund 100 Lehrkräfte bei den projektspezifischen Veranstaltungen teilgenommen.

Bei den schulischen Partnern führt das Steinbeis-Team regelmäßige Unterrichtsequenzen durch. Die Basis bilden themenspezifische Unterrichtsmaterialien, die im Unterricht eingesetzt werden. Über 300 Schüler wurden zwischenzeitlich mit den Materialien erreicht.

Die verschiedenen Nachhaltigkeitsteams setzen ihre Arbeitsschwerpunkte auch auf konkrete betriebliche Fragestellungen. Die Qualifizierung der Akteure findet jeweils vor Ort im Rahmen von Workshops statt. Bei einem Projektpartner aus Lalendorf/Rostock befasst sich das Nachhaltigkeitsteam beispielsweise mit dem Thema „Innovative Schienenlogistik“. Ziel ist die Erstellung einer energieeffizient ausgerichteten Kundenlösung. Als Ausgangspunkt für dieses praxisbezogene Thema dient den beiden Auszubildenden eine konkrete Transportaufgabe des Logistikdienstleisters, deren Umsetzung bislang nahezu ausschließlich über die Straße erfolgt. Zukünftig soll für den Kunden eine Transportlösung unter Einbeziehung des Verkehrsträgers Schiene von Mecklenburg-Vorpommern Richtung Süddeutschland angeboten werden.

Ein Team aus Kehl am Rhein setzt seinen Arbeitsschwerpunkt auf die umweltbewusste Lieferkette. Dies soll durch den Einsatz eines gewichtsoptimierten Sattelanhängers zur Erhöhung der Energieeffizienz erreicht werden. Die Auszubildenden haben sich intensiv mit der Thematik befasst, Recherchen und Berechnungen durchgeführt und der Geschäftsleitung einen Umsetzungsvorschlag unterbreitet. Zwischenzeitlich steht der gewichtsoptimierte Sattelanhänger im Praxisbetrieb. Ein besonderes Highlight für die Auszubildenden ist die Beschriftung der Lkw-Plane: Sie weist auf das Umsetzungsvorhaben und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hin!

Das Projektvorhaben ist schon heute ein voller Erfolg: Die Aktivitäten bei den Projektpartnern konnten stetig intensiviert werden; durch eine intensive Netzwerkarbeit werden konkrete nachhaltigkeitsbezogene Maßnahmen sowohl bei Ausbildern in den Betrieben als auch bei Lehrkräften in den beteiligten Berufsschulen beispielhaft etabliert. Im Oktober 2013 wurde das Umsetzungsvorhaben durch das Deutsche Nationalkomitee der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet. Es wird damit als Beitrag zur Allianz „Nachhaltigkeit lernen“ anerkannt.

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