Den eigenen Innovationsgrad messen

Steinbeis-Transfer-Institut konzipiert Tool-Kit für systematisches Innovationsmanagement

Die Fähigkeit, Innovationen schnell und erfolgreich auf den Markt bringen zu können, ist heutzutage mehr denn je entscheidend für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum eines Unternehmens. Denn insbesondere mittelständische Unternehmen sehen sich aufgrund der intensivierten Globalisierung mit der Situation konfrontiert, in neuen Umfeldbedingungen agieren zu müssen. Die planvolle und systematische Wahrnehmung von Chancen und die Abwehr von Risiken stellt viele KMU mit begrenzten Ressourcen jedoch vor die Herausforderung, Innovationen möglichst effizient managen zu müssen. Dass es sich lohnt, die Herausforderung anzunehmen, zeigen diverse Studienergebnisse: so kann durch systematisches Innovationsmanagement bei Mittelständlern die „time-to-market“ um 25% reduziert werden. Das Steinbeis-Transfer-Institut für Unternehmensführung und Internationalisierung an der Steinbeis-Hochschule Berlin bietet ein Tool-Kit an, das es ermöglicht, die Innovationsfähigkeit eines mittelständischen Unternehmens schnell, präzise und effizient zu messen.

Das Innovationsverhalten im Mittelstand unterscheidet sich deutlich von dem in Großunternehmen. Mittelständische Unternehmen betreiben Innovationen weniger systematisch und diskontinuierlicher, wobei insbesondere in neue Technologien investiert wird. Dies führt zu inkrementellen Neuerungen und konfrontiert die Unternehmen stetig mit Grundsatzfragen: „Wie akquiriere ich neue Kunden und wie entwickle ich neue Märkte für meine Produkte und Dienstleistungen?“; „Wie schaffe ich den Aufbau notwendiger Ressourcen und Fähigkeiten zur Schaffung und Aufrechterhaltung von Wettbewerbsvorteilen und Alleinstellungsmerkmalen?“, „In welche Innovationen soll zukünftig investiert werden?“ Gleichzeitig ergeben sich durch die Globalisierung aber auch zahlreiche Chancen für zusätzliches Wachstum wie die Erschließung neuer Ländermärkte oder Kundensegmente und die Identifikation neuer Lieferanten und strategischer Partner.

Das Steinbeis-Tool-Kit hilft dabei, die eigene Position im Wettbewerb bestimmen zu können. Die Ergebnisse lassen sich gegenüber anderen deutschen oder internationalen Unternehmen in der gleichen Branche oder branchenübergreifend benchmarken. Basierend darauf werden mit weiteren Tools gezielt Umsetzungsmaßnahmen entwickelt. Dabei kommen Methoden wie Technologie-Scouting, Foresight-Management, Szenarienentwicklung, Umfeld-Scanning, Trendbewertungen und Road- mapping zum Einsatz. Workshops helfen bei der Datengenerierung, Onlinetools werten die Ergebnisse aus und visualisieren sie verdichtet und übersichtlich.

Der Nutzen für mittelständische Unternehmen ist umfangreich. Das Tool

  • bietet eine strukturierte und systematische Herangehensweise zur Analyse der eigenen Innovationsfähigkeit und Ansatzpunkte zur kontinuierlichen Verbesserung,
  • schafft Transparenz hinsichtlich der eigenen Innovationsfähigkeit und Wettbewerbsposition,
  • liefert Erkenntnisse über den Effekt von systematischem Innovationsmanagement auf die Performanz des Unternehmens,
  • zeigt Verbesserungsmöglichkeiten des Innovationsmanagements und der Wettbewerbsfähigkeit auf und
  • liefert Erkenntnisse über die Wettbewerbssituation in Zielabsatzmärkten, zukünftige Trends und mögliche Szenarien.

Eine umfangreiche Dokumentation der Analyseergebnisse und Umsetzungsmaßnahmen dient zur stichhaltigen Argumentation bei Ausschreibungs- oder Finanzierungsprozessen.

Für Unternehmen im Finanzsektor hat die Analyse zusätzlichen Nutzen: Aussagekräftige Kennzahlen stellen eine Finanzierung oder ein Investment in alternative Zielunternehmen auf eine belastbare Basis. Die Analyse stellt außerdem Stärken und Schwächen aktueller oder potenzieller Portfoliounternehmen dar und erlaubt dank Benchmarks den Vergleich von Unternehmen in unterschiedlichen Ländern und Branchen. Sie liefert außerdem Erkenntnisse über die Fähigkeit des Unternehmensmanagements, Innovation anzustoßen und umzusetzen.

Entscheidern in der Politik und Netzwerk- oder Cluster-Managern hilft das Tool-Kit bei der effektiven Verwendung öffentlicher Fördergelder, der Auswahl passender Netzwerk- oder Clusterunternehmen sowie der Messung der Innovationsperformanz unterschiedlicher Branchen oder Alters- und Größengruppen in der Region.

Seite teilen