KMU: Fit für die Zukunft?

Industrieforum und Steinbeis Transfer-Arena an der Jade Hochschule Wilhelmshaven

Die High-Tech-Strategie „Industrie 4.0“ der Bundesregierung steht, nun sind praktische Konzepte und Anwendungen gefragt, die sie zum Leben erwecken. Dem kamen die Jade Hochschule in Wilhelmshaven und Steinbeis Ende 2015 erfolgreich nach: Unter dem Leitthema „Produktion 4.0“ präsentierten weltweit tätige Industrieunternehmen, Steinbeis und regionale Betriebe neueste Innovationen und Entwicklungen. Organisiert wurde die Veranstaltung von der DVS Studentengruppe der Jade Hochschule und dem Team des Steinbeis-Transferzentrums Angewandte Produktions- und Fügetechnik. Eingeladen waren Studierende, Wissenschaftler und Vertreter der Wirtschaft im Rahmen des Jade Karrieretags an der Jade Hochschule.

Der Fokus des Industrieforums lag auf den Veränderungen der Produktionswelt durch digitale Vernetzung in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die Zielsetzung war eindeutig: Gerade KMU sollten Wege zur ganzheitlichen Verbesserung industrieller Prozesse und Abläufe aufgezeigt werden, denn hier liegt aktuell die größte Herausforderung für Unternehmen. So war die übergeordnete und den Tag prägende Fragestellung des Forums auch „Sind die KMU fit für die Zukunft?“

In einer Steinbeis Transfer-Arena und in zwei Vortragsblöcken beschäftigten sich Experten und Praktiker mit den Kernaspekten von „Produktion 4.0“ und zeigten mögliche Wege für eine zukunftsorientierte Produktion auf. Im Initialvortrag „Industrie 4.0 – Was ist das eigentlich?“ zeigte Steinbeis-Experte Sven Gorny, dass gerade in KMU die Inhalte der Initiative „Industrie 4.0“ häufig noch unklar sind, die Unternehmen reagieren selten auf die neuen technischen und organisatorischen Anforderungen.

Unter Leitung und Moderation von Prof. Dr.-Ing. Dieter Liebenow und unter Teilnahme studentischer Vertreter diskutierte das Arena-Format konträr Aspekte des Wissenstransfers der Forschung aus Hochschulen und den möglichen Nutzen für die Industrie, insbesondere für KMU. Das fachkundige Podium war besetzt mit Prof. Thomas Wegener, Vizepräsident Forschung und Transfer der Jade Hochschule, Prof. Dr. Heiner Lasi, Leiter des Ferdinand-Steinbeis-Instituts der Steinbeis-Stiftung und als Vertreter aus der Praxis Gerhard Müller, Geschäftsführer Logaer Maschinenbau GmbH Emden. Heiner Lasi stellte die vielfältigen Möglichkeiten, die sich in der High-Tech-Strategie wiederfinden, aber auch die noch zu lösenden Probleme insbesondere in den KMU heraus. Dabei machte er deutlich, dass das Potenzial einer Industrierevolution 4.0 überragend sein könne, vorausgesetzt es werde sinnvoll genutzt. Es sind viele globale Herausforderungen zu lösen, die in den Unternehmen vor Ort häufig mit weitreichenden organisatorischen Konsequenzen verbunden sein werden. Die Diskussion zeigte auch, dass der Transfer über Steinbeis und die Initiativen des Verbunds einen entscheidenden Beitrag zur Umsetzung innovativer Lösungen in KMU vermitteln können.

Die sich der Arena anschließenden praxisorientierten Vorträge aus den Themengebieten der Schweiß-, der Industrieroboter- und der Automatisierungstechnik fanden reges Interesse, stellten sie doch auch eine fundierte Ergänzung zu der parallel stattfindenden Ausstellung an der Hochschule dar. Namhafte Vertreter aus der Schweißtechnik (FRONIS Deutschland GmbH, EWM AG, LORCH Schweißtechnik GMBH u. a.), aus der Industrierobotertechnik (KUKA Roboter GmbH, FANUC Deutschland GmbH) und regionale Systemanbieter präsentierten praxisnahe Technologien und Lösungen sowie Automatisierungskonzepte aus der Perspektive „Industrie 4.0“. Auf dem Steinbeis Plaza zeigten Steinbeis-Unternehmen, mit welcher Fachkompetenz sie einen wesentlichen Beitrag zum Knowhow- Transfer von der Wissenschaft in Industriebetriebe erbringen.

Die Resonanz auf die Veranstaltung war bereits im Vorfeld so hoch, dass nicht alle Aussteller berücksichtigt werden konnten. Zahlreiche Besucher aus Wissenschaft und regionaler Industrie überzeugten sich vor Ort von der Leistungsfähigkeit der Aussteller und deren innovativen „Industrie 4.0“-fähigen Systemen. Die rege geführten Diskussionen an den Messeständen und die praxisnahe Demonstration der Systeme brachten neue Kontakte und auch Vereinbarungen für konkrete Kooperationen hervor.

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