Das Steinbeis Career Center der Steinbeis-Hochschule Berlin verlieh erstmals den von nun an jährlich vergebenen Professor-Pleitner-Preis für sozial engagiertes Unternehmertum an den Studenten des MBA-Studiums, der sich für Schwächere herausragend sozial einsetzt. 2008 ging die Auszeichnung an Lutz Frischmann, Geschäftsführer der Frischmann Kunststoffe GmbH. Er realisiert als sein Hauptprojekt ein Kinderhospiz im Thüringer Wald.
Lutz Frischmann „[…] verkörpert geradezu idealtypisch einen ‚Entrepreneur‘, der die soziale Marktwirtschaft im vollen und besten Sinne vertritt, nein mehr: Er lebt sie“, betonte Hans Jobst Pleitner in seiner Laudatio anlässlich der Preisverleihung im November in Berlin. „Solange wir auf Persönlichkeiten wie Sie zählen dürfen, müssen wir um unsere Wirtschaft und Gesellschaft und den Stellenwert des Unternehmertums nicht fürchten“, so Pleitner weiter.
Lutz Frischmann ist zugleich erfolgreich wirtschaftender Unternehmer und Staatsbürger mit einem ausgeprägten sozialen und gesellschaftlichen Verantwortungsbewusstsein: Er leitet dynamisch und innovativ bereits in der vierten Generation ein klassisches mittelständisches Familienunternehmen, ist ehrenamtlicher Richter am Arbeitsgericht, arbeitet als Gemeinderat, ist aktives Mitglied des Bundesverbandes mittelständischer Wirtschaft, der Akademie „Made in Germany“ und der Bertelsmann-Stiftung. Ausschlaggebend für die Auszeichnung mit dem Professor-Pleitner-Preis war aber sein soziales Engagement zugunsten eines Kinderhospizes im Thüringer Wald. Es soll als „Herberge des Lebens“ junge Menschen aufnehmen, die von einer lebensverkürzenden Krankheit betroffen sind und einer Dauerpflege bedürfen. Da keine öffentlichen Mittel zur Verfügung stehen, hat sich Lutz Frischmann zur Aufgabe gesetzt, fünf Millionen Euro für den Bau und die ersten Betriebsjahre aufzubringen – wobei er sich nicht auf Spenden-Appelle beschränkt. Die Auszeichnung ist mit 2.500 Euro dotiert. Als Symbol für diesen Preis dient eine speziell geschaffene Skulptur. Sie ist zusammengefügt aus Basalt (schwarz) und Olivin (grün). Beide Materialien sind typisch für die kanarische Insel Lanzarote, auf der der Künstler Bastian Widera lebt und wirkt. Die Figur stellt einen starken, aufstrebenden Körper dar, der einen kleineren schützend umschließt.
Prof. Dr. Hans Jobst Pleitner war seit 1975 Direktor des Schweizerischen Gewerbeinstituts und seit 1985 Ordinarius für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre mit Fokus auf KMU und Entrepreneurship an der Universität St. Gallen. Nach seiner Emeritierung wurde er hauptberuflicher Professor für Entrepreneurial Management an der Steinbeis-Hochschule Berlin. Sein wissenschaftlicher wie praxisorientierter Einsatz gilt vornehmlich den Unternehmern und weiteren Führungskräften im Mittelstand und ihren Betrieben.
Isabel Lindner
Steinbeis-Hochschule Berlin Steinbeis Career Center (Berlin/Filderstadt)
Das „European Business and Technology Centre“ (EBTC) fördert Forschungs- und Wirtschaftsverbindungen zwischen Europa und Indien und wird von der Europäischen Kommission mitfinanziert. Im Fokus stehen umweltfreundliche Technologien in den Sektoren Energie, Umwelt, Transport und Biotechnologie. 17 Partner aus zehn Ländern in ganz Europa gestalten die Dienstleistungen des Zentrums und bündeln Wissen. Ein Büro in Delhi dient als Anlaufstelle vor Ort in Indien. Das Steinbeis- Europa-Zentrum (SEZ) ist Partner des Verbundes.
Indien zählt zu den am schnellsten wachsenden Wirtschaften der Welt: seine Wachstumsrate schwankt zwischen acht und zehn Prozent. Prognosen sagen voraus, dass Indien bereits im Jahr 2032 zur drittgrößten Wirtschaft der Welt anwachsen wird. Für die EU stellt das Land schon heute einen wichtigen Handelspartner dar: europäische Produkte machen bereits 20 Prozent des indischen Marktanteils aus. Mit seiner mehr als einer Milliarde Einwohner ist Indien aus Sicht europäischer Unternehmen oder Forschungseinrichtungen für Kooperationen attraktiv.
Allerdings bestehen gerade für kleine und mittlere Unternehmen verschiedene Hindernisse – von undurchschaubarer Bürokratie bis hin zur Schwierigkeit, geeignete Partner vor Ort zu finden. An dieser Stelle will das neu gegründete Zentrum ansetzen: es soll Hauptansprechpartner für Unternehmen aus Europa, speziell KMU, und Forschungseinrichtungen werden, die in Indien tätig werden wollen. Mit Hilfe einer in Delhi sitzenden Anlaufstelle wirbt das EBTC vor Ort für europäische Kooperationen.
Das Steinbeis-Europa-Zentrum ist beim Aufbau und den Dienstleistungen des Zentrums beteiligt und bringt seine langjährige Erfahrung im internationalen Technologietransfer sowie die Netzwerkergebnisse des Enterprise Europe Network ein. „Gerade für kleine und mittlere Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Baden-Württemberg stellt das EBTC eine Chance dar, um erste Kontakte zu indischen Kooperationspartnern zu knüpfen und auch vor Ort in Indien Unterstützung zu erhalten. Das Steinbeis-Europa- Zentrum bietet praktische Hilfe, um auch über europäische Grenzen hinweg neue Märkte zu beschreiten“, so Heike Fischer vom Steinbeis-Europa-Zentrum. Bereits in den vergangenen Jahren führte das Steinbeis- Europa-Zentrum Kooperationsprojekte mit Indien durch.
Besonderes Augenmerk legt das Zentrum auf den Umweltbereich: Einhergehend mit dem schnellen Wirtschaftswachstum in Indien leiden Umwelt und Menschen stark an den dadurch entstehenden Umweltverschmutzungen. Umweltfreundliche Technologien werden noch längst nicht angewendet. Hier bietet sich für Unternehmen eine Marktlücke und für Indien die Chance mit Hilfe neuer Technologien dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Heike Fischer
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
Amerikanische Eliteuniversitäten machen es vor: Die Organisation ehemaliger Studenten dient der Kontaktpflege, dem Ausbau von Geschäftsbeziehungen oder auch dem persönlichen Karrieresprung. Seit rund einem Jahr beschreitet die Alumniorganisation des GeneralMBA ihren eigenen Erfolgspfad. Im Sommer 2007 wurde das Transfer-Institut „Alumni GeneralMBA“ der School of International Business and Entrepreneurship (SIBE) der Steinbeis-Hochschule Berlin ins Leben gerufen.
Die Studenten- und Alumnizahlen der SIBE zeigen steil nach oben. Durch die sukzessive Besetzung von Positionen im Top- und Middle-Management der deutschen Wirtschaft wird der Name Steinbeis-Hochschule Berlin zu einem eigenen Qualitätsmerkmal. Hierzu kann das Alumni-Portal einen wertvollen Beitrag leisten. Ziel des „digitalen Jahrbuchs“ ist es allerdings nicht, ein fertiges Dienstleistungsangebot zur Verfügung zu stellen. Vielmehr haben die MBA-Absolventen selbst die Möglichkeit, die Plattform nach ihren Wünschen zu gestalten.
Unterstützt werden sie dabei von SMAN, dem SteinbeisMBA-Alumni-Netzwerk, das eine Vielzahl aktiver Alumni umfasst. Kern von SMAN ist es, den Businessnutzen, selbstverständlich aber auch den Unterhaltungswert für die Absolventen unterschiedlicher Disziplinen, Kompetenzen, Branchen und Positionen zu erhöhen und einfache Lösungen für deren geschäftliche Probleme zu finden. Denkbar ist beispielsweise ein Firmenforum zur Suche von Geschäftspartnern, Lieferanten und Dienstleistern oder auch ein Mentorenprogramm für neue oder aktive Studenten. Neben dem Ausbau der Business Services und der Gewinnung weiterer Aktiven werden auch Aktivitäten und Events organisiert; beispielsweise das jährliche hochschulweite Fußballturnier, hautnahe Diskussionen mit Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik sowie regionale Steinbeis-Stammtische.
SMAN lebt die Idee „von Alumni für Alumni“. Denn gerade in einer digital vernetzten Welt ist der Faktor Vertrauen essentiell; das gemeinsame Erlebnis „MBA-Studium“ schafft hierfür eine Basis. Sämtliche Initiativen können jedoch nur umgesetzt werden, wenn die Alumni aktiv an der Gestaltung und Nutzung ihres Portals teilnehmen. Um dies zu unterstützen und um die Exklusivität des Netzwerks zu betonen, wird nach amerikanischem Vorbild, in naher Zukunft ein Mitgliedsbeitrag erhoben. Am Netzwerk teilnehmen können alle Absolventen und Studenten der Master-Studiengänge, indem sie sich hier registrieren.
Carolin Collmar
School of International Business and Entrepreneurship (SIBE, Berlin/Herrenberg)
Die Europäische Vereinigung für Erneuerbare Energien EUROSOLAR e.V. hat im Oktober in Bonn die Deutschen Solarpreise 2008 vergeben. Die Auszeichnungen wurden verliehen von EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer, Träger des Alternativen Nobelpreises. Unter den Preisträgern ist Univ. Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch, Leiter des Steinbeis-Transferzentrums Energie-, Gebäude- und Solartechnik in Stuttgart.
Die Laudatio hielt Ronald Feisel, Redaktionsleiter beim Westdeutschen Rundfunk (WDR). Er hob in seiner Ansprache hervor, dass alle Preisträger eine Vorbildwirkung haben, um das Umsteuern von fossilen und atomaren Energien auf die verstärkte Versorgung mit Erneuerbaren Energien zu beschleunigen. „Dass dies nicht nur möglich ist, sondern sogar schon praktiziert wird, haben nicht nur die jetzt Ausgezeichneten, sondern zahlreiche Bewerbungen nachgewiesen, die ebenfalls auf klassischen und auf originellen Wegen Lösungen finden, um die Energiewende voranzutreiben“, sagte EUROSOLAR-Präsident Hermann Scheer zur Preisverleihung.
Norbert Fisch wurde insbesondere für die Entwicklung von Solarsiedlungen mit Langzeit- Wärmespeichern und die Planung sowie Umsetzung von Energieversorgungssystemen für Wohnsiedlungen ausgezeichnet. Er hat mit seiner Forschung und seinen Projekten in allen Bereichen des solaren Bauens zu einem großen Anteil an der positiven Entwicklung hin zur CO2-neutralen Gebäudeenergieversorgung beigetragen, so die Jury. Schon in seiner Promotion 1984 an der Universität Stuttgart beschäftigte sich Norbert Fisch mit der Nutzung der Sonnenenergie in Wohngebäuden. Sein Engagement für die Anwendung Erneuerbarer Energien im Gebäudebau ist seitdem ungebrochen.
Bis 1996 war Norbert Fisch Leiter der Abteilung Rationelle Energienutzung und Solartechnik am Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart. Anschließend folgte er dem Ruf an die TU Braunschweig, wo er noch heute als Direktor des Instituts für Gebäude- und Solartechnik im Fachbereich Architektur tätig ist.
Univ. Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch
Steinbeis-Transferzentrum Energie-, Gebäude- und Solartechnik (Stuttgart)
su0327@stw.de
Seit Oktober präsentiert sich die Steinbeis Beratungszentren GmbH (SBZ) mit ihren Beratungszentren, die schwerpunktmäßig Dienstleistungen im Bereich Unternehmensberatung anbieten, mit einer neuen Website im Netz.
Der bisherige Auftritt wurde technisch, inhaltlich und strukturell komplett überarbeitet und lehnt sich an das Corporate Design des Steinbeis-Webauftrittes an. Die neue Homepage unter www. stw-beratung.de soll verstärkt Kunden, Partner und Berater ansprechen und einen schnellen Überblick über die Leistungen der Steinbeis-Beratung verschaffen.
Besucher der neuen Website können sich schnell und unkompliziert über die einzelnen Beratungszentren sowie das Beratungsportfolio der SBZ informieren. Zudem kann mit nur wenigen Klicks gezielt nach einem Beratungsexperten, der in der entsprechenden Unternehmensbranche sowie im geforderten Beratungsfeld tätig ist, gesucht werden. Neben der Darstellung der Beratungszentren kann sich der Besucher über die zentral koordinierten Dienstleistungen, wie die Berater- Förderprogramme „Unternehmenscoaching“ sowie „Kurzberatung“ oder über das Beraterzertifikat „Steinbeis’CertifiedConsultant“, das Beraterqualität und -qualifizierung auszeichnet, ausgiebig informieren und zusätzliche Unterlagen beziehen.
Steinbeis Beratungszentren GmbH (Stuttgart)
beratung@stw.de
Mit zwölf Studierenden startete im Oktober in Bad Dürrheim eine neue Epoche: Der Kurort ist jetzt erstmals in seiner Geschichte Standort eines Hochschulinstituts. Die Off Road Kids Stiftung bietet in Bad Dürrheim unter dem Dach der Steinbeis-Hochschule Berlin und mit der Unterstützung des Finanzinvestors Permira den bundesweit einzigartigen Studiengang „Pädagogikmanagement“ an. Ziel ist es, erfahrene Erzieher und Erzieherinnen auch bei fehlendem Abitur zum Hochschulabschluss „Bachelor of Business Administration“ zu führen.
Die Schirmherrschaft für das Institut für Pädagogikmanagement (IfPM) hat Bundesbildungsministerin Annette Schavan übernommen. „Wir haben das IfPM für Erzieher und Erzieherinnen geschaffen, die ihren Beruf gerne ausüben, über Erfahrung verfügen und sich für die künftigen Ansprüche an ihre Berufe auf Hochschulniveau fit machen möchten“, so Markus Seidel, Direktor des IfPM. Deshalb sei der Studiengang auch in das berufsbegleitende System der Steinbeis- Hochschule Berlin integriert worden. Dieses erlaube auch, bei ausreichender Berufserfahrung ohne Abitur zu studieren. Inhaltlich kombiniert der Studiengang Pädagogik, Managementwissen, Bildungswissenschaft und Kommunikationskompetenz.
Der Wissenschaftliche Direktor des IfPM, Professor Dr. Volker Reinhardt, erklärte bei der Eröffnung, dass bereits ein Master-Studiengang in Planung sei, der in drei Jahren an den neuen Bachelor-Studiengang anschließe. Der Studiengang ist zunächst in den Seminarräumen der Bahn BKK-eigenen Schlossklinik Sonnenbühl beheimatet.
Die Studenten freute die Gastfreundschaft, denn längst nicht alle kommen aus der Region: Die weitesten Strecken hatten zwei Teilnehmer aus Köln und München zurückgelegt. Der nächste Studienjahrgang wird in einem Jahr beginnen, kündigte Markus Seidel an: „Wir haben bereits erste Anfragen und es gab einige Interessierte, denen ein Beginn in diesem Jahr zu kurzfristig war.“
Steinbeis-Transfer-Institut Pädagogikmanagement (IfPM) (Berlin/Bad Dürrheim)