Editorial

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Deutschland insgesamt und manche Bundesländer im Besonderen sind herausragende weltweit anerkannte Wissenschafts- und Technologiestandorte. Die Universitäten und die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bilden mit Grundlagenforschung und angewandter Forschung eine wichtige Basis für Innovationen. Innovationen entwickeln ihre volle volkswirtschaftliche Bedeutung jedoch erst dann, wenn sie in Knowhow, neue Produkte und neue Verfahren bei Unternehmen münden. Technologietransfer und Wissenstransfer sind also zentrale Aufgaben.

Viele Landeshochschulgesetze fordern den Wissens- und Technologietransfer an der Nahtstelle von Wissenschaft und Wirtschaft. So steht z. B. im baden-württembergischen Landeshochschulgesetz in § 2, Absatz 4: „Die Hochschulen fördern durch Wissens-, Gestaltungs- und Technologietransfer die Umsetzung und Nutzung der Ergebnisse der Forschung und Entwicklungsvorhaben in der Praxis.“

Diese Umsetzung kann in vielfältiger Weise geschehen: Beratung, Entwicklungsprojekte, gemeinsame Unternehmen zwischen Hochschulen und Wirtschaftsunternehmen sind nur einige Möglichkeiten. Es zeigt sich sehr schnell, dass die Anforderung an den Technologietransfer von Hochschulen in Unternehmen nicht nur von der Technologie und der Branche, sondern ganz stark von der Unternehmensgröße und der Unternehmensstruktur geprägt wird. Insbesondere der Transfer in kleine Unternehmen stellt häufig beide Partner vor große Herausforderungen. Auf der anderen Seite ist allgemein anerkannt, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen derzeit und zukünftig wichtige Träger einer Hightech-Gesellschaft sind.

In der Praxis gibt es in den Hochschulen und am Rande von Hochschulen vielfältige Strukturen, den Wissens- und Technologietransfer zu organisieren und zu optimieren. Es hat sich gezeigt, dass manche Hürde unter privatwirtschaftlichen Randbedingungen besser – oder überhaupt nur so – genommen werden kann. Ein Erfolgsmodell ist dabei sicher der Transfer über den Steinbeis-Verbund.

Generell achten die Hochschulen darauf, dass bei der Zusammenarbeit mit Transferpartnern die Interessen und Rechte der Hochschule gewahrt bleiben. Die Steinbeis- Stiftung hat einen offiziellen Kooperationsvertrag mit dem Land Baden-Württemberg. Es gibt viele Anzeichen und Beispiele dafür, dass die Steinbeis-Stiftung sowohl den Nutzen für „Unternehmenskunden“ als auch für die Hochschulen im Blickfeld hat.

Einen Einblick in aktuelle Steinbeis-Projekte gibt dieses Transfermagazin. Ich wünsche Ihnen viele neue Anregungen.

Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel

Kontakt

Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel ist als Vertreter der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften Mitglied des Kuratoriums der Steinbeis-Stiftung. Er ist Rektor der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, an der zahlreiche Steinbeis-Unternehmen konkrete, marktnahe Projekte umsetzen.

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