Regional Airports Interaction for Regional Development

Projekt zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit von Regionalflughäfen

Seit dem Wegfall des „Eisernen Vorhangs“ 1990 sind Fragen der Umwandlung ehemaliger Militärflughäfen in Zivilflughäfen von vorrangiger Bedeutung. In vielen weitgehend isoliert liegenden Regionen kann ein gut funktionierender Regionalflughafen als wichtiger Standortfaktor langfristig zu einer deutlichen Verbesserung der ökonomischen, sozialen und territorialen Kohäsion führen. Die Stärkung einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung und Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit dieser Regionen ist ein Ziel des INTERREG IIIB CADSES Programms.

RAIRDev (Regional Airports Interaction for Regional Development) ist ein Projekt innerhalb des INTERREG IIIB CADSES Transnational Cooperation Programms, das von der Europäischen Union teilfinanziert ist. Ziel von RAIRDev ist die Stärkung der ökonomischen Entwicklung und Wettbewerbsfähigkeit von Regionalflughäfen und der zugehörigen Regionen durch deren bessere Einbindung in ein integriertes und effizientes multimodales Verkehrssystem, unter Einbeziehung sämtlicher Entscheidungsträger im Luftverkehrsbereich, der Verkehrsentwicklung und der Regionalentwicklung.

Durch Gründung des Netzwerks ERAN (Regional Airports and Stakeholders Network) im Juli 2008 und die aktive Weiterführung und Erweiterung dieses Netzwerks über die Projektlaufzeit hinaus wird der Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch der Betreiber der Flughäfen, der Vertreter der Regionen sowie von Interessenvertretern der regionalen Wirtschaft und sonstigen Beteiligten aktiv gestärkt. Erste Erfolge des Netzwerks ERAN haben sich schon ergeben.

Das Steinbeis-Transferzentrum Angewandte Systemanalyse (STASA) untersuchte in den letzten beiden Jahren innerhalb des RAIRDev Projekts gemeinsam mit Partnern aus acht europäischen Ländern Fragestellungen zur regionalen ökonomischen Wirkung von Regionalflughäfen:

  • Wie wirken sich Regionalflughäfen auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit einer Region aus, wie kann man sie in ihrer Wirkung auf eine Region bewerten?
  • Wie viele Arbeitsplätze und Investitionen sind direkt oder indirekt mit dem Flughafen verbunden?
  • Was kann aus der bisherigen Entwicklung und der Erfahrung einzelner Regionalflughäfen für die Entwicklung anderer Flughäfen abgeleitet werden?
  • Wie können Regionalflughäfen besser miteinander vernetzt werden, damit Synergieeffekte nutzbar sind?
  • Welchen Einfluss haben Erreichbarkeit oder andere Faktoren auf die Entwicklung des Passagieraufkommens und den Gütertransport?

Quantitative Antworten auf diese Fragen lassen sich nur durch einen abgestimmten Methodenmix ermitteln, der von STASA entwickelt wurde. Dabei wird in jedem beteiligten Land ein Regionalflughafen herausgegriffen, bewertet und Vorschläge für eine verbesserte regionale Integration und nachhaltige regionale Entwicklung herausgearbeitet. Neben der üblichen Auswertung der Literatur umfasst die Bewertung der Wirkungen und Effekte die Identifikation angemessener Indikatoren zur Beschreibung der regionalen wirtschaftlichen Wirkungen sowie eine klassische statistische Analyse von Zeitreihen. Darüber hinaus wurde eine von STASA entwickelte und angepasste Shift-Share Analyse zur Identifikation der regionalen Effekte durchgeführt und neuere statistische Analysemethoden für kleinräumige Effekte des FKB und der regionalen Korrelationen angewandt. Experten-Interviews rundeten den Methodenmix ab. Die Bewertung der wirtschaftlichen Wirkungen des Flughafens Karlsruhe/Baden-Baden als Standortfaktor in Bezug auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze, die Ansiedelung von Unternehmen und Haushalten im näheren Umfeld und die touristische Bedeutung des Flughafens sind Teil der deutschen Fallstudie. Die ex-post Bewertung der räumlichen Wirkungen von Regionalflughäfen stärkt die Hypothese, dass Regionalflughäfen eine positive Wirkung auf die wirtschaftliche Entwicklung der zugehörigen Region ausüben und zu einer Verbesserung der ökonomischen, sozialen und territorialen Kohäsion führen.

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