Gefahreninfos für den Alpenraum in Echtzeit

Steinbeis ist im EU-Projekt TranSAFE-Alp aktiv

Die Kooperation im Bereich des grenzüberschreitenden Verkehrskrisenmanagements ist nach wie vor eine Herausforderung für die Akteure, besonders in sensiblen Raumschaften, wie sie der Alpenraum darstellt. Die lebensnotwendigen Transitrouten im Alpenraum unterliegen jedoch gleichzeitig immer häufiger ernsthaften Gefahren. Unfälle in Tunnels oder Lawinenabgänge, Muren oder Hochwasser legen wichtige Verkehrsachsen lahm und führen zu massiven Problemen im Straßen- und Schienenverkehr. Das Steinbeis-Innovationszentrum Logistik und Nachhaltigkeit ist Partner im EU-Förderprojekt TranSAFE-Alp, das eine Plattform etablieren wird, um in Echtzeit die kritischen Verkehrs- und Transportabschnitte innerhalb des Alpenraums abzubilden.

TranSAFE-Alp (connecting Transport regional networks to Security and emergency Advanced Strategy Frameworks of European and Alpine regions) hat sich zum Ziel gesetzt, den Entscheidungsträgern zur raschen Bewältigung von Not- und Gefahrensituationen eine softwaregestützte Entscheidungsplattform an die Hand zu geben, die auf den Erfahrungen bereits durchgeführter Alpenraumvorhaben aufbaut.

Die zu entwickelnde Plattform namens JITES (Joint Integrated ICTTechnologies for Emergency and Security management) wird in der Lage sein, Echtzeitdaten gefahrenkritischer Transportbereiche im Alpenraum zu erfassen und hieraus abgeleitete Interventionsszenarien zu entwerfen und vorzuschlagen. Die Plattform versteht sich als eine innovative Simulationsumgebung, die unterschiedliche Faktoren wie etwa Effizienz, Sicherheits- und Kommunikationsaspekte mit den jeweiligen regionalen Krisenbewältigungsplänen in Einklang bringt.

An dem Umsetzungsvorhaben beteiligen sich elf Projektpartner aus Italien, Österreich, Deutschland und Slowenien. Projektpartner auf deutscher Seite sind das Steinbeis-Innovationszentrum Logistik und Nachhaltigkeit (SLN) in Sinsheim sowie die Arbeitsgemeinschaft Geoinformationssysteme an der Universität der Bundeswehr München. Dem Steinbeis-Innovationszentrum wurde die Aufgabe zugeschrieben, im Rahmen von empirischen Untersuchungen die Anforderungen verschiedener Nutzergruppen an das zu etablierende IT-Tool zu erheben. Die Erhebungen führte das Zentrum in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut für aktive und passive Sicherheit e.V. durch. Im Zuge der Erhebungen konnten insgesamt 47 Experten aus verschiedenen Ländern der Alpenregion einbezogen werden. Die größte Gruppe stell- ten 27 Vertreter aus dem Bereich des Verkehrsmanagements dar, gefolgt von 15 Betreibern von Verkehrsinfrastruktur sowie 7 Vertretern aus dem Bereich des Zivilschutzes und der Rettungsdienste.

Die Befragung zeigte, dass im Alpenraum bereits eine Reihe von länderübergreifenden Kooperationen zwischen den verschiedenen Akteuren besteht. Es zeigt sich aber auch, dass es gerade beim Datentransfer aufgrund unterschiedlicher Schnittstellen immer wieder zu Problemen kommt. So haben derzeit über 60% der befragten Akteure aus dem Bereich des Verkehrsmanagements Schwierigkeiten beim Datenaustausch. Entsprechend wichtig ist daher für diese Gruppe die Notwendigkeit von Schnittstellen, die mit vorhandenen Plattformen kompatibel sind. Auch die Qualität der Daten stellt die Akteure immer wieder vor neue Herausforderungen. So bestehen etwa Lücken in Bezug auf die Integration von Zusatzinformationen, wie Wetterdaten und Rettungspläne für spezifische Einsätze.

Die potenziellen Nutzer einer solchen Internetplattform haben großes Interesse an Echtzeitinformationen, um diese im Sinne einer Entscheidungsunterstützung nutzen zu können. Der Erfolg der JITES-Plattform ist somit von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, etwa der Kompatibilität mit vorhandenen Plattformen, deren Aktualität sowie Benutzerfreundlichkeit. Diese Faktoren sollen in der JITES-Plattform vereint werden.

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