mikromakro: Kleine Köpfe - große Ideen

Am Anfang ist es eine Idee, am Ende eine große Erfindung

Baden-Württemberg ist das Erfinderland Nummer eins: damit das so bleibt, braucht man junge Talente, die sich für Naturwissenschaft, Mathematik und Technik begeistern und kreative Ideen umsetzen. Deshalb gibt es seit 2008 das von den Experten des Steinbeis-Transferzentrums Infothek betreute Programm „mikromakro“ der Baden-Württemberg Stiftung gGmbH.

Ein überzeugendes Projekt, wie sich nach kurzer Zeit herausstellte. Über 200 Erfinderteams mit mehr als 1.500 Schüler arbeiten bereits an der Umsetzung ihrer Ideen. „Das Einmalige an diesem Programm ist die Kombination aus der Bereitstellung von Budgetmitteln gepaart mit der Vermittlung von Fachwissen sowie der Betreuung durch Experten“, erklärt Wolfgang Müller, Leiter des Steinbeis-Transferzentrums Infothek in Villingen- Schwenningen. Wichtiges Knowhow, das für gewöhnlich in Schulen nicht vertiefend angeboten wird, stellt das Team des Steinbeis-Transferzentrums zur Verfügung. So werden die Gruppen beispielsweise durch Workshops zu den Themen Kreativität, Projektmanagement, Markt, Technik, und Schutzrechte aktiv bei der Projektumsetzung begleitet und unterstützt.

Erfinderteams aus mindestens vier Mitgliedern können sich mit Projekt- und Kostenplan um einen Platz im Programm mikromakro bewerben. Diejenigen, die die fachkun- dige Jury von ihrer Idee überzeugen, erhalten für einen Zeitraum von zwei Jahren ein Projektbudget von bis zu 8.000 Euro. Ziel ist es, nicht nur die Idee in die Realität umzusetzen, sondern kontinuierlich gemeinsam an der Lösung der Aufgabenstellung zu arbeiten. Dazu gehört auch, die Aufgabenstellung zu modifizieren und an die eigenen Möglichkeiten anzupassen, sowie geeignete Partner zu finden, die mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Selbstverständlich sind die Nutzung von Internet und die Facebook-Fanpage zum Austausch von Informationen. Hier werden die Gruppen vorgestellt und wird zusätzliches Wissen vermittelt sowie auf interessante Veranstaltungen und Wettbewerbe hingewiesen. Ein hoher Motivationsfaktor für die Teilnehmer sind auch die Erfolgsgeschichten von mikromakro- Teams, die mit ihren Entwicklungen schon weit voran geschritten oder gar fertig sind. Da virtuelle Kontakte aber das persönliche Kennenlernen nicht ersetzen können, finden regelmäßig Regionalmeetings in unterschiedlichen Regionen Baden-Württembergs statt, bei denen Projekte vorgestellt werden und die Teams sich direkt austauschen können. Unterstützt werden die jungen Erfinder zudem durch Studierende des Festo Bildungsfonds. Sie geben „ihren“ mikromakro-Teams als Mentoren fachliche Hilfestellung, Tipps und Tricks zum Überwinden von technischen Hürden.

Zwischenzeitlich wurden die ersten Erfolg versprechenden Prototypen entwickelt. So etwa von sechs Schülern des Gymnasiums am Romäusring in Villingen-Schwenningen, die einen Tresor bauen, der sich durch einen Anruf öffnen lässt, von fünf jungen Erfindern der Johann Christoph Blumhardt Schule in Mühlacker, die einen Strohhalm entwickeln, der beim Trinken den pH-Wert des Getränks anzeigt oder von sechs Schülern des Werkgymnasiums Heidenheim, die an einer automatischen intelligenten Mähmaschine für Gewässer tüfteln.

2010 war mikromakro zum ersten Mal mit einem Stand auf der internationalen Erfindermesse IENA in Nürnberg vertreten. Dort hatten neun Erfinderteams die Gelegenheit, ihre Arbeiten einem internationalen Publikum zu präsentieren und spannende Kontakte zu knüpfen. Für die nachhaltige Förderung des Erfindergeistes und des Interesses an wissenschaftlich-technischen Berufen bei Schülern in Baden-Württemberg erhielt mikromakro die Auszeichnung „Ausgewählter Ort 2010“ der Initiative „365 Orte im Land der Ideen“ unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Das Projekt mikromakro der Baden-Württemberg Stiftung ist ein schlüssiges Konzept zur Förderung von Schülern im naturwissenschaftlich-technischen Bereich: Ein Konzept, das allen Beteiligten Spaß macht und das nachhaltige Erfolge bringt.

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