Dienstleistungsgebäude zeitgemäß und effizient zu führen bedeutet heutzutage, auch die Energiekosten fest im Griff zu haben und alle Kostensenkungspotenziale auszuschöpfen. Umwelt- und Klimaschutzziele finden verstärkt Eingang in die Unternehmensziele. Im Rahmen des europaweiten Förderprojekts „Re-Commissioning – Raising Energy Performance in Existing Non- Residential Buildings“, das von der Energieagentur Graz koordiniert wird, sollen in elf komplexen Dienstleistungsgebäuden in acht europäischen Ländern wirtschaftlich Energie und Kosten eingespart werden. Das Stuttgarter Steinbeis-Transferzentrum Energie-, Gebäude- und Solartechnik (EGS) ist einer der Projektpartner.
Nicht immer sind große Investitionen notwendig, um Energie einzusparen. Gerade bei größeren, komplexen Dienstleistungsgebäuden kann durch techni- sche und organisatorische Betriebsoptimierungen der energietechnischen Anla- gen und durch energiesparendes Verhalten der Nutzer oft am kostengünstigsten und wirtschaftlichsten Energie eingespart werden.
Innerhalb des 33-monatigen Zeitrahmens des EU-Projekts wird eine Primärenergieeinsparung von mindestens 10% durch „low-or-no-cost“ Maßnahmen angestrebt. Ziel ist es, durch die Kombination und Vernetzung der einzelnen Akteure – Nutzer, Betriebstechniker, Management – ein besseres Ergebnis zu erzielen als bei einer separaten Betrachtungsweise.
Das Steinbeis-Transferzentrum Energie-, Gebäude- und Solartechnik nimmt mit der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Ludwigshafen (BGU) am EU-Projekt teil. Die Klinik hat einen jährlichen Energieverbrauch von ca. 30.000 MWh/a und weist Energiekosten von rund 2,5 Mio. Euro pro Jahr auf. Zusammen mit zwölf Kliniken gehört sie zum Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung und zählt zu den größten Unfallkliniken in Europa.
Dr.-Ing. Boris Mahler
Ursula Knapp
Steinbeis-Transferzentrum Energie-, Gebäude- und Solartechnik (EGS, Stuttgart)
su0327@stw.de
Die neue Stuttgarter Stadtbibliothek beheimatet auf 11.500 qm rund eine halbe Million Bücher, Filme und weitere Medienträger. Für den Besucher erschließbar wird das Bauprojekt des koreanischen Architekten Eun Young Yit durch digitale Leit- und Informationssysteme der netvico GmbH, einem Unternehmen mit Steinbeis- Beteiligung.
Modernste Touchscreen-Stelen, die sich in das außergewöhnliche Design des futuristischen Würfels harmonisch einfügen, stehen an 13 Anlaufstellen des Gebäudes, vom Untergeschoss bis zum achten Stockwerk.
Positioniert sind die Digital Signage Medien um die Eingangsbereiche, vor den Fahrstühlen und in Nähe des Treppenhauses. Sie bieten als Wegeleitung eine Stockwerkübersicht mit Themenordnung, Lagepläne mit einer Highlight-Hervorhebung des vom Nutzer ausgewählten Bereiches sowie Suchfunktionen bis hin zu Regalnummernanzeigen. Überdies ziehen im Kopfbereich der Displays dynamische Veranstaltungshinweise und Buchvorstellungen Blicke auf sich.
Damit steht die neue Stuttgarter Bibliothek neben imposanter Baukunst ebenso für bestmöglichen Besucherservice. Die zukunftsweisenden Informationssysteme können – je nach Anforderung – den Betrachter informieren, emotionalisieren und inspirieren. Realisiert hat netvico dieses Projekt in Zusammenarbeit mit der Totems Communication GmbH.
Birgit Neusser
netvico GmbH (Stuttgart)
info@netvico.com
Manfred Mattulat
Steinbeis-Beteiligungs-Holding (Stuttgart)
su0550@stw.de
Seit dem Sommersemester 2011 ist das Deutschlandstipendium flächendeckend an den deutschen Hochschulen eingeführt worden. Es bietet hochbegabten Studenten eine einkommensunabhängige Förderung (300 Euro/Monat) über einen Zeitraum von einem Jahr. Kriterien für das Stipendium sind neben herausragenden Studienleistungen ebenso die Bereitschaft zu gesellschaftlicher Verantwortung oder die erfolgreiche Bewältigung von Hindernissen im bisherigen Lebens- und Bildungsweg. Das Steinbeis-Forschungszentrum Elektrische Netze und Regenerative Energiequellen unterstützt drei Stipendiaten an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.
Ziel des Deutschlandstipendiums ist im ersten Schritt eine Förderung von rund 160.000 Studierenden, was einem Anteil von 8% entspricht. Die Finanzierung erfolgt hälftig aus öffentlichen Geldern und durch private Mittelgeber.
An der Otto-von-Guericke-Universität sind in der ersten Vergaberunde 52 Stipendiaten ausgewählt worden, die durch die Unterstützung von 38 Unternehmen und Stiftern eine einjährige Förderung erhalten können. Dabei unterstützt das Steinbeis-Forschungszentrum Elektrische Netze und Regenerative Energiequellen unter der Leitung von Professor Dr.-Ing. habil. Zbigniew Antoni Styczynski drei Hochbegabte in den Studiengängen Mechatronik und Mathematik: Martí Puy Ruiz studiert im 4. Semester Mechatronik. In seiner Freizeit beschäftigt er sich gern mit der Physik und ist Mitglied eines Chors. Sebastian Günther studiert ebenfalls Mechatronik (3. Semester), ist Mitglied der unieigenen Gruppe „Formula Student Teams UMD Racing e.V.“ und im THW-Helferverein aktiv. Norman Zergänge studiert Mathematik mit den Anwendungsfächern Physik und Wirtschaftswissenschaften und ist darüber hinaus Kommunalrat der Gemeinde Bördeaue.
Professor Dr.-Ing. habil.
Zbigniew Antoni Styczynski
Steinbeis-Forschungszentrum Elektrische Netze und Regenerative Energiequellen (Magdeburg)
Steinbeis trauert um seinen ehemaligen Kuratoriumsvorsitzenden Professor Hans-Joachim Förster, der am 4. März verstarb.
Hans-Joachim Förster leitete als Vorsitzender von 1982 bis 1991 das Steinbeis-Kuratorium. Er begleitete die Steinbeis-Stiftung in ihren Anfangsjahren sehr kompetent und menschlich und setzte sich mit der ihm eigenen Konsequenz vorbildhaft für Steinbeis ein.
Hans-Joachim Förster wurde 1916 in Breslau geboren. Er studierte an der Hochschule Karlsruhe Maschinenbau und wurde 1942 bei der damaligen Daimler-Benz AG in Stuttgart angestellt. Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft arbeitete Förster in der Entwicklungsabteilung von Daimler und übernahm die Verantwortung für die Entwicklung der automatischen Getriebe und der Servolenkungen – eine Thematik, der er sein berufliches Leben widmen sollte. 1967 übernahm Förster die Leitung des Messzentrums, 1969 die der gesamten Forschung. 1983 ging er, inzwischen in der Funktion als Direktor, in den Ruhestand.
Parallel zu seiner erfolgreichen Tätigkeit in der Industrie verfolgte Förster konsequent seine wissenschaftlichen Interessen. 1952 promovierte er an der Technischen Hochschule Karlsruhe, 1965 habilitierte er sich dort. Ab 1965 hielt er Vorlesungen zum Thema Kraftübertragung. Försters breitgefächerte Interessen zeigten sich auch in seinen zahlreichen Vorträgen und Veröffentlichungen. Er war darüber hinaus in diversen Gremien Mitglied.
Steinbeis verliert mit Hans-Joachim Förster einen langjährigen Begleiter, der sich als zutiefst verlässlicher Partner um die nachhaltige Entwicklung des Verbunds verdient gemacht hat und wird ihm ein ehrendes Andenken wahren.