Mehr Mittel für Förderprogramme

MaterialEffizienzZentrum hilft Wettbewerbsfähigkeit der KMU zu stärken

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie bietet im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) mittelfristige Zuschussprogramme, um die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. Die KMU-Kriterien - maximal 250 Mitarbeiter und 50 Mio. Euro Jahresumsatz - müssen nachgewiesen werden, können aber je nach Programm auf 1.000 Mitarbeiter ohne Umsatzbegrenzung erweitert werden. Bis zum Jahr 2013 sind dazu im Bundeshaushalt Mittel eingeplant, das Konjunkturpaket II stellt zusätzliche Mittel für die Jahre 2009 und 2010 bereit.

Das „VerMat – Impulsprogramm Materialeffizienz“ ist als Einzel- oder Netzwerkförderung zur Verbesserung der Materialeffizienz konzipiert und soll vor allem vor dem Hintergrund immer knapper werdender Ressourcen und hoher Rohstoffpreise die Effizienz von Produkten, Prozessen und Verfahren verbessern und dabei Kosteneinsparungen erzielen. Ansätze zur Materialeffizienzsteigerung sieht der Förderträger demea VDI-VDE-IT Berlin in Produktgestaltung, Produktionsprozessen und im Umfeld der Produktion. In der gesamten Prozesskette vom Auftrag bis zur Lieferung sollen die Materialkosten in den Mittelpunkt gestellt werden. Hierfür werden Stoffstromanalysen, Verlustquellenermittlung, Maßnahmenplanung, Finanzierungsberatung bis hin zur Umsetzungsbegleitung durch akkreditierte Berater mit Bezuschussung der Beraterkosten gefördert: Potenzialanalysen bis 15.000 Euro mit 67 % und Projektbegleitung bis 70.000 Euro mit 33 %. Neu seit 2009 ist, dass Vertiefungsanalyse bzw. Maßnahmenbegleitung zusätzlich bis 15.000 Euro mit 50 % Zuschuss gefördert werden. Ein Gesamtzuschuss begrenzt auf 100.000 Euro ist ausschließlich für die in Deutschland herstellenden Unternehmen nach den KMU-Kriterien möglich. Ausnahmebewilligungen bis 1.000 Mitarbeiter ohne Umsatzbegrenzung werden bei besonders großem Materialeinsatz und hohem Projektrisiko beschieden. Das Programm läuft seit 2006 erfolgreich: Bundesweit sind über 300 Potenzialanalysen bewilligt, davon sind von 236 die Ergebnisse mit 90 % Zufriedenheit und durchschnittlich 2,5 % Potenzial zum Jahresumsatz bewertet. Von den Verbesserungsvorschlägen waren 50 % mit Investitionen unter 10.000 Euro direkt umsetzbar, 20 % der erforderlichen Investitionen lagen unter 50.000 Euro bei einer Amortisationsdauer kleiner 6 Monaten.

Das „ZIM – Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand“ ist als Einzel- oder Kooperationsförderung für Forschung und Entwicklung (FuE) entwickelt und soll zu mehr Anstrengungen für marktorientierte FuE in KMU beitragen, technische und wirtschaftliche Risiken mindern, die Entwicklung von marktwirksamen Produkten beschleunigen und den Technologietransfer ausbauen. Förderträger sind AiF bzw. VDI-VDE-IT Berlin. Strategischer Ansatz ist das Innovationsverhalten in Forschung und Entwicklung von KMU durch finanzielle Anreize nachhaltig zu verbessern. Rahmenbedingungen sind zusätzlich zu den KMU-Kriterien Risikosenkung bei Innovationsprojekten, Erhöhung der Technologieverfügbarkeit, Verbesserung von Kooperationen zwischen Unternehmen bzw. zwischen Unternehmen und Forschungsstellen. Ziel dabei ist die Wettbewerbsfähigkeit durch bessere Innovationskompetenz, höhere Innovationsgeschwindigkeit, verbesserte Kooperationsfähigkeit zu stärken. Die Fördermodule Kooperationsprojekte, Einstiegsprojekte und Dienstleistungen sind seit März mit Einzelprojekten für Unternehmen in den alten Bundesländern auf zwei Jahre befristet geöffnet, auch die KMU-Kriterien bis 1.000 Mitarbeitern nach Einzelprüfung sind erweitert. Zuwendungsfähige Kostenarten sind Personaleinzelkosten bis 80.000 Euro pro Person und Jahr, Aufträge an Dritte bis 25 % der Personalkosten, zuzüglich Pauschalkosten für Einrichtungen, Material, Dienste in gleicher Höhe der bewilligten Personalkosten. Von den bewilligten Gesamtkosten bis max. 350.000 Euro werden Unternehmen je nach Fördermodul und Unternehmensgröße mit 35-45 % Zuschuss, Forschungsstellen bis max. 175.000 Euro mit 100 % Zuschuss und Dienstleistungen bis 50.000 Euro mit 50 % Zuschuss gefördert.

Die beim Förderträger akkreditierten Leitberater des Steinbeis-Transferzentrums MaterialEffizienzZentrum (MEZ) begleiten ihre Kunden von der Antragsstellung bis zum Mittelabruf beim Förderträger, führen Potenzialanalysen durch und unterstützen auch in der Planungs- und Controllingphase. Des Weiteren helfen sie den KMU Fachberater für die Vertiefungsprojekte in den Bereichen Werksplanung, Materialwirtschaft, Anlagenbau, ERP-Software, Lagersysteme, Montageprinzipien usw. zu finden. So wurden z.B. in den von MEZ-Beratern durchgeführten Potenzialanalysen bei Herstellern von Einzelteilen, Baugruppen, Anlagen mit Metallbzw. Kunststoffverarbeitung im Rahmen des VerMat-Programms Verbesserungspotenziale zur Reduzierung von Material- und Wertschöpfungsverlusten zwischen 2,0 – 6,5 % zum Jahresumsatz ermittelt.  

Kontakt

Walter K. Staiger
Petra Ohlhauser
Christoph Seyfrieda

MEZ Steinbeis-Transferzentrum MaterialEffizienzZentrum (MEZ) (Gosheim)

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