Die Hochschule für Technik Stuttgart und ihr Forschungszentrum Nachhaltige Energietechnik koordinieren das EU-Projekt POLYCITY. Das Steinbeis-Europa-Zentrum hat die Hochschule bei der Antragstellung begleitet und ist als Partner im Projekt für das administrative Projektmanagement sowie für die Verbreitung der Projektergebnisse verantwortlich. In POLYCITY engagieren sich Kommunen aus Deutschland, Spanien und Italien gemeinsam mit kleinen Unternehmen der Bau- und Energiebranche und Forschungsinstituten für die Nutzung grüner Energien.
Im Mittelpunkt von POLYCITY steht die Entwicklung innovativer Lösungen für den Einsatz von erneuerbaren Energien in urbanen Stadtvierteln durch energieeffiziente Bauten in drei europäischen Ländern: im Scharnhauser Park, Ostfildern, Deutschland, in Cerdanyola del Vallès, Katalonien, Spanien und in Arquata, Turin, Italien. In realen Bauprojekten mit wissenschaftlicher Begleitforschung wird gezeigt, wie der Anteil fossiler Brennstoffe zugunsten von Energie aus Sonne und Biomasse gesenkt werden kann.
Zentrale Forschungsthemen im ehemaligen Militärareal „Scharnhauser Park“ in Ostfildern sind thermische Kühltechniken für die sommerliche Klimatisierung von Bürobauten, die ganzjährige Nutzung von Solarenergie, Kraft-Wärme-Kältekoppelung und kommunales Energiemanagement auf der Basis modernster Informationstechnologien. Eine Kombination von Arbeitsplätzen, Wohnvierteln und Grünanlagen führt zu einem integrierten Wohn- und Verkehrskonzept mit Betonung auf hohem Komfort und geringem Energieverbrauch. Das Investitionsvolumen des Projekts beträgt 1,5 Millionen Euro. Die innovativen Energien sind:
Im zweiten geförderten Stadtviertel im Norden von Barcelona entsteht ein für 50.000 Einwohner geplantes Neubaugebiet mit integriertem Technologiepark. Hier liegt der Fokus der Forschung auf Planung und Optimierung eines Nahwärme- und Nahkältenetzes mit innovativen Technologien. Die regenerative Energieversorgung wird durch ein elektrisches Biomasse-Blockheizkraftwerk mit einem Heißwasser-Wärmerückgewinnungssystem, das mit Holzabfällen betrieben wird, erzielt. Eine solarthermische Anlage soll Niedertemperatur-Absorptionskältemaschinen antreiben.
Das Arbeiterviertel Arquata in Turin, das Ende des 19. Jahrhunderts entstand, wird unter ökologischen Gesichtspunkten generalsaniert. Das Projekt ist Teil einer großen Initiative zur Förderung von integrierten Energiesystemen, die mit verschiedenen Energiequellen betrieben werden.
Prof. Dr. Norbert Höptner
Dr. Petra Püchner
Valerie Bahr
Steinbeis-Europa-Zentrum (Stuttgart)
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