Vom Gebäude zum Stadtviertel der Zukunft

Steinbeis-Experten unterstützen nachhaltige Stadtentwicklung

Seit einigen Jahren wirkt das Steinbeis-Europa-Zentrum (SEZ) bei Projekten zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung in Europa mit. In diesen Projekten unterstützt es europäische Städte bei der Nachahmung urbaner nachhaltiger Konzepte auf dem Weg zu einer „Smart City“. Das SEZ kümmert sich darum, dass erfolgreiche Konzepte und nachhaltige Technologien weiter verbreitet und genutzt werden. Auch Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Energiebereich begleitet das SEZ bei der Nutzung vorhandener Technologien.

Im Jahr 2009 hat das EU-Parlament mit der „Energy Performance of Buildings Directive“ eine Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden verabschiedet. Diese leistet einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaschutzziele der EU. Ab 2019 sollen die Mitgliedstaaten sicherstellen, dass alle neuen Gebäude, die von öffentlichen Einrichtungen genutzt oder erworben werden, dem Standard von Niedrigstenergiehäusern entsprechen. Das Steinbeis-Europa-Zentrum wirkt an einigen EU-Projekten mit, um diese Ziele zu erfüllen und bringt seine Dienstleistungen im Bereich Technologieverwertung und Projektmanagement ein. Es analysiert die Fülle an möglichen Innovationen und entwickelt Verwertungs- und Markteinführungsstrategien. Dabei klärt es geistige Eigentumsrechte und Verwertungswege und erarbeitet Umsetzungspläne. Neue Geschäftsmodelle, innovative Dienstleistungen sind dabei genauso relevant wie technologische Entwicklungen. Auch die Kommunikation der Projektergebnisse, der guten Beispiele und deren Effekte in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit sowie das administrative und finanzielle Projektmanagement gehören zu den Dienstleistungen des SEZ.

So auch bei dem EU-Projekt BRICKER, welches das Ziel verfolgt, den Energieverbrauch von öffentlichen Gebäuden zu optimieren. Diese Gebäude werden von einem breiten Publikum wahrgenommen; sie sollen als Pilotmaßnahmen weitere Sanierungen in Gang setzen und als Modell für andere Städte in Europa dienen. In drei Demonstrationsgebäuden in Liège (Belgien), Cáceres (Spanien) und Aydin (Türkei) werden aktive und passive Technologien eingesetzt, z. B. erneuerbare Energiequellen und dezentrale Heizsysteme, Verbesserungen an der Gebäudefassade, den Fenstern und dem Dach sowie die Fassadenanalyse. Durch diese Maßnahmen soll der Energieverbrauch der Häuser um 50% reduziert werden. Mit Hilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien werden begleitend Simulationen, Interaktionen und Controlling durchgeführt. Das Steinbeis-Europa-Zentrum koordiniert als Projektpartner von BRICKER das Arbeitspaket für die Verwertung und Replizierung der Projektergebnisse. Dabei werden in Workshops die verwertbaren Ergebnisse analysiert und individuelle sowie gemeinsame Verwertungsstrategien erarbeitet. Dies bildet die Grundlage zur Entwicklung von Geschäftsmodellen.

Ein weiteres Beispiel ist das Projekt R2CITIES, in dem die Projektpartner Sanierungsmaßnahmen zur Erreichung von Fast-Null-Energie-Bezirken in Valladolid (Spanien), Genua (Italien) und Kartal (Türkei) durchführen. Strategien für Planung, Bau, Verwaltung und Verwertung werden entwickelt. In 850 Wohnungen mit über 57.000 m² soll sich der Energieverbrauch um 60% reduzieren. Zwei parallele Stränge werden verfolgt: die Renovierung der drei Stadtteile und die Entwicklung einer umfassenden Methodik für energieeffiziente Sanierung auf Stadtteilebene. In R2CITIES ist das SEZ als Projektpartner für die Verwertung der Projektergebnisse und für Trainings verantwortlich. In den Trainings schulen die Steinbeis-Experten zum Schutz und Umgang mit geistigem Eigentum und Risikoabschätzung, zu Geschäftsmodellen, Innovationsaudits sowie zur Strategieentwicklung und zur Verwertung von Technologien. In einem dritten Projekt – dem EU-Projekt CITyFiED – erarbeitet das SEZ mit den Partnern eine Strategie von der Planung bis zur Markteinführung, die es europäischen Städten ermöglichen soll, sich hin zu einer „Smart City“ zu entwickeln. Drei Stadtteile dienen als Demonstrationsgebiete: Laguna de Duero-Valladolid (Spanien), Soma (Türkei) und Lund (Schweden). Für elf sogenannte City Cluster werden Machbarkeitsstudien für die Replizierbarkeit der Maßnahmen erstellt und vierzig weitere Städte werden regelmäßig über die Projektergebnisse informiert. Die Partner von CITyFiED kommen aus der Forschung, Industrie, öffentlichen Verwaltung, Kommunikation und Geschäftsentwicklung. Die Verwertungsstrategie sieht vor, 100 neue Projekte in anderen Städten für die nächsten zehn Jahre mit ca. 500.000 Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden zu stimulieren. In Deutschland konnte das SEZ bereits die Stadt Ludwigshafen am Rhein für den „City Cluster“, die Metropolregion Rhein-Neckar und die Stadt Ludwigsburg als „Communities of Interest“ gewinnen.

Kontakt

Anette Mack (Public Relations), Charlotte Schlicke (Senior Project Manager Energietechnologien), Dr. Frederik Metzger (Project Manager Umwelttechnologien) und Dr. Aude Pélisson-Schecker (Project Manager Werkstoffe und Nanotechnologien) sind Mitarbeiter des Steinbeis- Europa-Zentrums. Mit Standorten in Stuttgart und Karlsruhe leistet das SEZ Hilfestellung bei der Antragstellung und Durchführung grenzüberschreitender Projekte, bei Partnersuche, Projektmanagement, Technologietransfer und bei der Entwicklung regionaler Innovationsstrategien.

Anette Mack (www.steinbeis-europa.de)
Charlotte Schlicke (
www.bricker-project.com)
Dr. Frederik Metzger (
www.r2cities.eu)
Dr. Aude Pelisson-Schecker (
www.cityfied.eu) 

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