Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

überall wo etwas bewegt werden muss, kann die elektrische Antriebstechnik eingesetzt werden. In der modernen elektrischen Antriebstechnik werden mit leistungselektronischen Schaltungen elektrische Maschinen so gespeist, dass der angetriebene Prozess mit der gewünschten Drehzahl oder dem erforderlichen Drehmoment betrieben wird. Eine effiziente und leistungsfähige Antriebstechnik ermöglicht so in vielen Industriefeldern eine Steigerung der Energie- und Ressourceneffizienz. Dies macht die elektrische Antriebstechnik zu einer wichtigen Querschnittstechnologie für die europäische Wirtschaft.

In der Wertschöpfungskette der elektrischen Antriebstechnik sind in Deutschland sowohl große Unternehmen als auch viele kleine und mittelständische Unternehmen tätig. Zu deren Kernaufgaben gehören die Herstellung von speziellen Materialien und Komponenten bis hin zur Realisierung komplexer Systeme. Die elektrische Antriebstechnik selbst stellt ein umfangreiches Fachgebiet der Ingenieurwissenschaften dar, deren Anwendung erfordert häufig vertiefte Applikationskenntnisse. Da diese Kompetenzen bei den Herstellern der Antriebskomponenten, den projektierenden Firmen sowie den Betreibern der Anlagen nicht immer intern zur Verfügung stehen, unterstützen Steinbeis-Experten aus dem Verbund flexibel bei Bedarf mit der notwendigen Expertise in Projekten.

In Richtlinien der Europäischen Union werden für energieverbrauchsrelevante Produkte Klassifizierungen der Energieeffizienz verlangt, um Anwendern eine Orientierungshilfe zu geben und die Herstellung und den Vertrieb energieeffizienter Produkte zu forcieren. In der Industrie ist jeder Betreiber von Anlagen mit elektrischen Antrieben bedingt durch die langen Betriebs- und Standzeiten sowie die hohen Energiekosten aus Eigeninteresse bemüht, energieeffiziente Antriebskonzepte einzusetzen. Denn bei den kumulierten Gesamtkosten dieser Anlagen überschreiten die Energiekosten häufig schon nach kurzer Betriebszeit die Anschaffungskosten. Die Konzipierung von neuen oder auch die Optimierung von bereits bestehenden Antrieben erfordern aber detailliertere Untersuchungen als es mit den Energieeffizienzklassen alleine möglich ist, um eine wirtschaftlich und technisch sinnvolle Entscheidung zu treffen.

Ein Wissens- und Technologietransfer in die unterschiedlichen Bereiche der Energie- und Ressourceneffizienz entlastet nicht nur unsere Umwelt sondern stärkt auch die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland. Ich wünsche Ihnen beim Lesen der aktuellen Ausgabe des Transfermagazins viele interessante Einblicke in die Projekte, Dienstleistungen und Produkte des Steinbeis-Verbundes.

Ihr

Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Johannes Teigelkötter lehrt und forscht an der Hochschule Aschaffenburg und leitet das Steinbeis-Transferzentrum Energieeffiziente Leistungselektronik für elektrische Antriebe und Speicher. Gemeinsam mit dem Projektpartner Hottinger Baldwin Messtechnik GmbH in Darmstadt erhielten Johannes Teigelkötter und sein Team den Transferpreis 2015 der Steinbeis- Stiftung – Löhn-Preis für ihr Projekt auf dem Gebiet der Rohdatenanalyse und präzisen Effizienzmessung an elektrischen Antrieben.

Ihr Kontakt zu Johannes Teigelkötter: johannes.teigelkoetter@stw.de

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