Korruption im Gesundheitswesen war dieses Jahr ein Thema der politischen Debatte und mündete in einem Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur Bekämpfung dieser Ausprägung von Korruption. Die School of Governance, Risk & Compliance (School GRC) an der Steinbeis-Hochschule Berlin (SHB) nahm die Lücken und Risiken der aktuellen Praktiken im Gesundheitssystem zum Anlass, einen Zertifikatslehrgang zu konzipieren, der explizit auf die Belange der Gesundheitsbranche ausgelegt ist. Der nächste Lehrgang startet im Frühjahr 2016.
Vom 29.02. – 02.03. und am 14./15.03.2016 wird an nur fünf Präsenztagen über Themen wie Antikorruption und gesetzliche Zuwendungsverbote, Compliance im Krankenhaus, pharmazeutische Selbstkontrolle, Fehlverhaltensbekämpfung sowie interne Ermittlungen und Compliance ein kompakter Einstieg in die Thematik vermittelt. Entwickelt wurde der Lehrgang unter der fachlichen Verantwortung des Juristen Dr. Daniel Geiger, der lange Jahre in der Pharmabranche tätig war, bevor er sich als Rechtsanwalt auf Medizinrecht spezialisierte. Der Zertifikatslehrgang richtet sich an Fach- und Führungskräfte aus pharmazeutischen Unternehmen, Unternehmen der Medizinproduktindustrie, Krankenhäusern, Medizinischen Versorgungszentren und Rehakliniken sowie Krankenkassen, Krankenversicherungen, Ärztekammern und Fachärzteverbänden. Zu den Absolventen des letzten Zertifikatslehrgangs gehörte die Juristin Sandra Kuwatsch, die seit 2012 Leiterin des Bereiches Personal und Recht am Universitätsklinikum Leipzig ist und die Schlüsselfunktion der Compliance-Beauftragten für das Unternehmen inne hat. „Der HCOZertifikatslehrgang ist für mich die ideale Grundlage, um meine Aufgabe als Compliance- Beauftragte bestmöglich aufund auszubauen. Die Dozenten aus den verschiedenen Bereichen waren hervorragend ausgewählt und haben mir rechtliche Aspekte gepaart mit praktischen Hinweisen zu Ermittlungsgrundsätzen optimal vermittelt.“
Zum Abschluss haben die Teilnehmer die Möglichkeit, eine Prüfung abzulegen und damit das Hochschulzertifikat der Steinbeis-Hochschule Berlin zu erhalten, das für den „Certified Compliance Expert Healthcare (CCE-HC)“ sowie für den MBA in der Spezialisierung Compliance und Wirtschaftskriminalität anerkannt werden kann.
Trotz hohem Erneuerbare Energien-Anteil in ihrer nationalen Energiematrix, hat Costa Rica mit weiter steigenden Energiepreisen zu kämpfen. Allein in den letzten zehn Jahren haben sich die Elektrizitätspreise mehr als verdoppelt. Gleichzeitig geben die lokalen Industrievertreter die Energiepreise als wichtigsten Faktor für die Einschränkung ihrer Wettbewerbsfähigkeit an. In Zusammenarbeit mit den lokalen Universitäten, dem Umwelt- und Energieministerium, den Stromanbietern, Anbietern von Technologielösungen, der costa-ricanischen Industriekammer CICR sowie Experten der deutschen Entwicklungszusammenarbeit konnte eine Antwort auf die hohe Nachfrage nach effizientem Energie-Know-how gefunden werden: Der „Administrador de la Energía“ ist eine gemeinsame Initiative der CICR, des regionalen Energieprogramms 4E der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH und des Steinbeis-Transfer-Instituts kompetenz institut unisono an der Steinbeis-Hochschule Berlin.
Mit mehr als 50 Referenten aus 40 privaten und öffentlichen Institutionen wurden lokale Experten für die 120 Stunden umfassende Weiterbildung gefunden. Neben rein technischen Themen werden insbesondere die Machbarkeit von Energieeffizienz- und Erneuerbare Energien-Projekten sowie lokale Gesetzgebung und Qualitätsnormen behandelt. Um den Lehrgang erfolgreich zu bestehen, müssen die Teilnehmer ihre Kenntnisse in einer praktischen Arbeit direkt anwenden und den anderen Teilnehmern vorstellen. Die theoretischen Module werden um Workshops, Podiumsdiskussionen sowie Exkursionen ergänzt. Das Programm ist so erfolgreich, dass es seit letztem Jahr auch in Honduras gemeinsam mit der dortigen Industriekammer sowie seit diesem Jahr in Guatemala mit der „Cámara de Industrias de Guatemala“ angeboten wird.
„Das Steinbeis-Zertifikat hilft uns, die verschiedenen Initiativen in Zentralamerika zu homogenisieren und die Qualität der Weiterbildung zu steigern sowie vergleichbar zu machen”, bestätigt Rodrigo Jimenez, Leiter der Weiterbildungsabteilung der CICR. Die direkte Arbeit mit der Industrie ist essentiell, um die nötigen Einsparungen im Energieverbrauch zu erreichen. Seit 2015 bietet die CICR das erste Spezialisierungsprogramm zum Thema Beleuchtung an. Mit mehr als 35 Teilnehmern ist die 60-stündige Weiterbildung ein voller Erfolg und antwortet direkt auf die hohe Nachfrage der costa-ricanischen Industrie nach mehr Expertise. Dank der gemeinsamen Initiative der Kammer und der Steinbeis-Hochschule Berlin, das Programm auch mit Hochschulzertifikat anzubieten, stieg die Attraktivität der Weiterbildung für die Industrie weiter.
Start für die nächste 120-stündige Weiterbildung zum „Administrador de la Energía“ ist im April 2016, der nächste Durchgang der 60-stündigen Weiterbildung zum „Especialista en Iluminación y Eficiencia Energética“ ist für Juli 2016 in Costa Rica geplant.
Peter Schust, Claus-Bernhardt Johst
Steinbeis-Transfer-Institut kompetenz institut unisono (Ulm)
Die Deutsche Telekom AG fördert das lebenslange Lernen ihrer Mitarbeiter durch Kooperationen mit verschiedenen Hochschulen. Die School of Management and Technology (SMT) an der Steinbeis- Hochschule Berlin (SHB) ist seit 2015 neuer Kooperationspartner der Deutschen Telekom AG beim Angebot berufsintegrierter Masterstudiengänge. Im Rahmen der Kooperation werden der Master of Science in Controlling & Consulting und der Master of Business Engineering angeboten. Den Kern eines jeden Masterstudiengangs nach dem Projekt-Kompetenz-Modell (PKS) bildet ein Projekt bei der Deutschen Telekom oder einem ihrer Tochterunternehmen.
Dabei ist der Fokus auf den Transfer und die gezielte Anwendung des Erlernten in die Praxis gerichtet. Da das erlernte Wissen unmittelbar in die Projektarbeit des innovativen Praxisprojekts integriert wird, ist eine wissenschaftlich fundierte, praxis- und ergebnisorientierte Realisierung des Projektes gewährleistet.
„Den Unternehmen bieten wir mit dem PKS ein wertvolles Tool für den Wettbewerb um die besten Köpfe und den Kampf gegen den Fachkräftemangel an. Die Kombination aus Studium und praxisrelevantem Projekt dient sowohl der Rekrutierung neuer Mitarbeiter als auch der Mitarbeiterbindung. Studierende haben somit die Möglichkeit, den Masterabschluss zu erlangen und dabei erste Berufserfahrung zu sammeln und müssen durch den modularen Aufbau keine Auszeit vom Beruf nehmen“, erklärt Dr. Walter Beck, Geschäftsführer des Steinbeis Center of Management and Technology.
Der Master of Business Engineering (MBE), der Gründungsstudiengang der SHB, verbindet wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse mit technologischen Themen. Die Studierenden werden somit ideal auf das Spannungsfeld zwischen Technologie und Wirtschaft vorbereitet. Der Master of Science in Controlling & Consulting (MCC) rüstet die Studierenden mit Beratungswerkzeugen und -kompetenzen aus. Die fundierte Ausbildung unter anderem in den Themenbereichen führungsorientiertes Rechnungswesen, Planung und Kontrolle sowie internationale Rechnungslegung werden dabei den steigenden Anforderungen an Controller und Unternehmensberater gerecht. Im Herbst starteten die ersten Studierenden der Masterkooperation ihr Studium.
Auch in der Bauindustrie steht und fällt der Erfolg mit der Qualifikation der Führungskräfte. Gerade mittelständische Bauunternehmen sind angesichts der Arbeitsmarktlage gezwungen, mit eigenen Weiterbildungsanstrengungen den Fachkräftenachwuchs in den eigenen Reihen so zu fördern, dass eine nachhaltige Qualität sichergestellt ist. Die weisenburger bau GmbH in Rastatt hat mit dem Steinbeis-Transferzentrum Standortmanagement und Unternehmensentwicklung eine Weiterbildung entwickelt, um ihre Bauleiter auf den aktuellen Anforderungsstand zu bringen und zu halten.
Auch weil Bauen aufgrund der gestiegenen Anforderungen immer komplexer geworden ist und nur solche Unternehmen wettbewerbsfähig sind, die auf dem aktuellen Stand sind, qualifiziert und zertifiziert weisenburger bau Nachwuchskräfte in einem berufsbegleitenden Studium von vier Semestern zum „geprüften Bauleiter (Steinbeis)“. Die betriebsinterne Weiterbildung findet an der weisenburger Akademie statt. Ein praxisgerechtes Curriculum mit zu erreichenden 120 Credits sowie kompetente externe und weisenburger-interne Dozenten garantieren eine Weiterbildung auf den neuesten Stand des Wissens.
Themenkomplexe des Studiums sind unter anderem die weisenburger Philosophie, die Persönlichkeit des Bau- und Projektleiters sowie Grundlagen des schlüsselfertigen Bauens. Die Bausteine sind modular aufgebaut und bestehen aus einer klaren Zielformulierung basierend auf den weisenburger-Leitgedanken, den zu erwerbenden Kompetenzen und Inhalten und den konkreten Aufgaben der Bauleiter. Neben den rein fachlichen Aspekten kommen auch die Entwicklung der Führungspersönlichkeit und der Teamfähigkeit nicht zu kurz. weisenburger zertifiziert auf diese Weise zusammen mit Steinbeis jährlich 40 bis 50 Führungskräfte.
Seit inzwischen fünf Jahren unterhält das Steinbeis Center of Management and Technology (SCMT) eine enge Partnerschaft mit der Tokyo University of Agriculture and Technology (TUAT). Im September war dies Anlass für einen zweitägigen Besuch einer zehnköpfigen japanischen Delegation in Stuttgart. Durch diesen Austausch wollen die TUAT und das SCMT die langjährige Zusammenarbeit weiter ausbauen.
Die Delegation unter Leitung von Professor Chiba und Professor Akisawa bekam in einem Innovationsseminar mit Prof. Dr. Gunter Herr, Professor an der Steinbeis-Hochschule Berlin und Leiter der WOIS Innovation School, Einblicke in den „Steinbeis Way of Education“, das Projekt-Kompetenz- Studium (PKS) der Steinbeis-Hochschule Berlin.
Im Fokus standen der PKS-Ansatz und die damit verbundene Anwendung von Modellen und Methoden sowie deren Übertragung auf Projekte im europäischen Umfeld. Elementar war hierbei der Transfer des Inhalts auf Aufgaben im Unternehmensalltag, der den zukünftigen Führungskräften aus Japan neue Sichtweisen eröffnete. Ebenso wurden Besonderheiten der europäischen Kultur, Elemente eines Markteintritts in Deutschland sowie bei Kooperationsvorhaben mit deutschen Unternehmen vorgestellt und in Fallstudien herausgearbeitet. Kultureller Abschluss des Aufenthalts der japanischen Gäste war ein gemeinsames Abendessen mit schwäbischer Küche und der Übergabe der Teilnehmerzertifikate.
Bereits seit der Durchführung des ersten Studiengangs an der SHB im Jahr 1998 wird der Studiengang zum Master of Business Engineering mit Auslandsaufenthalten in Japan angeboten. Die internationale Ausrichtung mit klarem Bezug zu lokalen Rahmenbedingungen der Wirtschaft ist das Erfolgsrezept der PKS-Programme am SCMT. Die intensive Zusammenarbeit ermöglicht einen realistischen Einblick in das wirtschaftliche und kulturelle Handeln und reicht somit weit über die reine Lehre hinaus. Die Nähe zum japanischen Markt und die professionelle partnerschaftliche Zusammenarbeit ist auch Sachihiki Kobori zu verdanken, der sich als Präsident von Steinbeis Japan Inc. bereits seit 1999 maßgeblich für diesen Transfer engagiert.
Emotionen bewegen Menschen. Sie lassen zweifeln, aber auch hoffen und halten Menschen zusammen. Und nahezu alles, was Menschen tun, tun sie um bestimmte Emotionen zu erleben oder zu vermeiden. Die Fähigkeit mit ihnen umzugehen – mit den eigenen und mit denen der Mitmenschen – hat großen Einfluss darauf, ob man Glück, Gesundheit und Erfolg im Leben findet. Und genau dies ist der Kern der emotionalen Intelligenz: Die Fähigkeit eigene und fremde Gefühle richtig wahrzunehmen, zu verstehen und positiv zu beeinflussen. In Kooperation mit der Eilert-Akademie für emotionale Intelligenz bietet das Steinbeis-Transfer-Institut kompetenz institut unisono an der Steinbeis-Hochschule Berlin einen modularen Hochschul-Zertifikatslehrgang zum „Trainer für emotionale Intelligenz (SHB)“ an.
Emotionale Intelligenz ist das Fundament dafür, sich selbst und andere besser zu verstehen. Man könnte die emotionale Intelligenz als eine Art Meta-Fähigkeit bezeichnen, von der es abhängt, wie man seine übrigen Fähigkeiten einsetzt. Durch sie gelingt es, das eigene Potential zu entfalten. Doch mit emotionaler Intelligenz wird man nicht geboren, sie muss sich entwickeln.
Im Steinbeis-Lehrgang lernen die Teilnehmer, wie sie sowohl in Einzelcoachings als auch in Gruppentrainings emotionale Intelligenz fördern und mögliche Blockaden lösen. Modular bedeutet, dass jeder Teilnehmer durch ein Seminar-Bausteinsystem sein Lerntempo selbst bestimmt. Es sind auch Teilabschlüsse zum „Emotionscoach (SHB)“ und zum „Mimik- Analyst nach Eilert (SHB)“ möglich.
Das Hochschulzertifikat „Trainer für emotionale Intelligenz (SHB)“ ermöglicht es den Teilnehmern neben einer fundierten und praxisnahen Ausbildung im Bereich der emotionalen Intelligenz auch die wissenschaftliche Basis und nachhaltige Qualität ihrer Kompetenz nach außen sichtbar nachzuweisen. Da der Seminar- und Coachingmarkt für den Verbraucher durch die Fülle der Angebote mittlerweile unüberschaubar geworden ist, stellt dies einen entscheidenden Erfolgsfaktor für jeden Trainer und Coach dar.
Gudrun Jürß, Dirk W. Eilert
Steinbeis-Transfer-Institut kompetenz institut unisono (Ulm)