Softskills helfen auch beim Helfen

Steinbeis-Experten begleiten in der Krisenarbeit

Internationale Partnerschaften und die Erschließung von Märkten auf allen Kontinenten werden immer mehr zum Standard im Bereich wirtschaftlichen Denkens und Handelns. Dabei ist neben der Innovation der Produkte und Dienstleistungen sowie der Fachkompetenz das Verstehen um die Kultur, Sitten und Gebräuche ebenso wichtig, um Partnerschaften auf- und auszubauen. Dies gilt nicht nur im wirtschaftlichen Bereich, sondern auch im humanitären Bereich und der Katastrophenhilfe. Das Steinbeis-Beratungszentrum Safety & Security Training (S&S T) ist in der Vorbereitung und dem Training sowie der Begleitung als Ansprechpartner während Einsätzen, Missionen und Projekten aktiv.

Aktuell zeigt sich deutlich, wie dynamisch und instabil die Sicherheitslage und damit wie hoch das Risikopotential in zahlreichen Regionen der BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) ist. Auslöser von Gefahren sind zum einen vom Menschen verursachte Krisen, zum anderen Naturgewalten, die als Naturkatastrophen, wie auch als Krankheiten das Leben akut gefährden. Wohl auch durch den Klimawandel bedingt, ist künftig von einer Zunahme der Naturkatastrophen und Naturereignisse auszugehen.

Als Mitglied des ersten Medical Emergency Response Teams der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. nahm Maik Schiefer, stellvertretender Leiter des Steinbeis-Beratungszentrums, an dem Soforthilfeeinsatz auf den vom Taifun Haiyan verwüsteten Philippinen teil. Einer der Schwerpunkte des Einsatzes war die Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung. „Gerade bei der Akutunterstützung, sei es durch Naturkatastrophen oder ähnliches bedingt, sind es weniger die Einreisemodalitäten wie Zoll und Visa, die auf den ersten Blick Probleme bereiten, da es gerade in diesen Zeiten vor allem als Hilfsorganisation recht einfach ist, in das Land einzureisen. Problematischer ist die Ausreise“, erläutert Maik Schiefer, stellvertretender Leiter des Beratungszentrums, der während des Projekts auf den Philippinen vor Ort war. Vor allem, wenn bei der Einreise kein Zollpersonal vorhanden ist, das die eingeführten Gegenstände bescheinigt, gibt es immer wieder Probleme diese auszuführen. Ein Grund mehr, Maschinen oder Generatoren häufig im Krisenland zurück zu lassen.

Innerhalb des Landes ist es wesentlich, die Bräuche und Regeln zu kennen und zu beachten – nicht nur als Hilfe beim Kontaktaufbau, sondern als ein erster Schritt die persönliche Sicherheitslage deutlich zu verbessern. Dies ist Teil des Sicherheitsplanes, der auch die Planung von Übernachtungen, den Umgang mit Geld und das persönliche Erscheinungsbild berücksichtigt. Von zentraler Bedeutung ist, den Kontakt zur Organisation im Heimatland zu halten und mögliche Zwischenfälle zu berichten, um im Notfall die Evakuierung oder Flucht planen zu können. „Wer diese Punkte nicht beachtet, der handelt fahrlässig”, betont Maik Schiefer. Der Einsatz des Steinbeis-Beratungszentrums auf den Philippinen war sehr erfolgreich und hat gezeigt, dass eine gründliche Vorplanung, sowie ein gutes Training sehr effektiv helfen Fehler zu vermeiden, bei denen oft keine zweite Chance mehr besteht. „Dynamische Veränderungen und Eskalationen erlauben in der jeweiligen Situation oft nur, vorher eingespielte und geplante Abläufe zu meistern. Dies liegt auch an dem erhöhten Adrenalinspiegel, der ein klares Denken oft verhindert“, macht Mirko Sicksch, Leiter des Beratungszentrums, deutlich. Es sind somit die Soft Skills wie Regeln, Bräuche und Sitten und die bewusste Sicherheitsplanung, die neben dem fachlichen Know-how wesentlich sind, um in Krisenregionen agieren zu können.

Kontakt

Mirko Sicksch, Maik Schiefer
Steinbeis-Beratungszentrum Safety & Security Training (S&S T) (Bad Oeynhausen)
Mirko.Sicksch@stw.de

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