Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,

Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sind Innovationstreiber in allen Wirtschaftsbereichen und als Schlüsseltechnologie entscheidend für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

Auch im Maschinenbau sind IKT-basierte Leistungen unumgänglich. Der Maschinenbau-Markt unterliegt einem Wandel: Hochproduktive Maschinen und Anlagen anzubieten reicht nicht mehr aus, Kunden verlangen heute nach einem Mehrwert in Form von produktbegleitenden Dienstleistungen. Ohne intelligente Antriebs- und Steuerungstechnik ist es kaum möglich, Maschinen bzw. Anlagen auf dem Markt zu platzieren. Der Zwang zur Produktivitätssteigerung zwingt dazu, Maschinensysteme zu entwickeln, die innovative Automatisierungslösungen darstellen, und das bezieht sich nicht nur auf Serienmaschinen, sondern trifft auch auf den Sondermaschinenbau zu. Die Leistungen des Maschinenbauers sind mit der Auslieferung der Anlage und Inbetriebnahme beim Auftraggeber nicht beendet, die hochentwickelte Beziehung zwischen Kunde und Auftraggeber erfordert eine Betreuung während der Nutzung. Der Schlüssel dazu sind IKT-basierte Leistungen.

Das 1991 gegründete Steinbeis-Transferzentrum Antriebs- und Handhabungstechnik hat sich in den vergangenen Jahren zum Komplettanbieter im Bereich des Sondermaschinenbaus entwickelt: Von der Entwicklung über die Konstruktion einschließlich der Entwicklung und Fertigung der Steuerung und Anlage bis hin zur Inbetriebnahme beim Kunden sowie der weiteren Betreuung während der Nutzung. Dies wäre ohne innovative Konstruktions- und Berechnungstools nicht möglich. Diese Tools haben einen Quantensprung hinsichtlich Entwicklungszeit und Entwicklungsqualität ermöglicht. Auch die Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte haben sich in dieser Zeit verändert: Vor 20 Jahren stand die Entwicklung und Herstellung von Didaktikmodulen für hydraulische bzw. pneumatische Steuerungen sowie in einfachen Zuführ- und Handhabungseinrichtungen für Verarbeitungsmaschinen im Mittelpunkt. Heute sind insbesondere Forschungsleistungen in der Entwicklung neuer Technologien und in der Fertigung der dazugehörigen Maschinentechnik gefragt sowie die Einbindung des Anlagenvolumens in die betrieblichen Softwaresysteme bis hin zur Ferndiagnose und Systemüberwachung. Mit der von uns angebotenen Leistungsbreite haben wir uns zu einem stabilen und zuverlässigen Entwicklungspartner für die mittelständige Industrie entwickelt.

Die Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnik wird weiter rasant steigen. Die zukünftigen Trends dieser Technologien im Maschinenbau sehe ich insbesondere darin, dass mit der Neuentwicklung innovativer intelligenter Werkstoffe und Sensorsysteme und der damit einhergehenden Miniaturisierung der Elektronik neue Sensor-Aktuator-Systeme entstehen werden, mit denen es möglich wird, bisher nicht zugängige Prozesse einer Lösung zuzuführen. Ebenfalls erwarte ich überführbare Ergebnisse der Nanowissenschaften, die eine Herausforderung für die IKT-Entwicklung darstellen. Darüber hinaus sind die Problemfelder der Datensicherheit und Datenübertragung von ganz entscheidender Bedeutung. Dies bezieht sich auf die Verfahrenstechnik, die Medizintechnik bis hin zum Maschinenbau.

Welche Rolle und welchen Einfluss die Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Entwicklung verschiedener Wirtschaftsbereiche haben, erfahren Sie in der aktuellen Ausgabe der TRANSFER. Ich wünsche Ihnen eine interessante und spannende Lektüre!

Ihr
Professor Dr.-Ing. habil. Eberhard Köhler

Kontakt

Professor Dr.-Ing. habil. Eberhard Köhler ist Leiter des Steinbeis- Transferzentrums Antriebs- und Handhabungstechnik im Maschinenbau in Chemnitz. Im Jahr 2012 erhielt er einen Sonderpreis der Steinbeis-Stiftung für seine herausragenden Leistungen im Wissens- und Technologietransfer, 2010 waren sein Transferzentrum und der Projektpartner Siemens AG Generatorenwerk Preisträger des Transferpreises der Steinbeis-Stiftung. 2014 erhielt Eberhard Köhler den Seifriz-Preis.

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