Dem Erfolg entgegen geklettert

Entrepreneurship mal sportlich

Die beiden Gründer Markus Matt und Arne Sauer sind alte Hasen in ihrem Freizeitsport, dem Klettern und Bouldern, ganz neu sind sie hingegen im Geschäft der Boulderhallenbetreiber. Bereits vor drei Jahren kam die Idee auf, eine Boulderhalle in Freiburg zu eröffnen und das eigene Hobby zum Beruf zu machen. Doch noch bevor die Idee in die konkrete Umsetzung gehen konnte, traten zwei Mitbewerber auf den Plan, die bereits mitten in der Bauphase steckten. Gerade noch rechtzeitig wurde den Gründern bewusst, wie wichtig es ist, seinen Markt und den Wettbewerb im Auge zu behalten und professionelle Unterstützung zu haben. Mit der Hilfe des Steinbeis-Beraters Peter Becker sollte das ehrgeizige Vorhaben nun endlich in die Tat umgesetzt werden.

Mit viel Herzblut, Fachwissen und Branchenkenntnis wurde die Planung einer modernen Boulderhalle an einem anderen Standort angegangen: Die beiden Gründer hatten schon seit einiger Zeit ein geeignetes Objekt in Grenzach-Wyhlen, einer Gemeinde im äußersten Südwesten Deutschlands, im Auge. Das neue Objekt war auch schon von den Mitbewerbern entdeckt worden und jetzt galt es, wenigstens dieses Mal in die „pole position“ zu kommen.

Dazu musste aber zuerst ein umfangreiches Finanzierungspaket geschnürt und auf den Weg gebracht werden. Um diesen finanziellen Kraftakt zu meistern, war die Einbindung unterschiedlicher Geldgeber und Finanzierungskomponenten erforderlich: Eigenkapital, privates Risikokapital (Business-Angel), KfW Nachrangkapital und Gründerkredit, Hausbanken Kreditlinie sowie Bürgschaftsbank. Dabei war für die beiden Jungunternehmer die frühzeitige Unterstützung durch einen Privatinvestor aus dem eigenen Umfeld von großem Vorteil. Damit aber auch alle Geldgeber von dem Vorhaben der beiden überzeugt werden konnten, bedurfte es im ersten Schritt einer sorgfältigen Aufbereitung des in Ansätzen bereits vorliegenden Businessplans und in einem weiteren Schritt gründlicher Überlegungen über die Ausgestaltung der Beteiligungs- und Haftungsverhältnisse. Dieser Prozess mit vielen Beteiligten und zahlreichen Diskussionen stand stets unter dem Damoklesschwert, die Finanzierung rechtzeitig in trockenen Tüchern zu haben, bevor nicht ein anderer den Mietvertrag für die ausgesuchte Kletterhalle unterschreibt. Und da es ja zu diesem Zeitpunkt noch keine Kletterhalle war, wurde auch der Hallenbauer ungeduldig, um endlich mit Planung und Innenausbau beginnen zu können. Bei einem solchen Projekt ist die minutiöse Planung und Einhaltung der einzelnen Arbeitsschritte, von der Vorbereitungsphase bis zur Eröffnung, von entscheidender Bedeutung. Denn schon in der Vorbereitungsphase fallen nicht unerhebliche Kosten an, die noch nicht durch laufende Einnahmen gedeckt werden können.

Anfang September dieses Jahres war es nun endlich so weit – die Eröffnung von „LÖbloc – DIE Boulderhalle“ in Grenzach-Wyhlen. Diese ist so konzipiert, dass sie die Boulderszene mit einem breitgefächerten Publikum vereinen und damit das Potenzial des Boulderns zum Breitensport ausschöpfen kann. Bouldern, das Klettern an Felsbrocken, galt ursprünglich vor allem als Techniktraining für das Sportklettern, hat sich inzwischen zu einer eigenständigen Variante des Kletterns und zu einem großen, anhaltenden Trend im Klettersport entwickelt. Eine moderne Boulderhalle muss daher eine möglichst breite Kundenpalette ansprechen und bedienen. Sie muss gleichzeitig Sportstätte und Treffpunkt sein. Die angebotenen Getränke und Snacks sowie die Ausrüstungsgegenstände und Accessoires im Shop bieten zudem den Gründern eine wichtige zusätzliche Einnahmequelle.

Ziel der beiden Gründer ist es, mit LÖbloc einen Treffpunkt der sportlich Begeisterten für das Dreiländereck zu schaffen. Mit den geplanten Workshops und Einführungskursen sollen auch diejenigen für die Trendsportart begeistert werden, die bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Bouldern hatten.

Kontakt

Peter Becker ist Mitarbeiter im Steinbeis-Beratungszentrum Existenzgründung. Zu den Schwerpunktthemen des Steinbeis- Unternehmens gehören Beratung und Coachings in der Vorgründungsphase: Kompaktberatung bis zu acht Stunden und Intensivberatungen bis zu max. zehn Tagen Umfang. Themenbereiche umfassen Gründerpersönlichkeit, KODE-Analyse, Kompetenz- und Anforderungsprofil sowie Gründungsmotive.

Peter Becker
Steinbeis-Beratungszentrum Existenzgründung (Projektbüro Freiburg)
su1635@stw.de

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