Wissenschaft und Wirtschaft unter einem Dach

Eröffnung des Steinbeis-Hauses Karlsruhe

Technologietransfer, das heißt Partner aus Wissenschaft und Unternehmen zusammen zu bringen und anwendungsorientierte Forschung in vermarktbare Produkte umzusetzen. Dass das funktioniert, zeigte eindrucksvoll der Steinbeis Transfertag im Juni in Karlsruhe, in dessen Rahmen das Steinbeis-Haus auf dem Campus der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft eröffnet wurde. Das Gebäude stellt ein landesweit einmaliges Modellprojekt dar. Es bündelt die Kräfte der Partner im Wissens- und Technologietransfer unter einem Dach und unterstützt so ganz wesentlich auf dem Weg von der Forschung hin zur Anwendung. Das Gebäude mit rund 5.500 qm Nutzfläche bietet Raum für Wissenschaftler der Hochschule Karlsruhe, Steinbeis wie auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU).

Die Hochschule Karlsruhe und Steinbeis arbeiten seit vielen Jahren erfolgreich im Wissens- und Technologietransfer zusammen. Nach der Gründung der gemeinsamen Steinbeis Transferzentren GmbH an der Hochschule Karlsruhe 2008 ist nun mit dem Bau des Steinbeis-Hauses ein weiterer Meilenstein erreicht. „Damit Wissenschaft erfolgreich zur Lösung unserer Probleme beitragen kann, muss sie zur Anwendung kommen. Der Weg von der Theorie zur Praxis ist aber alles andere als trivial. Ich wünsche mir das Steinbeis-Haus als einen Ort, an dem sichtbar wird, wie es aussehen kann, wenn Forschung und Anwendung gleichberechtigt aufeinander treffen.“ so Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg bei der Eröffnung des Hauses. Neben ihr konnten Steinbeis und die Hochschule auch Bürgermeister Klaus Stapf als Vertreter der Stadt Karlsruhe sowie zahlreiche Gäste aus den Hochschulen im Land sowie aus Wirtschaft und Politik begrüßen.

Im Mittelpunkt des Eröffnungstages stand der Transfer aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln: Nach der offiziellen Eröffnung stand das Haus den zahlreichen Besuchern offen für Einblicke und Rundgänge. „Markterfolg und Wettbewerbsfähigkeit brauchen mutiges Unternehmertum, kompetente Köpfe sowie effektiven und effizienten Transfer: Steinbeis und die Hochschule Karlsruhe forcieren das seit den Anfängen der Steinbeis-Stiftung gemeinsam. Umso mehr freuen wir uns, dass wir mit dem Steinbeis-Haus diese Zusammenarbeit weiter intensivieren können“, erläuterte Prof. Dr. Michael Auer, Vorstandsvorsitzender des Steinbeis-Verbunds.

Das fünfgeschossige Gebäude beherbergt neben Räumen für Wissenschaftler und KMU auch Labore, einen Seminarraum, Gastronomie sowie das gesamte Institute of Materials and Processes (IMP), eines der beiden zentralen Forschungsinstitute der Hochschule Karlsruhe. Der hochmoderne Maschinenpark in der Maschinenhalle im Erdgeschoss des Hauses bildet alle gängigen Fertigungsverfahren ab. Davon konnten sich die Besucher des Tages ein überzeugendes Bild machen: Die IMP-Experten boten in Führungen und Fachgesprächen Technik zum Anfassen sowie Seminare zu unterschiedlichen Bearbeitungsverfahren an. Prof. Dr. Karl-Heinz Meisel, Rektor der Hochschule Karlsruhe, betonte am Tag: „Die Hochschule Karlsruhe gehört in der Angewandten Forschung und im Technologietransfer, zwei der zentralen Aufgaben der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften gemäß Landeshochschulgesetz, zu den stärksten Hochschulen in Baden-Württemberg. Insbesondere im Technologietransfer können wir auf eine sehr erfolgreiche, langjährige Kooperation mit Steinbeis zurückblicken. Wir freuen uns, dass wir neben der engen organisatorischen Kooperation jetzt auch räumlich näher zusammenrücken.“

Ihre Türen öffneten auch die Labore der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Einrichtungen der Hochschule, die zwei Stockwerke des Hauses bezogen haben, sowie die cellent AG und die Harms & Wende GmbH & Co. KG, die das Haus als Mieter bereichern. Nachmittags traf Transfer auf Studium: Auf Einladung von Steinbeis konnten Studierende und Angehörige der Hochschule Karlsruhe in interaktiven Workshops zur innovativen Geschäftsmodellentwicklung oder in der Innovations- und Ideenwerkstatt Existenzgründungsideen durchspielen und mit der Methode des Design Thinking kreativ und interdisziplinär auf Innovationssuche gehen.

Wer gemeinsam arbeitet, sollte auch gemeinsam feiern. Nach dem vielfältigen Programm des Tages hatte Steinbeis am Abend Studierende, Mitarbeiter der Hochschule Karlsruhe und Mieter zum Barbecue eingeladen. Die überwältigende Resonanz und das Sitzfleisch ließen keinen Zweifel: Der Transfer beim Feiern funktioniert schon ausgezeichnet!

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