F&E kompakt

Solare Wärmenetze auf dem Vormarsch

Start des europäischen Vorhabens SDHp2m in neun europäischen Regionen

Das Horizon 2020-Vorhaben SDHp2m steht für „Solar District Heating“ (SDH) und Aktivitäten „from Policy to Market“ (p2m). Ziele des Projekts sind die Entwicklung, Verbesserung und Umsetzung von fortschrittlichen politischen und unterstützenden Maßnahmen für erneuerbare Wärmenetze, die innerhalb der dreijährigen Projektlaufzeit zu einer spürbaren Marktentwicklung führen. Das Steinbeis-Forschungszentrum Solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme koordiniert das Vorhaben.

In den drei Fokus-Regionen Thüringen, Steiermark und Rhône-Alpes nehmen die jeweiligen Landesbehörden als Projektpartner teil: Das ermöglicht die direkte Umsetzung von Maßnahmen und eine Entwicklung dieser drei Regionen als Vorbilder für andere Regionen. In den sechs Nachfolger-Regionen aus Bulgarien, Deutschland, Italien, Polen und Schweden sind die Landesbehörden durch Absichtserklärungen eingebunden. Die Teilnahme des europäischen und deutschen Fernwärmeverbandes gewährleistet eine gute Zusammenarbeit mit Fernwärmebetreibern in ganz Europa. „Die politischen und unterstützenden Instrumente des SDHp2m Projekts werden als Blaupause zur Entwicklung von solaren Wärmenetzen in anderen europäischen Regionen dienen“, erläutert Thomas Pauschinger, Projektkoordinator am Steinbeis-Forschungszentrum Solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme (Solites).

In jeder teilnehmenden Region entsteht eine beratende Akteursgruppe aus den Bereichen Markt und Politik, die Aktivitäten für die Marktentwicklung von solaren Wärmenetzen auf regionaler Ebene plant und durchführt. Dadurch werden die lokalen Rahmenbedingungen in der Planung berücksichtigt. Gleichzeitig bringen die internationalen Projektpartner Wissen und Erfahrung aus Vorreiterländern wie beispielsweise Dänemark in die Regionen.

Das Kick-off-Treffen des Projekts im Thüringischen Erfurt gab den Startschuss für eine intensive Kooperation zwischen den beteiligten EU-Regionen. Jede Region kann aus den Unterschieden in Politik und Rahmenbedingungen der anderen Regionen lernen, doch Gemeinsamkeiten wie schwache Vorschriften, Flächenverfügbarkeit und Finanzierung geben die Aufgaben für die nächsten drei Jahre vor.

Vorangegangene SDH-Vorhaben machten deutlich, dass für die Marktakteure Erfahrungen aus bereits realisierten Projekten und der direkte Kontakt mit anderen Marktakteuren wesentlich für eine erfolgreiche Zusammenarbeit sind. Daher werden Exkursionen zu SDH-Anlagen, internationaler Wissenstransfer und Veranstaltungen elementare Aktivitäten im Projekt sein. „Es wird wichtig sein, den Politikern und Marktakteuren in Thüringen zu zeigen, dass andere europäische Regionen SDH-Anlagen realisieren, um ihre Umweltschutz-Verpflichtungen zu erfüllen“, verdeutlicht Dr. Martin Gude, Leiter der Abteilung Energie und Klima des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz. Bereits am 21. und 22. September 2016 laden die Projektpartner zur 4. Internationalen SDH-Konferenz nach Billund in Dänemark ein. Weitere Informationen über solare Wärmenetze, das Vorhaben SDHp2m und die Konferenz finden sich auf www.solare-fernwärme.de.

„Dragon-STAR Plus“ treibt europäisch-chinesische Zusammenarbeit voran

EU-Projekt unterstützt den Policy-Dialog in Wissenschaft und Technologie

Die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technologie zwischen der EU und China ist wichtig, um globale Herausforderungen anzugehen. Im transnationalen EU-Projekt Dragon-STAR Plus arbeiten europäische und chinesische Beteiligte zusammen, es dient als Plattform zur Förderung der internationalen Kooperation, eines verbesserten Informationsaustauschs zu europäischen und chinesischen Fördermöglichkeiten sowie des Policy-Dialogs in Wissenschaft und Technologie. Das Steinbeis-Europa-Zentrum ist Partner des Projekts.

Globale Probleme gemeinsam angehen: Chinas Strategiewechsel hin zu einer starken öffentlichen Förderung von Forschung und Innovation macht das Land für die EU zu einem wichtigen Partner, um globale Herausforderungen zu adressieren, die eine enge und komplementäre Zusammenarbeit auf internationaler Ebene notwendig machen. Seit Anfang 2015 unterstützen zentrale europäische und chinesische Forschungs- und akademische Einrichtungen, Innovationsförderer, Ministerien und Förderagenturen diesen Prozess in Dragon-STAR Plus mit mehreren Maßnahmen:

  • Unterstützung der europäischen und chinesischen Forscher, um im Rahmen europäischer und chinesischer Förderprogramme zusammenzuarbeiten,
  • Bereitstellung einer Kooperationsplattform und von Werkzeugen für Policy-Entscheider, Franziska Bergmann Steinbeis-Europa-Zentrum (Karlsruhe) Franziska.Bergmann@stw.de | www.steinbeis-europa.de
  • Förderung der Kooperation zwischen Förderagenturen, um sich über gemeinsame Prioritätsthemen austauschen zu können.

Zur Förderung der Zusammenarbeit in Technologie und Innovation organisiert das Steinbeis-Europa-Zentrum am 8. Juli in Stuttgart eine europäisch- chinesische Kooperationsbörse, die sich den Themen IKT mit Bezug auf Industrie 4.0 und fortschrittliche Fertigungstechnologien widmet. Die Börse bietet die Möglichkeit, innovative chinesische Einrichtungen kennenzulernen, sich über die Rahmenbedingungen transnationaler Zusammenarbeit zu informieren und mehr über aktuelle Trends und Strategien der europäisch-chinesischen Kooperation im Bereich IKT zu erfahren. Infos zur Kooperationsbörse gibt es unter www.steinbeis-europa.de/event.1724.html.

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