Aktuell

Junge Wissenschaftler wissen, warum Management wichtig ist

Die ersten einer Reihe von Workshops im Rahmen des EU-FP6-Projektes TRAYSS PRIME wurden während der XII. Biotechnology Summer School der Universität Danzig und im Rahmen der GBM-Herbsttagung an der Universität Hamburg durchgeführt. Mehr als 50 junge internationale Wissenschaftler – unter ihnen Masterstudenten, Doktoranden und Professoren – nahmen an den praxisorientierten Vorlesungen teil.

„Das Konzept, jungen Wissenschaftlern Managementwissen zu vermitteln und ihnen so Werkzeuge in die Hand zu geben, funktioniert. Das Interesse und die Aussagen der Teilnehmer in den Diskussionen zeigen den Bedarf an Managementseminaren für junge Wissenschaftler“, resümiert Henner Willnow, Projektmanager von TRAYSS PRIME und Mitarbeiter im Steinbeis Team Nordost. TRAYSS PRIME (www.scanbalt.org/trayss) bietet für junge Forscher der Lebenswissenschaften Seminare in Projektmanagement, Innovations- und IP-Management sowie für die erfolgreiche Antragstellung in EU-FP7- Forschungsprogrammen an. Diese Seminare werden vom Steinbeis Team Nordost in Rostock, der Prosciencia Beratungs-GmbH und dem Biotechnologie-Netzwerk ScanBalt organisiert. Weitere Workshops werden in Kopenhagen und Berlin stattfinden, zudem wird 2008 eine Spring School organisiert.

Return on Competence für technische Fachkräfte

Der viel beklagte Ingenieurmangel in Deutschland, auch als Risikofaktor für die Leistungskraft der deutschen Industrie gehandelt, führt zu zahlreichen Abhilfemaßnahmen. Während viele Aktionsschritte ansetzen, Jugendliche für Technik zu begeistern, qualifizieren die Programme der ep-Akademie – einer Initiative des Steinbeis-Transferzentrums TQU Kompetenz im Unternehmen und der e-people-group zusammen mit der Steinbeis-Hochschule Berlin – Techniker, Ingenieure und Informatiker berufsbegleitend.

Neue Kenntnisse werden direkt umgesetzt, die Weiterentwicklung ist persönlich und im Unternehmen spürbar. Jede Qualifizierungsphase endet mit einer Prüfung. Als epengineer ® level I, level II und level III weisen die Absolventen klar umrissene Kenntnisse für weitergehende Aufgaben nach. Damit bietet die ep-Akademie ein innovatives Qualifizierungskonzept für technische Fachkräfte, die ihr Potenzial aufgrund mangelnder Kenntnisse bis dato nicht voll ausschöpfen können.

Die ep-Akademie bietet den Teilnehmern eine individuell auf die Person und ihre Aufgaben zugeschnittene Qualifizierungsmaßnahme, verbunden mit dem Titel epengineer® und Credit-Points für Bachelor- und MBA-Studiengänge an der Steinbeis-Hochschule Berlin. Wichtige Ausbildungsinhalte bilden betriebswirtschaftliches Know-how, Kommunikation, Management und spezifisches Fachwissen.

Zentrale Komponente der berufsbegleitenden Maßnahme ist der direkte Praxisbezug. Bereits vorab formulieren Fachvorgesetzte im Unternehmen gemeinsam mit der ep-Akademie eine Aufgabenstellung, die der Teilnehmer während des Qualifizierungsprogramms mithilfe der wachsenden Kenntnisse erfüllt. Die drei Sequenzen der Qualifizierung durch die ep-Akademie erweitern den Horizont klar strukturiert. Der epengineer® level I entwickelt spezifische Kompetenz in seinem Spezialgebiet – verbunden mit Kenntnissen in Prozess- und Projektmanagement, innovativen Technologien, Recht und Organisation. Einen wichtigen Baustein bildet die Schulung der Kommunikationsfähigkeit, insbesondere die der zielorientierten Gesprächsführung, Moderation und Präsentation.

Der epengineer® level II lernt, die Effektivität und Effizienz von Produkten und Dienstleistungen zu optimieren und seine Ideen praktisch umzusetzen. Er verfügt über Kontakte zu wichtigen externen Experten; seine Vorschläge überzeugen durch ausgereifte Technik und ihr Performance- Kosten-Verhältnis. Als angehende Führungskraft beschäftigt er sich unter anderem mit dem Führen von Teams, mit Changemanagement und Managementsystemen.

Der epengineer® level III führt Kompetenzzentren ziel- und mitarbeiterorientiert und erreicht so technologischen Vorsprung. Er generiert im Rahmen der Gesamtzusammenhänge übergreifende Lösungsansätze, entwickelt und realisiert innovative Ideen zur Optimierung des Added Value. Er identifiziert technologische Trends und Chancen, initiiert selbstständig Projekte zur Produktund Dienstleistungsinnovation. Dabei nützt er sein umfangreiches Netzwerk zu wichtigen internen und externen Experten und Forschungseinrichtungen.

Ob versierte Techniker mit Lust auf mehr, ob junge oder ältere, ambitionierte Ingenieure: die Teilnehmer profitieren von Anfang an. Ebenso die Unternehmen: Die unternehmens- und aufgabenbezogene Entwicklung der Mitarbeiter steigert und verfeinert ihre Kernkompetenzen gezielt; gleichzeitig wächst die Mitarbeiterbindung.

Neben Effektivität steht Spaß am Lernen im Mittelpunkt der Konzepte der ep-Akademie. Schon die Umschreibung der drei Levels dokumentiert den hohen Motivationsanspruch: Level I präsentiert sich als K.I.S.S. („KEEPING SOLUTIONS STRAIGHT“) und damit als Einstieg, der neugierig macht. Level II bietet den weiterführenden K.I.C.K. („KEEPING COMPETENCE KEEN“). Level III schließlich entlässt den K.I.N.G. („KEEPING NETWORKS GROWING”) – ausgestattet mit allen Voraussetzungen für beruflichen Erfolg.

Kontakt

Tobias Bläsing
TQU my big apple GmbH Ulm

Know-how wirkungsvoll schützen

Durch Wirtschaftskriminalität und Know-how-Spionage gehen dem Mittelstand jedes Jahr Milliarden verloren. Lange Zeit hat das kaum ein Unternehmer bemerkt. Doch jetzt steht das Thema Know-how-Schutz ganz oben auf der Tagesordnung. Zwei Steinbeis-Unternehmen haben maßgeblich an einem Handbuch mitgewirkt, das Unternehmen und Forschern wirkungsvolle Schutzstrategien für ihr Know-how an die Hand gibt.

Das Thema Know-how-Schutz hat höchste politische Aufmerksamkeit erlangt. Nicht nur die Bundesregierung, auch der G8-Gipfel von Heiligendamm hat sich mit Produktpiraterie und dem Schutz geistigen Eigentums beschäftigt. Die Zahlen der OECD sind alarmierend: Der weltweite Umsatz mit gefälschten Produkten betrug nach einer aktuellen Studie aus Paris im Jahr 2005 etwa 200 Mrd. Euro. Darin ist nur der grenzüberschreitende Verkehr einbezogen. Einige Schätzungen gehen daher von bis zu 600 Mrd. Euro aus.

Die wirtschaftlichen Konsequenzen dieser Zahlen sind verheerend. Die Kopisten sind inzwischen auf praktisch allen technischen Gebieten und über ein riesiges Branchenspektrum hinweg aktiv. Das Bundesamt für Informationssicherheit prognostiziert eine besonders kritische Situation im Mittelstand. Hier wird die Bedrohungslage, aufgrund steigender Aktivität von internationalen Unternehmen und Informationsdiensten, immer prekärer. Hinzu kommt, dass die Unternehmer allenfalls eine abstrakte Gefahr einräumen, aber selten die tatsächliche Gefahr für ihr eigenes Unternehmen sehen. Fast jedes zweite mittelständische Unternehmen ist von wirtschaftskriminellen Aktivitäten, insbesondere von Informationsoder Know-how-Diebstahl, betroffen. Nach einer aktuellen Umfrage ist der Informationsverlust nach den typischen Vermögensdelikten wie Diebstahl, Unterschlagung, Untreue und Betrug das bedeutendste Risiko im Mittelstand.

Dabei ist die Gefährdung durch digitale Angriffe nur eine Möglichkeit, firmeneigenes Know-how zu verlieren. Forschungskooperationen, Personalfluktuation, Einbruch, Diebstahl und das gezielte Abhören vertraulicher Meetings sind weitere Wege, um an das gesuchte Know-how zu kommen. Dabei kann der Verlust von Know-how-sensitiven Daten zur Existenzgefährdung des Unternehmens führen.

Notwendig ist also der systematische Schutz des betrieblichen Know-hows – eine komplexe Herausforderung. Wertvolle Arbeitshilfen bietet das „Praxishandbuch Internationaler Know-how-Schutz“, das Prof. Dr. Alexander Wurzer, Direktor des Steinbeis- Transfer-Instituts Intellectual Property Management, und Dr. Lorenz Kaiser, Leiter der Hauptabteilung „Recht und Verträge“ der Fraunhofer Gesellschaft, herausgegeben haben. Frank Graage, Leiter des Steinbeis- Forschungszentrums Technologie-Management Nordost, ist Co-Autor des Handbuchs. Das Buch gibt einen umfassenden Überblick zu verschiedenen Aspekten des Know-how- Schutzes und betrachtet diese aus verschiedenen Branchen- und Länderperspektiven. Konkrete Maßnahmenübersichten runden das Handbuch ab. Das Praxishandbuch ist im Bundesanzeiger Verlag Köln erschienen.

Kontakt

Prof. Alexander J. Wurzer
Steinbeis-Transfer-Institut Intellectual Property Management (Berlin/München)

Frank Graage
Steinbeis-Forschungszentrum Technologie-Management Nordost (Rostock)
su0885@stw.de

Seite teilen