Forschung kompakt

Schlüssel zur Produktivitätssteuerung

Sondermaschinenentwicklung

Das Chemnitzer Steinbeis-Transferzentrum Antriebs- und Handhabungstechnik ist seit über 20 Jahren erfolgreich in der Forschung und Entwicklung von neuen Technologien, Verfahren und Sondermaschinen, insbesondere für den Maschinenbau, tätig. So wurde beispielsweise ein neuartiges, patentiertes Verfahren zur Herstellung von Transversalleitern in der Großgeneratorenfertigung entwickelt und als Sondermaschine erfolgreich in der Produktion eingesetzt.

Die Chemnitzer Experten sind bestrebt, den F&E-Prozess bis hin zur Prototypenfertigung insbesondere für KMU durchgängig zu betreiben und hierfür die KMU mit Fördermitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft über das ZIM-Förderprogramm zu unterstützen. Über diesen Weg wurde eine neue Abscheideeinrichtung für Funken und Partikel zur Minimierung der Zündenergie bei Schleifprozessen entwickelt und auf den Markt gebracht mit der es möglich wird, nachgeschaltete Filtereinheiten zu schützen und deren Standzeit erheblich zu verlängern. Neben der Produktivitätssteigerung des Bearbeitungsprozesses werden die Produktionskosten mit dieser Sondereinrichtung merklich reduziert.

Baggergut im Deichbau

EU-Projekt DredgDikes

Deichkonstruktionen schützen viele Millionen Menschen im südlichen Ostseeraum vor Hochwasser. Allein in Deutschland betragen die laufenden Kosten für Deichunterhaltung und -neubau bis 2014 50 Mio. Euro. In den nächsten 20 Jahren werden rund 15 Mio. Euro jährlich für den Küstenschutz eingeplant. Zur Sicherstellung der Schiffbarkeit fallen jährlich erhebliche Mengen an Baggergut an, das auf Grund der organischen Bestandteile zum Teil landseitig untergebracht werden muss. Seit Jahren gibt es Bestrebungen, Baggergut auch im Deichbau zu nutzen.

Das Steinbeis-Innovationszentrum Angewandte Landschaftsplanung in Rostock ist Partner in einem von der EU ko-finanzierten Projekt zum Thema Baggergut im Deichbau. Seit 2011 werden ökologische und vegetationskundliche Fragestellungen untersucht sowie die Qualität des verwendeten Baggergutes sichergestellt. Das sehr feinkörnige Baggergut aus Flussmündungen und Bodden Mecklenburg-Vorpommerns, das meist hohe organische Anteile aufweist, soll als Deckschicht für Deiche eingesetzt werden und den üblicherweise verwendeten Mergel ersetzen. In Vorbereitung des Deichbaus wurden aus ausgewählten Baggergutmaterialien Testfelder zur Untersuchung des Anwuchsverhaltens einer Grasansaat angelegt. Die ausgewählte Mischung soll die Erosionsstabilität der Deichabdeckung fördern. Auf dem im Sommer 2012 fertig gestellten Deich wird das Aufgehen der Saat, der Deckungsgrad und die Vitalität sowie die Anteile der Kultur- und Wildpflanzenvegetation überprüft, dokumentiert und bewertet. Die Ergebnisse werden in ein Handbuch zum richtigen Umgang mit Baggergut im Deichbau einfließen.

Kontakt

Dr. Michael Henneberg | Ricarda Neumann
Steinbeis-Innovationszentrum Angewandte Landschaftsplanung (Rostock)

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