Preisträger 2013

Unternehmerischer Visionär und Wegbereiter von Steinbeis

Die Jury des Löhn-Preises ehrt die herausragenden Leistungen und Verdienste von Prof. Dr. h. c. Lothar Späth als Mitbegründer und Wegbereiter von Steinbeis mit einem Sonderpreis. Vor 30 Jahren entwickelte er zusammen mit Johann Löhn voller Enthusiasmus sowie mit politischem und unternehmerischem Weitblick das Modell Steinbeis.

Lothar Späth war nach dem Abschluss seiner Ausbildung in der öffentlichen Verwaltung Beigeordneter für das Finanzwesen und Bürgermeister in Bietigheim-Bissingen. Viele Jahre engagierte er sich als Vorstandsmitglied und Geschäftsführer in Unternehmen der Bauträger- und Bauindustrie sowie als Mitglied verschiedener Aufsichts- und Beiräte. 1972 bis 1987 war Lothar Späth Vorsitzender der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg, von 1979 bis 1991 hatte er den Parteivorsitz der baden-württembergischen CDU inne und wurde im Anschluss zu deren Ehrenvorsitzendem ernannt. 1978 wurde Lothar Späth Innenminister und kurze Zeit später Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, dieses Amt hatte er bis 1991 inne. Anschließend wechselte Lothar Späth zurück in die Privatwirtschaft, wo er zuerst die Geschäftsführung, dann den Vorstandsvorsitz und zuletzt den Aufsichtsratsvorsitz der heutigen Jenoptik AG übernahm. Ab 2005 wurde er Vorsitzender der Geschäftsführung der Investmentbank Merill Lynch für Deutschland und Österreich. Bis heute ist seine Expertise gefragt, die er in verschiedene Aufsichtsgremien und Beiräte, insbesondere aber auch in die ehrenamtliche Unterstützung von Fördereinrichtungen einbringt.

In seiner Zeit als Ministerpräsident erkannte Lothar Späth früh politischen Handlungsbedarf, um den Strukturwandel in der mittelständisch geprägten baden-württembergischen Wirtschaft zu bewältigen. Heute als Selbstverständlichkeit angesehen, traf seine technologische Weitsicht damals auf Skepsis und Kritik. Doch Lothar Späth ließ sich nicht beirren. Er beauftragte Johann Löhn – damals Rektor und Leiter des Technischen Beratungsdienstes an der Fachhochschule Furtwangen – mit der Leitung eines Arbeitskreises „Technologietransfer“. Dessen Ergebnisse waren die Basis für das Einsetzen eines Regierungsbeauftragten für Technologietransfer (RBT). Innerhalb kurzer Zeit legte Johann Löhn ein Konzept für die Funktion eines RBT vor. Lothar Späth berief Johann Löhn zum RBT und in Personalunion zum Vorstandsvorsitzenden der Steinbeis-Stiftung. Damit war die Grundlage des Steinbeis-Modells geschaffen. Lothar Späth bekräftigt: „Nicht lange an Konzepten hängen bleiben, sondern Menschen von unseren Ideen begeistern und diese umsetzen, das war unser beider Credo. Auch nach meiner Zeit als Ministerpräsident in Baden-Württemberg habe ich den Kontakt zu Steinbeis nicht verloren. Steinbeis ist zum erfolgreichen Selbstläufer geworden und ist das Markenzeichen im Technologietransfer.“ Lothar Späths strategische Weitsicht, sein konkretes Handeln und die persönliche Rückendeckung durch ihn sind das Fundament, auf dem das Steinbeis-Modell steht. Dafür dankt Steinbeis Lothar Späth: mit dem Löhn-Preis 2013 als Sonderpreis und mit der Versicherung, dass wir auf diesen Grundpfeilern weiterbauen werden.

Ansprechpartner

Steinbeis-Stiftung (Stuttgart)
stw@steinbeis.de

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