Preisträger 2004

Würdigung für Pionierleistung im Technologietransfer

Die Jury des Löhn-Preises würdigte die herausragenden Leistungen und Verdienste von Prof. Dr.-Ing. Walter Kuntz mit einem Sonderpreis. Er gründete das erste Steinbeis-Transferzentrum (STZ) und leitete das STZ Mikroelektronik und Systemtechnik in Furtwangen sowie das STZ Medizinelektronik in Freiburg.

Walter Kuntz verdeutlichte mit seinem persönlichen Werdegang und der Entwicklung seiner Transferzentren zwei wesentliche Elemente des erfolgreichen Steinbeis-Technologietransfers – Vereinbarkeit und Nutzwert von Forschung und Lehre mit Transferunternehmertum und die Anpassungsfähigkeit an die zunehmende Komplexität von Technologien von der Elektronik über die Mikroelektronik zur Nanotechnik.

Der erfolgreiche „Technologietransfer à la Steinbeis“ braucht transferfähige und -willige „Köpfe“. Hier war Walter Kuntz ein absoluter Vorreiter – und zwar seit den Anfängen der neuen Steinbeis-Stiftung 1983. Seine außerordentlichen Fähigkeiten für den Transfer entwickelte er schon während seiner Zeit als „reiner” Wissenschaftler. Für ihn standen nicht nur wissenschaftliche Veröffentlichungen und Patente im Mittelpunkt seines Wirkens. Vor allem die konkrete Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowohl in einer praxisbezogenen Ausbildung als auch in der industriellen Anwendung waren für Walter Kuntz ein wichtiger Bestandteil seiner Tätigkeit. Er gründete mit dem „Transferzentrum für Mikroelektronik” das erste fachlich spezialisierte Transferzentrum der Steinbeis-Stiftung, das er sehr erfolgreich leitete. 1988 setzte er mit der Gründung eines Transferzentrums in Freiburg, das auf dem Gebiet der Medizinelektronik tätig war, einen weiteren Meilenstein.

Das Steinbeis-Transferzentrum Mikroelektronik und Systemtechnik in Furtwangen realisiert Projekte in den Bereichen mikroelektronische Schaltungen, Datenübertragung, Miniaturisierung, Programmierung, Sicherheits- und Zuverlässigkeitstechnik.

Im Steinbeis-Transferzentrum Medizinelektronik wurden Projekte realisiert, in denen Elektronik und Software für die spezifischen Bedingungen im Bereich der Medizin im Mittelpunkt standen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Anwendungen für automatische Erstellung von Inlays, Kronen und Brücken in der Zahnmedizin
  • Telemetrie der Herzfrequenz
  • Anwendungen zur automatisierten Herstellung von Kontaktlinsen
  • chirurgische Akkubohrmaschine
  • HF-Chirurgiegerät mit Mikrocontrollern
  • Datenauswertung bei der Ultraschall-Sonographie

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