Wie die Umwelt von der Bionik profitiert

Steinbeis-Film fürs Umweltministerium Baden-Württemberg

PatenteNatur – NaturPatente: so lautet der Titel einer DVD, die das Steinbeis-Transferzentrum für Audio visuelle Medien an der Hochschule der Medien in Stuttgart im Auftrag des Umweltministeriums Baden-Württemberg produziert hat. Ziel des Films ist es, vor allem Schüler für das Thema Bionik zu interessieren. Das 20-minütige Video zeigt anschaulich, was es der Umwelt bringen kann, wenn Naturwissenschaftler, Techniker und Ingenieure an einem Strang ziehen.

Was haben ein Lammknochen und der Eiffelturm in Paris miteinander zu tun? Auf der DVD bringt es der Längsschnitt des Knochens an den Tag: Viele kleine Hohlräume sind durch feine Knochenbalken voneinander abgegrenzt. Diese Bälkchen stabilisieren genau dort, wo Belastungen auf die Knochen einwirken. Die rippenartige Konstruktion des Eiffelturms folgt genau diesem genialen Leichtbauprinzip der Natur. Mit seinem Bauwerk hat Gustav Eiffel als einer der ersten in der Architektur die Erkenntnisse der biologischen Grundlagenforschung umgesetzt. Der Eiffelturm ist damit ein gelungenes Beispiel für die Bionik: die Kombination der Biologie und der Technik. Der Effekt für die Umwelt: Die Bionik trägt dazu bei, dass weniger Rohstoffe, Materialen und Energie verbraucht werden.

Der Film des Steinbeis-Transferzentrums Audiovisuelle Medien dokumentiert für das Landesumweltministerium, wie lohnend es sein kann, wenn die unterschiedlichen Disziplinen zusammen arbeiten. Er ist Bestandteil der Umweltbildungsoffensive des Ministeriums – ganz im Sinne der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Mit dem Film, einem Kartenset und mit Ausstellungen soll das Thema „Bionik“ in Schulen im Unterricht fachübergreifend erarbeitet wie auch in der breiteren Öffentlichkeit verankert werden. Umweltministerin Tanja Gönner betont: „Wir wollen zeigen, dass die Natur viele Patente bereit hält, die sich für innovative Produkte und damit für eine nachhaltige Entwicklung nutzen lassen. Bionik steht für die positive Verbindung von Mensch, Technik und Umwelt.“

Das Filmteam der Hochschule der Medien (HdM) in Stuttgart hat die unterschiedlichen Forschungsstandorte mit der Kamera aufgesucht. Wissenschaftlich beraten wurden sie dabei vom Kompetenznetz Biomimetik an der Universität Freiburg. „Zentral für den Film war es, die oft komplizierten Zusammenhänge in der Forschung und auch in der Natur in eine verständliche Bild- und Textsprache zu übersetzen. Wir wollten die Naturpatente im wahrsten Sinne des Wortes sichtbar machen“, erläutert Professor Stephan Ferdinand, Filmautor und Professor für Journalistik an der Hochschule der Medien. „Für alle Beteiligten stand dieser Transfer im Mittelpunkt. Für das Transferzentrum war es deshalb eine lohnende Herausforderung, die uns in allen Punkten bereichert hat“, bilanziert Professor Eckhard Wendling, Produzent des Films und Leiter des Transferzentrums. Erstmals hat das Team in einem nahezu kompletten High-Definition (HD) Work-Flow gearbeitet. Auch in technischer Hinsicht hatte diese Produktion damit einen innovativen Charakter, der in das Transferzentrum und in die Hochschule hinein gestrahlt hat.

Das Transferzentrum Audiovisuelle Medien arbeitet bereits seit mehreren Jahren mit dem Landesumweltministerium zusammen und überlegt, wie Umweltthemen in der Öffentlichkeit medial kommuniziert werden können. Diese Entwicklungsarbeit wurde von dritter Seite in der Vergangenheit bereits gewürdigt. Die Jury des Nationalkomitees der Dekade der Vereinten Nationen „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ hat zwei DVD-Produktionen des Transferzentrums im Jahre 2007 ausgezeichnet. Die DVD „PatenteNatur – NaturPatente“ ist im Umweltministerium Baden-Württemberg erhältlich.

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