Nachhaltige Weibsbilder

Produktentwicklung und Projektmanagement für Kultur und Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit und Kultur ergeben eine fruchtbare Symbiose, davon sind Prof. Ulrich Holzbaur vom Steinbeis-Transferzentrum Angewandtes Management in Aalen und Uta Singer vom Giengener Kulturamt überzeugt. Deshalb entwickeln die Steinbeis-Mitarbeiter für die Kulturstiftung Giengen ein Konzept, in dem drei berühmte Giengener Frauen mit dem Konzept der Nachhaltigkeit erlebnisorientiert verbunden werden.

Das Transferzentrum befasst sich vor allem mit praktischem Management, Entwicklung und Konzeption, Strategie und Modellbildung. Besonderen Schwerpunkt legt Holzbaur dabei auf die Aspekte der systematischen Planung und auf die frühen Phasen des Projektmanagements. Dass dies nicht nur im industriellen Umfeld sinnvoll ist, zeigt das Giengener Projekt. Unter dem Schlagwort der „Nachhaltigen Weibsbilder“ sollen die drei berühmten Töchter Giengens für die Stadt und die Nachhaltige Entwicklung werben: Margarete Steiff, Gründerin des weltweit bekannten Spielzeugunternehmens Steiff, Lina Hähnle, die Begründerin des Naturschutzes in Deutschland, und Maria von Linden, erste Professorin in Deutschland.

Einen „ungetrübten Blick“ hat Uta Singer, Leiterin des Kulturamts in Giengen, gesucht, als sie für ihr Projekt nach einem Kooperationspartner geforscht hat: Die drei berühmten Töchter der Stadt haben es Singer angetan, sie sollen eine wichtige Säule im neuen Kulturentwicklungsplan der Stadt bilden. Als Partner haben das Kulturamt und die Kulturstiftung Giengen neben dem Transferzentrum Angewandtes Management auch die Pädagogische Hochschule in Schwäbisch Gmünd ins Boot geholt.

Die Konstellation der drei Töchter der Stadt – die trotz ihrer Behinderung wirtschaftlich erfolgreiche Margarete Steiff, die ökologisch und sozial engagierte Lina Hähnle und die Forscherin Maria von Linden – zeigte für Holzbaur sofort die Verbindung zum Thema Nachhaltigkeit. „Unsere Konzepte zur Produktentwicklung und Modellbildung können wir in den verschiedensten Bereichen anwenden“, erklärt Holzbaur. Für das Thema der „drei berühmten Töchter“ hat Holzbaur die folgenden Ansätze vorgeschlagen:

  • Erlebnisorientierung und Kommunikation durch Erlebniskonzepte,
  • Kultur und Nachhaltigkeit – Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Vorbild und Gestaltungskompetenz,
  • Integration interner und externer Wirkung durch Einbeziehung von Kultur und Tourismus,
  • Wort-Bild-Marke „Vor-Bilder / Nach-Haltige Weibs-Bilder“ verkürzt „Nachhaltige Weibsbilder“.

In der Stadt Giengen finden sich viele Anknüpfungspunkte an das Wirken der drei Frauen in den Bereichen Unternehmertum, Umweltschutz, Soziales Engagement und Innovation. Die Steinbeiser am Transferzentrum haben nun unterschiedliche Ansätze erarbeitet, Inhalte zu kommunizieren: Informationen und Werte werden durch Emotionen zugänglich gemacht und nachhaltig vermittelt. Erlebnisorientierung kann in verschiedenen Formen integriert werden: vom ortsfesten Erlebnispfad bis zur Kulturinstallation.

Die Integration der Themen Kunst, Kultur und Nachhaltigkeit bietet wichtige gegenseitige Chancen. Nachhaltige Entwicklung kann gesehen werden als die Erhaltung der menschlichen Kultur für die Zukunft. Damit kann die Thematik der „Drei Töchter“ nicht nur einen Beitrag im Rahmen der Bildung für Nachhaltige Entwicklung liefern, sondern auch die Brücke zwischen Kunst und Bildung, Kultur und Nachhaltigkeit schlagen.

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