Pack ma's!

Wettbewerbsdifferenzierung im Verpackungsmaschinenbau

Insbesondere exportorientierte Unternehmen unterliegen einem permanenten Anpassungsprozess, um dem Markt wettbewerbsfähige Dienstleistungen und Produkte bieten zu können. Die zunehmende Komplexität von Maschinen und Anlagen und die Individualisierung gemäß Kundenwunsch stellen besondere Herausforderungen dar. Eine vom Bremer Steinbeis-Transferzentrum i/i/d Institut für Integriertes Design entwickelte Systematik für ein neues, intuitiv, schnell und exakt bedienbares Interface und für ein modular aufgebautes Maschinen-/Anlagenprogramm bietet Möglichkeiten zur Differenzierung.

In Bayern nahe des idyllischen Chiemsees gelegen, hat die somic Verpackungsmaschinen GmbH ihren Sitz. Das Familienunternehmen stellt Maschinen und Anlagen für die Verkaufs- und Endverpackung von Lebensmitteln, Süßwaren und Pharmazeutika her und exportiert diese weltweit. Grundlage für die Entwicklung des heutigen Kerngeschäftes bilden hocheffiziente, flexible Wrap Around Packer und Traypacker; Einsetzpacker und Kartonaufrichter ergänzen das Sortiment. Die Produktarten sind vielfältig und reichen von Beuteln über Faltschachteln, Einschlagverpackungen, Dosen, Tiefziehpackungen bis hin zu Gläsern, Flaschen und Tuben.

Die Komplexität und auch die Individualität der von somic gefertigten Maschinen und Anlagen haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Damit einhergehend steigen auch die Anforderungen an die Systemsteuerung und an das Bedienpersonal. Ausgehend von dem Wunsch, sich mit einem guten Interface Design gegenüber den Mitbewerbern zu differenzieren und die Markenidentität des Unternehmens zu festigen, war der erste Auftrag für die Bremer Steinbeis- Experten die Entwicklung einer Systematik für ein neues sprachunabhängiges Interface zum weltweiten Einsatz für die unterschiedlichen Produktfamilien des Unternehmens.

Das für somic entwickelte Interface ist schnell und intuitiv bedienbar und zeichnet sich durch eine einfache Orientierung, sichere Navigation, verständliche Informationen, hilfreiche Strukturen und nachvollziehbare Abläufe aus. Durch geringere Einarbeitungszeiten für die Bediener und verkürzte Umrüstzeiten trägt es zur effizienten und sicheren Steuerung von Prozessen und Anlagen entscheidend bei. Insbesondere in Stresssituationen muss sich der Bediener durch das System unterstützt fühlen, um entsprechend souverän agieren zu können. Differenzierte Nutzerebenen ermöglichen eine jeweilige Reduktion auf die erforderlichen Informationen. Im Zuge der Globalisierung tragen flexible, sich der Muttersprache des Bedienpersonals anpassende Interfaces mit universell verständlichen Symbolen zu erheblichen Qualitäts- und damit Wettbewerbsvorteilen bei. Die zunehmende Komplexität und Individualität der Maschinen erfordert ein modular aufgebautes und flexibel konfigurierbares Maschinenprogramm, das nahezu unbegrenzte Möglichkeiten in der Anordnung der standardisierten, mechanischen und elektronischen Bausteine sowie der kundenspezifischen Funktionsgruppen und der individuellen Formatwerkzeuge ermöglicht und somic in die Lage versetzt, schnell auf die unterschiedlichsten Kundenwünsche reagieren zu können. Die Folge: nahezu keine Maschine gleicht der anderen, sondern wird entsprechend der Funktionen individuell konfiguriert.

Ziel eines zweiten mit dem i/i/d durchgeführten Projektes war es, den Maschinen und Anlagen ein einheitliches, unternehmensspezifisches Aussehen zu verleihen. Ergebnis ist ein neuartiger Maschinenrahmen zur Einhausung verschiedener Verpackungsmaschinen. Der Rahmen besteht aus geschraubten Aluminiumprofilen, die Polycarbonatscheiben und Türen aufnehmen. Die Gestaltung und Anmutung des Rahmens ist entsprechend der Maschinen klar und hochwertig und die angestrebten Qualitätsverbesserungen hinsichtlich Funktionalität, Transparenz, Flexibilität, Kompaktheit und Zugänglichkeit kommen klar zum Ausdruck.

Beide Lösungen wurden auf der Fachpack 2009 in Nürnberg erfolgreich präsentiert. somic konnte sich gleich in doppelter Hinsicht vom Wettbewerb differenzieren. Die Markenidentität des Unternehmens wird zudem durch die Einbindung in das Corporate Design des Unternehmens und dank einer besonderen, unverwechselbaren und sich von den üblichen Windows-Symboliken abgrenzenden Gestaltung nachhaltig gestärkt. Der Betrachter der Bedienoberfläche und der Anlage selbst kann gleich erkennen, dass es sich um eine Anlage von somic handelt. Die Kunden des Unternehmens reagieren mit großer Zufriedenheit auf das neue Interface und den Maschinenrahmen. Und da beide Neuentwicklungen künftig und sukzessive für alle Mitglieder der verschiedenen Produktfamilien des Unternehmens anwendbar sind, sinken für somic die Kosten bei zukünftigen Entwicklungen. Mit einem Gestaltungshandbuch ausgestattet, kann die Entwicklungsabteilung künftig bei individuellen Anpassungen eigenständig reagieren und diese schnell realisieren. Eine permanente Anpassung und Optimierung gehört bei somic zu den gelebten Unternehmenswerten und -zielen.

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